Turngeräte gegen Hindernisse getauscht

Markus Malle ist als Turner der TSG Backnang bekannt. Der 49-Jährige geht fürs Drittliga-Team der Murrtaler an die Geräte. Auf einem anderen Terrain ist er am heutigen Freitag im Fernsehen zu sehen, denn der Sportler startet beim Wettbewerb Ninja Warrior Germany.

Markus Malle muss Hindernisse wie schwebende Kugeln bei der Fernsehshow Ninja Warrior meistern. Foto: TVNow/Markus Hertrich

© TVNOW / Markus Hertrich

Markus Malle muss Hindernisse wie schwebende Kugeln bei der Fernsehshow Ninja Warrior meistern. Foto: TVNow/Markus Hertrich

Von Heiko Schmidt

Markus Malle, der in Birkmannsweiler wohnt, mag das Außergewöhnliche. Nicht anders ist es zu erklären, dass er sich bei der RTL-Fernsehshow Ninja Warrior Germany beworben hat. „Ich mache lauter Sachen, die nicht normal sind“, gibt der 49-Jährige zu. In der Tat. Seine Interessen sind breit gefächert: Rad fahren, Calisthenics, Ninja Sport, Tourenski, Apnoetauchen, laufen, backen und turnen. Vom Letzteren her kennt man ihn in der Region. Seit vier Jahren gehört er zu den Turnern der TSG Backnang. In diesem Jahr geht Malle für die Murrtaler in der Dritten Bundesliga an die Geräte. Wie es in der laufenden Saison dort weitergehen wird, ist noch nicht endgültig geklärt.

Klar ist jedoch, dass ihm das Turnen viel bringt. „Es hilft mir sehr weiter“, berichtet Malle. Und er weiß, wovon er spricht. „Ich habe zirka 800 Wettkämpfe in den Knochen.“ Hinzu kommen Titelgewinne bei der baden-württembergischen Seniorenmeisterschaft im Mehrkampf sowie der zweite Rang bei den deutschen Titelkämpfen. Und mit dieser Erfahrung nimmt er andere Herausforderungen außerhalb des Turnens in Angriff. Dazu zählt der Ninja Sport – ein Sammelbegriff für sämtliche Trainingseinheiten rund um die Überwindung von Hindernissen (Obstacles). Im Wettkampf kann dies in der Show Ninja Warrior unter Beweis gestellt werden. Der deutsche Ableger davon ist im Fernsehen zu sehen. Dort ist Markus Malle nun dabei. Er hat die Castings überstanden. Zwei seiner Mannschaftskameraden der TSG-Turner hatten es hingegen nicht geschafft. „Es gab fast 20000 Bewerber, von denen etwa 2000 zum Casting eingeladen wurden. Daraus wiederum qualifizierten sich 360 Athleten für die Show“, berichtet Malle über die Prozedur. Geprüft wurden unter anderem Sprungkraft, Hangelausdauer, dynamische Hangelkraft, Gleichgewichtssinn und Liegestütze.

„Man muss bis zum Ende konzentriert bleiben. Jeder Fehler wird sofort bestraft.“

Mit Freude teilt der TSG-Turner mit, dass er es in die Fernsehshow geschafft hat. Am heutigen Freitag um 20.15 Uhr ist auf dem Sender RTL die Vorrunde mit ihm zu sehen. Wie wird er abschneiden? „Sagen darf ich nichts, aber die ganze Staffel ist schon super und so geht’s auch weiter.“ Die Sendung wurde vor geraumer Zeit aufgenommen, sodass Markus Malle diese heute in Ruhe verfolgen kann. „Ich werde es mit meiner Familie anschauen.“ Seine Frau Ksenija war es auch, die ihn auf Ninja Warrior aufmerksam gemacht hat. „Sie hat die Sendung vor mir angeschaut. Mich hat von Anfang an die Herausforderung gereizt, im Parcours so weit wie möglich zu kommen. Ja und auch Jüngere hinter mir zu lassen“, erzählt Markus Malle. Er schiebt nach: „Es ist die Summe aus Kraft, Halten und Geschicklichkeit.“ Diese breite Mischung macht es aus, die ihn fasziniert. Eines ist dem Backnanger Turner aber auch wichtig: „Man muss bis zum Ende konzentriert bleiben. Jeder Fehler wird sofort bestraft. Man muss Verantwortung für das eigene Handeln übernehmen, ohne Ausreden.“ Es ist für ihn ein guter Ausgleich zu seinem Beruf als Leiter für Vertriebsschulungen und -training.

Als Turner gehört Markus Malle zur Drittliga-Riege der TSG Backnang. Foto: B. Strohmaier

© Bernd Strohmaier

Als Turner gehört Markus Malle zur Drittliga-Riege der TSG Backnang. Foto: B. Strohmaier

Markus Malle ist aber nicht das erste Mal bei Ninja Warrior dabei. Im Jahr 2018 hatte er sich bereits beworben und wurde zum Casting eingeladen. „Da musste ich wegen einer schweren Knieverletzung absagen“, blickt er mit Wehmut zurück. Den zweiten Anlauf nahm der 49-Jährige im vergangenen Jahr. Dort konnte er am Casting teilnehmen und erhielt dann die Einladung zur Vorrunde, die im Fernsehen zu sehen war. „Dort kam für mich das Aus.“ Ihn hatten einige Backnanger Turner ins Fernsehstudio begleitet und angefeuert. „Es gab auch zu Hause ein Public Viewing“, blickt Markus Malle zurück. Aufgrund der Coronapandemie war er in diesem Jahr ohne Unterstützung beim Wettkampf. Auch ein gemeinsames Anschauen der Show ist nicht möglich. Trotzdem kann sich Markus Malle bestimmt auf große virtuelle Unterstützung verlassen. „Mein Ziel ist der nächste Schritt ins Halbfinale.“ Ob es gelingt, wird heute zu sehen sein.

50 Athleten schaffen es ins Finale

Ninja Warrior Germany befindet sich in diesem Jahr in der fünften Staffel – mit neuen Regeln und neuen Hindernissen. Wie bisher übernehmen Jan Köppen, Frank Buschmann und Laura Wontorra die Moderation.

Es gibt sechs Vorrunden. Die fünfte davon mit Markus Malle ist am heutigen Freitag um 20.15 Uhr bei RTL zu sehen. Die 16 besten Athleten schaffen den Sprung ins Halbfinale. Anders als in den bisherigen Staffeln rücken 50 Athleten bis ins Finale vor, wodurch sich die Chance auf den Sieg im Vergleich zum Vorjahr fast verdoppelt. Auch in diesem Jahr wird neben dem besten Mann auch die beste Frau gekürt.

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Erstellt:
6. November 2020, 06:00 Uhr

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