Allianz MTV Stuttgart

Warum das Topspiel gegen den SSC Schwerin kein Topniveau bietet

Die Volleyballerinnen von Allianz MTV Stuttgart haben 3:2 gegen den SSC Palmberg Schwerin gewonnen. Das Topspiel war spannend und emotional – aber auch geprägt von Fehlern.

Das Team von Allianz MTV Stuttgart bejubelt den Sieg über den SSC Schwerin.

© Pressefoto Baumann/Hansjürgen Britsch

Das Team von Allianz MTV Stuttgart bejubelt den Sieg über den SSC Schwerin.

Von Henning Maak

Allianz MTV Stuttgart und der SSC Palmberg Schwerin werden sich in dieser Saison noch öfter gegenüberstehen. Doch egal in welcher Phase dies sein wird, für Spektakel ist gesorgt. Auch schon am fünften Spieltag nahmen die beiden erfolgreichsten Bundesliga-Teams der vergangenen zehn Jahre die 2107 Zuschauern in der Scharrena auf eine Achterbahnfahrt der Gefühle mit, ehe nach knapp zwei Stunden Spielzeit der 3:2-Erfolg (25:20, 25:17, 23:25, 15:25, 15:8) der Gastgeberinnen feststand, die sich damit bis auf einen Zähler an Tabellenführer Dresdner SC heranschoben. Schwerin blieb die Revanche für das 1:3 im Supercup vier Wochen zuvor verwehrt.

Dass die Emotionen so hochkochten, hatte auch mit dem Ersten Schiedsrichter zu tun, der wegen eines technischen Defekts ohne Video-Challenge auskommen musste, und beide Mannschaften gleichermaßen benachteiligte. Emotionaler Höhepunkt war eine Rote Karte am Ende des dritten Satzes gegen die Schweriner Bank, auf der sich sämtliche Trainer massiv beschwert hatten. „Er hat seine wichtigste Rolle, das Spiel zu deeskalieren, nicht erfüllt“, kommentierte Allianz-Trainer Konstantin Bitter die Leistung des Schiedsrichters.

Dem Coach war allerdings auch nicht entgangen, dass sein Team Ende des dritten Satzes nach der Roten Karte, die zum 20:20-Ausgleich nach einem 8:16-Rückstand zuvor geführt hatte, das Momentum verpasste, die Partie schon in drei Sätzen zu beenden. „Da hat uns der Killerinstinkt gefehlt. Die Mannschaft hat nur versucht, nicht zu verlieren“, monierte Bitter, der kurzfristig auf die erkrankte Krystal Rivers verzichten musste.

Auch in den ersten beiden Sätzen, die Allianz MTV für sich entschieden hatte, attestierte der Trainer seinem Team nur eine „solide Leistung“. Tatsächlich profitierte Stuttgart von einer hohen Fehlerquote der Schwerinerinnen, was sich im dritten und vierten Satz dann umkehrte. Insgesamt unterliefen beiden Mannschaften mehr als 70 Fehler, allein 31 Aufschläge landeten im Netz oder im Aus. „Das Niveau war schwächer als beim Supercup“, fand auch die Sportliche Leiterin von Allianz MTV, Kim Renkema.

Beeindruckend war allerdings, wie es den Stuttgarterinnen gelang, im fünften Satz den Hebel noch einmal komplett umzulegen und keinen Zweifel mehr daran zu lassen, dass sie die Partie gewinnen wollten. „Es liegt an uns, wie eine Begegnung ausgeht. Wenn wir unser Spiel spielen, hat es jede Mannschaft gegen uns schwer“, meinte MTV-Kapitänin Roosa Koskelo.

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Erstellt:
20. Oktober 2024, 18:41 Uhr

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