Weissachs Tänzer starten als Neuling in die Zweite Bundesliga

Vor einer Herausforderung steht das Tanzsportzentrum Weissacher Tal. Zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte ist dem A-Team der Sprung in die Zweite Bundesliga gelungen. Es sieht sich dafür gut gerüstet. Als Saisonziel hat sich die Mannschaft den Klassenerhalt vorgenommen. Das Thema Arabian Nights bleibt jedoch unverändert.

Die Weissacher Tänzer blicken der neuen Saison entgegen. Hintere Reihe von links: Philipp Hasselwander, Sascha Kusch, Manuel Tischer, Patryk Stosik, Yannick Herrmann, Kapitän Fabio Rothmund, Lucas Kiebel, Elvis Howe und Tobias Stark. Vordere Reihe: Trainer Dirk Gutöhrlein, Kapitänin Angelina Föll, Lena Kiebel, Nadine Ulmer, Andreia Carrasco, Milena Gerst, Larissa Hofer, Luisa Kiebel, Matiena Di Nuno, Sabrina Dell’Oso, Joleen Brundrett, Helena Noll und Trainerin Melanie Hoos. Foto: Tobias Sellmaier

© Tobias Sellmaier

Die Weissacher Tänzer blicken der neuen Saison entgegen. Hintere Reihe von links: Philipp Hasselwander, Sascha Kusch, Manuel Tischer, Patryk Stosik, Yannick Herrmann, Kapitän Fabio Rothmund, Lucas Kiebel, Elvis Howe und Tobias Stark. Vordere Reihe: Trainer Dirk Gutöhrlein, Kapitänin Angelina Föll, Lena Kiebel, Nadine Ulmer, Andreia Carrasco, Milena Gerst, Larissa Hofer, Luisa Kiebel, Matiena Di Nuno, Sabrina Dell’Oso, Joleen Brundrett, Helena Noll und Trainerin Melanie Hoos. Foto: Tobias Sellmaier

Von Heiko Schmidt

Groß war die Freude bei den Tänzern des TSZ Weissacher Tal, als im vergangenen Jahr zum ersten Mal der Titel in der Regionalliga geholt und somit der Aufstieg in die Zweite Bundesliga der Lateinformationen geschafft wurde. Anschließend begannen auch gleich die Vorbereitungen für das Abenteuer. „Das ist für uns als Verein komplett Neuland“, sagt Dirk Gutöhrlein, der zusammen mit Melanie Hoos und Jimmie Surles seit fünf Jahren das Trainerteam bei den Weissachern bildet.

Die Weissacher gehören zu den Teams in der zweiten Liga, die am wenigsten höherklassige Erfahrung mitbringen. Lediglich Kapitän Fabio Rothmund, Patryk Stosik, Sascha Kusch, Tobias Stark und Philipp Hasselwander sowie Sabrina Dell’Oso hatten in der Vergangenheit schon mal in der Ersten Bundesliga getanzt. Sie sollen die Teamkameraden mitziehen, um den erhofften Ligaverbleib zu schaffen. „Dafür sollte der fünfte Platz ausreichen“, sagt Coach Gutöhrlein, der früher bei der TSG Backnang selbst auf dem Parkett aktiv war. Er schiebt nach: „Dafür muss alles passen.“

Es gibt drei Zugänge. Dies sind zum einen Tobias Stark und Andreia Carrasco, die zuletzt pausiert hatten. Zum anderen wurde Helena Noll vom B-Team hochgezogen. „Dafür machen wir die Nachwuchsarbeit“, so Gutöhrlein. Er freut sich, dass der Unterbau innerhalb des Vereins stimmt. Denn ein B- und nun auch C-Team des Tanzsportzentrums werden in der zweigeteilten Landesliga an den Start gehen.

Das Aushängeschild ist jedoch das A-Team in der Zweiten Bundesliga. Und das verfügt über einen Kader mit elf Damen und neun Herren. „Wir haben aus der Coronazeit gelernt“, sagt Gutöhrlein. Er meint damit, dass seine Mannschaft im vergangenen Jahr aufgrund von krankheitsbedingten Ausfällen bei zwei Turnieren lediglich mit sieben statt der sonst üblichen acht Duos auf dem Parkett stand. Aus der Coronazeit nehmen die Weissacher auch Weiteres mit. „Wir haben übernommen, dass die Vorbereitung effektiver gestaltet wird und die Zeit zum Warmmachen beim Turnier kürzer ist“, berichtet Gutöhrlein.

Die Schwierigkeiten des Programms wurden erhöht

Eines bleibt jedoch unverändert: das Thema. Im zweiten Jahr hintereinander werden die Weissacher zur Musik von Arabian Nights über die Tanzfläche wirbeln. Die Schwierigkeiten wurden im sechs Minuten langen Programm jedoch entsprechend den Zweitliga-Anforderungen erhöht. „Unter anderem sind die Kaffeemühle und Roundabouts dabei“, verspricht der Trainer. Dies wurde in den vergangenen Monaten eifrig trainiert. Drei Übungseinheiten und auch drei Trainingslager standen dabei auf dem Programm. Die Generalprobe gab es bei der Präsentation in der Seeguthalle. „Die verlief vielversprechend“, zeigt sich Gutöhrlein zufrieden mit den Darbietungen der Tänzer.

In den letzten Tagen vor dem Saisonstart wird noch an Feinheiten gearbeitet. Viel Zeit bleibt allerdings nicht, denn bereits am kommenden Sonntag beginnt die neue Saison in der Zweiten Bundesliga. Zum Auftakt wird in der Rundsporthalle in Ludwigsburg getanzt. Eine Woche später steht das Turnier in Darmstadt an. „Die ersten beiden Turniere sind wichtig. Danach wissen wir, in welche Richtung es für uns gehen wird“, erklärt Gutöhrlein. Anschließend folgt nämlich eine längere Pause über sechs Wochen, ehe die letzten drei Veranstaltungen stattfinden werden. Besonders dem Saisonfinale fiebern die Weissacher entgegen, denn am 18. März richten sie das letzte Turnier der Zweitliga-Runde aus. „Die Vorfreude darauf und auch auf die komplette Saison ist groß“, gibt Gutöhrlein die Stimmung im Team und im Verein wieder.

Beim Ablauf eines Turniers ändert sich für die Weissacher im Vergleich zur Regionalliga nicht viel. „Das ist in etwa gleich“, sagt der Trainer. Eine große Unbekannte gibt es jedoch: Wie sind die anderen Mannschaften einzuordnen? „Das ist ganz schwer“, antwortet Gutöhrlein. Einige Teams halten sich nämlich mit ihrer Choreografie bedeckt und haben auch keine Präsentation veranstaltet. Somit muss man sich noch bis zum Sonntag gedulden. Bei den Weissachern werden zwei bisherige Teammitglieder nicht mehr dabei sein. Larissa Fesenbeck hat aus beruflichen Gründen aufgehört. Philip Rakozy beginnt eine Ausbildung als Musicaldarsteller in Hamburg und steht somit nicht mehr zur Verfügung. Auch ohne die beiden soll es mit dem angestrebten Ligaverbleib für die Weissacher klappen. Das Team steht jedenfalls in den Startlöchern.

Auf- und Abstieg

Liga In der Zweiten Bundesliga der Lateinformationen gibt es drei Staffeln. Die Weissacher sind dem Süden zugeordnet. Dort sind insgesamt sieben Teams aktiv, Landshut hatte seine Mannschaft kurzfristig zurückgezogen. Kontrahenten der Weissacher sind: Schwarz-Silber Frankfurt A, 1. TC Ludwigsburg A, TSC Residenz Ludwigsburg B, TSG Badenia Weinheim A, TSC Rot-GoldCasino Nürnberg A und B.

Auf- und Abstieg Der Staffelsieger tanzt in einem Relegationsturnier um den Aufstieg in die Erste Bundesliga. Die Anzahl der Absteiger hängt davon, ob beziehungsweise wie viele Teams aus der Ersten Liga in den Süden absteigen. Es ist davon auszugehen, dass wahrscheinlich der Tabellenletzte eine Etage runtermuss.

Bewertung Einige Kriterien werden bewertet. Das ist die Musik – alle Tänzer müssen dem Rhythmus und dem Takt folgen. Alle Bewegungen sollen zeitgleich ausgeführt werden. Wichtig ist auch die tänzerische Leistung. Gewertet wird dabei die Durchschnittsleistung. Die Ausführung der Choreografie ist wichtig. Gewünscht sind Linien und Kreise, harmonische Übergänge zwischen den Bildern. Zudem werden die Durchgängigkeit und Charakteristik bewertet. Die Tänze sollen anhand ihrer charakteristischen Bewegungen erkennbar sein.

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Erstellt:
4. Januar 2023, 06:00 Uhr

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