Wolverines glauben an den Ligaverbleib

Nur noch drei Spiele stehen nach der 0:38-Heimniederlage gegen den Tabellenführer in der Oberliga im American Football an

Nichts zu holen gab es für die Backnang Wolverines auch im neunten Spiel der laufenden Saison. Mit 0:38 gegen den Tabellenführer, die Stuttgart Silver Arrows, gab es zudem die höchste Niederlage für die Backnanger in der Oberliga im American Football. Trainer und Spieler geben sich aber weiterhin optimistisch, die Klasse halten zu können.

Der Backnanger Headcoach Michael Müller versucht, seinen Optimismus an seine Spieler weiterzugeben. Foto: T. Sellmaier

© Tobias Sellmaier

Der Backnanger Headcoach Michael Müller versucht, seinen Optimismus an seine Spieler weiterzugeben. Foto: T. Sellmaier

Von Andreas Ziegele

Schon nach dem ersten Viertel lag der Tabellenletzte aus Backnang mit 0:14 zurück. Die Stuttgart Silver Arrows erhöhten dann im zweiten Viertel auf 24:0. Und zu allem Überfluss schlug das Pech bei den Backnangern erneut zu. Beim letzten Spielzug des zweiten Viertels verletzte sich der Backnanger Quarterback Jan Kneiser, als er von einem Gegenspieler umgerannt wurde. Zu diesem Zeitpunkt war dann klar, dass sich der Tabellenführer aus Bad Cannstatt im Karl-Euerle-Stadion vor 125 Zuschauern keine Blöße mehr geben wird.

Die beiden letzten Viertel gingen je mit 0:7 an die Silver Arrows und besiegelten die 0:38-Niederlage der Wolverines und damit die neunte Pleite in der laufenden Saison. Damit gelang keine Revanche für die 8:44-Niederlage aus dem Hinspiel. Obwohl die beiden Mannschaften die einzigen in der Oberliga sind, die auf den Einsatz von US-amerikanischen Spielern verzichten, war an diesem Spieltag fast schon ein Klassenunterschied zu spüren. Drei Spieltage vor Schluss liegen die Backnang Wolverines nun zwei Punkte hinter den Neckar Hammers aus Villingen-Schwenningen und damit auch hinter dem Relegationsplatz. Dadurch wird das Spiel am 14. Juli in Villingen-Schwenningen zum Endspiel, um zumindest die Relegation zu schaffen.

Die Backnanger Trainer und Spieler gaben sich trotz der erneuten Niederlage und bei nur noch drei ausstehenden Partien immer noch optimistisch, den Klassenerhalt schaffen zu können. „Zumindest zu Beginn der Saison konnten wir auf Augenhöhe mithalten“, resümiert der Trainer Michael Müller den bisherigen Saisonverlauf. „Das Team hat sich gut aufgestellt und positioniert, leider konnten wir bisher die Früchte noch nicht richtig ernten“, so der erfahrene Headcoach der Wolverines weiter. Verletzungspech lässt er dabei aber nur bedingt gelten. Aus seiner Sicht hat bisher „das Quäntchen Glück“ gefehlt, um das eine oder andere Spiel erfolgreich zu gestalten. Auf die Frage, wie er die jetzige Situation einschätzt, antwortet Müller: „Kritisch. Wir sind in den letzten drei Spielen, die die wichtigsten der Saison werden, nun immer unter Druck.“ Den Ligaverbleib hat der Trainer noch nicht aufgegeben. „Wenn ich mir die Tabelle so anschaue, ist mit einem Sieg zur richtigen Zeit noch immer was drin. Und ich glaube, das kommt beim Team auch so an. Wir werden auf jeden Fall bis zum letzten Spieltag nicht aufstecken.“

Eine ähnliche Einschätzung der Lage gibt es von Wolfram Lederer, Spieler und Positionscoach der Defensive Backs der Wolverines: „Football spielen an sich macht ja Spaß, aber zu gewinnen würde noch mehr Spaß machen.“ Nach zwei Aufstiegen in Folge sieht Lederer es als eine Herausforderung, sich in der Oberliga zu behaupten. Er verweist auf den jungen Kader mit vielen unerfahrenen Spielern, die sich aber immer mehr finden. „Rechnerisch können wir noch Vierter werden. Mit zwei Siegen hätten wir zumindest die Relegation sicher“, gibt sich Lederer optimistisch. Er sieht zwei Siege in den letzten drei Spielen als machbar an: „Und darauf legen wir jetzt auch unseren Fokus.“

Martin Häuser, Positionscoach der Linebacker und Vorsitzender der Backnang Wolverines bezeichnet den bisherigen Saisonverlauf als „unerfreulich“. Für ihn war zu Saisonbeginn klar, dass sich das Team im unteren Tabellendrittel einsortieren würde. Im Gegensatz zu seinem Headcoach macht er die zahlreichen Verletzungen von wichtigen Spielern für die momentane Situation verantwortlich. Im Ausblick spricht aber auch er von zwei wichtigen Spielen. Die beiden Auswärtsspiele bei den Ostalb Highlanders aus Heidenheim und gegen Villingen-Schwenningen sieht Häuser als die Schlüsselspiele für den Ligaverbleib. „Wenn wir gegen diese Mannschaften ein höheres Ergebnis ziehen, als die bei uns, können wir an denen im direkten Vergleich noch vorbeiziehen“, sagt Martin Häuser und sieht dadurch sogar das Relegationsspiel als noch vermeidbar an.

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Erstellt:
20. Juni 2018, 06:00 Uhr

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