Yannick Harms schlägt neues Kapitel auf
Beachvolleyballer aus Backnang wird nicht mehr mit Philipp Arne Bergmann zusammen spielen, da sich sein Partner aus Hameln vom Sport zurückziehen will. Yannick Harms will aber weiter am Ball bleiben und blickt mit Freude auf die neue Sommersaison, die bald beginnt.
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Der Backnanger Yannick Harms will in diesem Jahr mit einem neuen Spielpartner im Sand am Ball sein. Foto: T. Bloch
Von Heiko Schmidt
Wird Yannick Harms im Beachvolleyball genannt, dann taucht als Spielpartner des Backnangers der aus Hameln stammende Philipp Arne Bergmann auf. Seit 2015 bildeten die beiden ein Duo auf dem Sandplatz. Drei Jahre später wurden sie zum deutschen Nationalkader berufen. Anschließend waren Harms/Bergmann unter anderem bei Welt- und Europameisterschaften im Einsatz. Der große Traum von der Teilnahme an den Olympischen Spielen 2021 in Tokio erfüllte sich aber aufgrund von Verletzungen nicht. Einen neuen Anlauf werden die beiden Athleten jedoch nicht wagen, denn das Duo wird es so nicht mehr geben. „Es war eine super Zeit. Wir haben viele Erfolge gefeiert und sind persönlich sehr gut miteinander klargekommen“, sagt Yannick Harms. Doch das ist Geschichte.
Der Grund dafür ist klar. „Philipp Arne wird sich im Wesentlichen eine sportliche Auszeit nehmen und sich schwerpunktmäßig seinem Medizinstudium in Hamburg widmen“, beschreibt Yannick Harms das Aus. Der Backnanger betont: „Es ist schade, aber so ist halt Sport. Wir gehen definitiv im Guten auseinander.“ Doch der 28-Jährige will mit dem Volleyballspielen nicht aufhören. „Ich habe noch viel Lust.“ Deshalb war er seit Herbst des vergangenen Jahres unterm Hallendach auch aktiv. In der Zweiten Bundesliga spielte Yannick Harms für die FT 1844 Freiburg. „Das hat viel Spaß gemacht und mich zu meinen Wurzeln, dem Hallenvolleyball, zurückgebracht“, so Harms. Aber warum ausgerechnet Freiburg, da er in Hamburg wohnt und seine Eltern in Backnang beheimatet sind? „Meine Freundin Laura wohnt in Freiburg. Deshalb pendele ich derzeit viel mit dem Zug zwischen den drei Städten“, antwortet der BKZ-Sportler des Jahres 2021 auf die Frage.
Der Backnanger will neben seinem Studium mit Milan Sievers durchstarten
Eine vierte Stadt, in der Yannick Harms oft zu sehen ist, kommt noch hinzu: Kiel. Dort hat er im Herbst des vergangenen Jahres den Studiengang Data Science (Datenanalyse) begonnen. „Das ist technisch und mathematisch orientiert“, erläutert der Backnanger sein Studium näher. Das wird ihm mit Sicherheit nach seiner sportlichen Laufbahn zugutekommen. Doch ans Aufhören mit dem Hechten durch den Sand denkt Yannick Harms derzeit noch nicht. Obwohl er in den vergangenen Wochen aufgrund einer Krankheit sportlich außer Gefecht gesetzt war. „Ich durfte keinen Leistungssport machen“, sagt der 1,96 Meter große Volleyballer. Doch er hofft, bald wieder durchstarten zu können. Denn im Beachvolleyball will der Ex-Nationalspieler ein neues Kapitel aufschlagen. Sein Spielpartner steht bereits fest: Milan Sievers, der ebenfalls in Kiel studiert. Der 23-Jährige kommt aus dem Norden und war schon bei Nachwuchs-Welt-und -Europameisterschaft im Vorderfeld zu finden. „Er ist ein sehr guter Angriffsspieler und Blocker“, lobt Yannick Harms seinen neuen Mitspieler. Beide kennen sich einige Jahre, haben aber bislang noch nicht zusammen gespielt.
Dies wird sich bald ändern. „Ich bin davon überzeugt, dass wir auf der deutschen Tour für Furore sorgen können“, ist sich Yannick Harms sicher. Das gemeinsame Training soll dann in Hamburg stattfinden. Ein baldiger Start ist geplant. Die neue Saison wird, wenn alles klappt, Ende April oder Anfang Mai beginnen. Da stellt sich die Frage: Wird es erneut für den Nationalkader oder sogar dann für die Olympischen Spiele reichen? „Darüber habe noch gar nicht nachgedacht“, so Harms. Es wird aber sehr schwer werden und eher unwahrscheinlich sein, denn der Deutsche Volleyballverband wird wohl mehr mit jüngeren Spielern planen. Zudem soll im Beachvolleyball eine internationale Serie mit den besten Athleten der Weltrangliste ins Leben gerufen werden. Und das wird wahrscheinlich unerreichbar für Yannick Harms und seinen Partner sein. Der Backnanger richtet deshalb sein Hauptaugenmerk mehr auf kleinere Ziele. „Ich möchte Spaß an meinem Sport haben. Eine Medaille bei der deutschen Meisterschaft halte ich da für realistisch“, erklärt der Abwehrspieler.
Zudem sieht er gute Chancen, die Sportart Volleyball und natürlich auch Beachvolleyball übers Internet weiterzubringen. Das wurde in der vergangenen Zeit aus seiner Sicht mit den vielen Livestreams sehr gut gemacht. Allerdings ist für Yannick Harms auch eines klar: „Der Sport hat mir gezeigt, dass man nichts planen kann.“
