Allianz MTV Stuttgart
Zwei Ex-Trainer, zwei Freunde – und zwei Rivalen
Giannis Athanasopoulos und Guillermo Naranjo Hernandez trainierten früher erfolgreich die Volleyballerinnen von Allianz MTV und treffen sich nun wieder. Es geht um den Einzug ins Finale des europäischen CEV-Cups.

© Baumann/Julia Rahn
Ein Bild aus gemeinsamen Tagen bei Allianz MTV Stuttgart: Chefcoach Guillermo Naranjo Hernandez (li.) und sein Co-Trainer Giannis Athanasopoulos in der Saison 2016/17 in der Scharrena.
Von Jochen Klingovsky
Manchmal kann die Freude über Siege, sind sie auch noch so schön, nicht sonderlich lange ausgekostet werden – weil gleich die nächste wichtige Aufgabe ansteht. Die Volleyballerinnen von Vasas Budapest gewannen am frühen Sonntagabend durch einen 3:1-Erfolg (21:25, 25:22, 25:20, 25:18) gegen KNRC aus Kaposvar den ungarischen Pokal, doch gefeiert hat das Team von Trainer Giannis Athanasopoulos nur kurz. Denn schon an diesem Dienstag (17 Uhr) geht es weiter, mit einer Partie, die für den Coach ganz besonders brisant ist.
Giannis Athanasopoulos (46) wurde 2017 beim Bundesligisten Allianz MTV Stuttgart vom Co- zum Cheftrainer befördert, zuvor war er vier Jahre lang Assistent von Guillermo Naranjo Hernandez (47) – mit dem es nun zu einem Wiedersehen kommt. Vasas Budapest und das rumänische Topteam CSM Volei Alba-Blaj, bei dem Hernandez nach seinen beiden Pokalsiegen mit Allianz MTV Stuttgart (2015, 2017) sowie nach Gastspielen unter anderem beim SC Potsdam und bei Galatasaray Istanbul mittlerweile gelandet ist, kämpfen um den Einzug ins Finale des europäischen CEV-Cups. „Guillermo ist ein großartiger Trainer, von dem ich sehr viel gelernt habe“, sagt Giannis Athanasopoulos, der Allianz MTV Stuttgart 2019 zur ersten Meisterschaft der Vereinsgeschichte führte, „immer, wenn wir uns gegenüberstehen, ist das ein hochinteressantes Duell.“
Vasas Budapest ist Außenseiter
Meistens treffen sich die beiden früheren Stuttgarter Trainer mit ihren Nationalteams. Giannis Athanasopoulos betreut die Mannschaft Tschechiens, Guillermo Naranjo Hernandez die Rumäninnen. Doch auch an diesem Dienstag steht viel auf dem Spiel. Die erste Halbfinalpartie in Budapest gewann CSM Volei Alba-Blaj nach einem 1:2-Rückstand noch mit 3:2, hat somit die bessere Ausgangsposition. „Wir sind Außenseiter“, sagt Giannis Athanasopoulos, der nach dem Hinspiel seinen Kumpel und Konkurrenten in der ungarischen Hauptstadt zum Essen ausgeführt hatte, „auf dem Papier ist Blaj eindeutig besser besetzt als wir, dazu kommt, dass wir nach dem Pokalfinale nicht mehr trainiert haben und kaum Zeit zur Regeneration hatten. Trotzdem haben wir eine Chance – wenn unsere Annahme funktioniert.“
Sollte der Einzug ins Finale des CEV-Cups doch noch gelingen? Würde es bei Vasas Budapest ganz sicher eine längere Feier geben.