Käärijä aus Finnland beim ESC 2023
Der Mann mit der mobilen Sauna
Der finnische ESC-Teilnehmer Käärijä trägt nicht nur Puffärmel und mag Rammstein. Er hat auch sein eigenes Schwitzhäuschen mit nach Liverpool gebracht.

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Alles paletti beim Auftritt von Käärijä.
Von Susanne Hamann
Hinter dem Künstlernamen Käärija steckt der 29-jährige Songwriter Jere Pöyhönen. Käärija wuchs in Vantaa auf, einer Vorstadt im Norden der finnischen Hauptstadt Helsinki. Schon in der Grundschule lernte er Schlagzeug spielen, später kam sein Interesse für Rap hinzu. Seit 2014 veröffentlicht er Musik, 2017 nahm ihn eine Plattenfirma unter Vertrag.
Faible für Glücksspiel
Seine ersten Songs drehten sich thematisch oft um sein Hobby Glücksspiel, das er nicht verteufelt – aber dafür wirbt, es mit Maß zu tun. Auch sein Künstlername ist vom finnischen Wort dafür abgeleitet, Geld nach dem Glückspiel zu verpacken. Jere Pöyhönen ist großer Fan der deutschen Gruppe Rammstein und hast sich sogar deren Logo auf die Brust tätowieren lassen.
Bei seinem Auftritt bei ESC konnte man das ziemlich gut erkennen – dank einer Textmarker-grünen Jacke, die praktisch nur aus Puffärmeln besteht und den Oberkörper frei lässt. Auch Käärijäs Bühnenbild ist außergewöhnlich: Er performt auf Euro-Paletten mit überdrehten pink gekleideten Tänzern, die er als Marionetten an Bändern festhält. Der deutsche Kommentator Peter Urban kann sich den nahe liegenden Witz nicht verkneifen: „Da wurden Euro-Paletten zu Eurovisions-Paletten.“ Auch das Netz macht sich über die Kulissen lustig.
Cha Cha Cha gesponsert von DB Cargo und DB Schenker. Legenden-Beitrag von Anfang an!#DDDESC#ESC#ESC2023#Eurovision#Eurovision2023#JanPrixOlliVisionpic.twitter.com/oSYfxWQ3xB — David Bücker (@mrdadihd) May 13, 2023
Finnland als Geheimfavorit
Käärijas ESC-Beitrag heißt „Cha Cha Cha“. Das hört sich relativ harmlos an, doch der Song hat es in sich: es ist eine Mischung aus Metal und Rap – und kommt beim Publikum vor Ort und in den sozialen Netzwerken sofort besonders gut an. Neben der schwedischen Sängerin Loreen gilt Käärija als Geheimfavorit auf den ESC-Sieg.
Möglicherweise liegt das daran, dass sich Käärija in Liverpool wie zuhause fühlt. Zu seinem Gepäck gehört nämlich auch eine mobile Sauna – was man Finne eben so mitnimmt, wenn man verreist. Den Truck mit dem Schwitzhäuschen hat er direkt neben der St. George Halle und der großen ESC-Herzchen-Skulptur geparkt, vor dem die Fans sehr lange anstanden, um für Fotos posieren zu können. Schlangen bildeten sich an der Sauna allerdings nicht. Vielleicht, weil die meisten dem Angebot misstrauten. Oder weil es am Wochenende einfach viel zu heiß war, um noch mehr schwitzen zu wollen.

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Beim Eurovision Song Contest in Liverpool ist die deutsche Band Lord of the Lost...

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...mit ihrem Song „Blood & Glitter“ aufgetreten.

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Die Dark-Rock-Band aus dem Hamburger Stadtteil St. Pauli heizte den rund 6000 Zuschauern in der Liverpooler M&S Bank Arena mit rockigen E-Gitarren und dem düsteren Gesang von Frontmann Chris Harms ein.

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Bei ihrem Auftritt trugen die Bandmitglieder spektakuläre Outfits in rot und gold und geschminkte Gesichter.

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Ihr Auftritt wurde durch Flammenwerfer und eine Lichtshow komplettiert.

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Vesna lassen Tschechien vom ESC-Sieg 2023 träumen.

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Der ukrainische ESC-Teilnehmer Tvorchi

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Tvorchi aus der Ukraine

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Käärijä aus Finnland tanzt „Cha Cha Cha“ beim ESC

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„Cha Cha Cha“ von Käärijä ist ein Metal-Rap-Song.

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Alika Milova aus Estland singt „Bridges“.

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„Due vite“ heißt der Song von Marco Mengoni für Liverpool. Er tritt für Italien an.

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Albanien schickt Albina & Familja Kelmendi zum Eurovision Song Contest.

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Loreen aus Schweden begeisterte das Publikum.

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Ihr Song „Tattoo“ kam in Liverpool gut an.

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Luke Black aus Serbien auf der großen Bühne.