Unsere Kunsttipps für Stuttgart
Digital mitten hinein in Otto Dix’ Jahrhundertbild „Großstadt“
Wer macht was in der Kunstszene Stuttgart? Das Kunstmuseum schafft neue Zugänge für ein neues Publikum, und im Stadtraum gibt es überraschende Begegnungen. Unsere Tipps verraten, welche.
Von Nikolai B. Forstbauer
Was ist neu in Stuttgarts Kunstszene, wer ist aktuell besonders aktiv? Unsere Kunsttipps geben Hinweise.
Die Hartmanns auf Tour
Dieser Dreisprung hat es in sich: Am Freitagabend endete bei Hartmann Projects (Liststraße 28/1) die Schau „Vom Wald, dem Meer und der Gier“ mit Fotoarbeiten von Loredana Nemes. Ebenfalls am Freitag eröffnete die Galerie Peter Sillem die Ausstellung „Satijn Panyigay, Nightcall – The Frankfurt Edition“, und an diesem Samstag um 15 Uhr spricht Angelika Hartmann mit der niederländisch-ungarischen Fotokünstlerin Satijn Panyigay über das bei Hartmann Books erschienene großartige Panyigay-Buch „Void“. Und Markus Hartmann? Sein Auftritt in Andy Scholz’ Podcast Format „Fotografie Neu Denken“ über Hartmann Books und Hartmann Projects ist nun auf den gängigen Plattformen abrufbar.
Kunstmuseum: Digital in die Bildtiefe
Das Kunstmuseum Stuttgart antwortet auf die Fußball-Europameisterschafts-Freuden auf dem Schlossplatz mit eigener Offensive: Seit Freitag kann das Publikum Werke der Sammlung wie Otto Dix’ Jahrhundertbild „Großstadt“ vor Ort und mobil digital neu entdecken. Mitten hinein geht es da in Dix’ Szenerie von Abgrund und Schönheit – das gemeinsam mit der Kunsthalle Mannheim entwickelte und mit Geldern der Kulturstiftung des Bundes realisierte Projekt „Vom Werk zum Display“ macht es möglich.
Braunbehrens entdeckt Leuze neu
Die Galerie von Braunbehrens (Rotebühlstraße 87) lässt aufhorchen. Aktuell bereitet man eine Schau mit Werken des 2023 verstorbenen Stuttgarter Künstler Markus Leuze vor. „Wir folgen damit einem in der Kunstwelt aktuellen Format, interessante, aber in Vergessenheit geratene Künstlerinnen und Künstler auszustellen“, heißt es vorab. Eröffnet wird die Ausstellung am Freitag, 28. Juni – von 17 bis 20 Uhr.
Bruno Nagels „Sprachbehausung“
Ein herausragendes Beispiel für Kunst im öffentlichen Raum liefert aktuell das Projekt „Satellite Peaces“: Etliche Plakatsäulen sind Bühnen für den gemeinsam mit dem Gestalter Yannik Nuss erarbeiteten Auftritt des Künstlerdichters Bruno Nagel. „Es wird gelesen, gedichtet, collagiert und manövriert“, schreibt der Initiator Karl Amann. In seinem Ausstellungsraum Galerie Sammlung Amann (Schwabstraße 69/1) zeigt der vor allem als Sammler bekannte Unternehmer Bruno Nagels Bild- und Gedankenwelt unter dem passenden Begriff „Sprachbehausung“. Zu sehen ist die Schau Mittwoch und Freitag von 13 bis 17 Uhr sowie Donnerstag von 13 bis 19 Uhr.