„Germany’s Next Topmodel“ auf ProSieben

Doppelt so viel GNTM, geballte Langeweile

In der Jubiläumsstaffel von „Germany’s Next Topmodel“ können die Fans zwei Folgen pro Woche schauen und in einem Spin Off einen Blick hinter die Kulissen werfen. Tatsächlich ziehen sich die ersten Folgen jedoch wie Kaugummi.

Heidi Klum (links) mit prominenter Unterstützung von Supermodel Naomi Campbell.

© obs/ProSieben

Heidi Klum (links) mit prominenter Unterstützung von Supermodel Naomi Campbell.

Von Carolin Klinger

Für die Jubiläumsstaffel von „Germany’s Next Topmodel“ (kurz GNTM) auf ProSieben hat sich die selbst ernannte Modelmama Heidi Klum „etwas Besonderes“ überlegt, wie sie selbst findet: GNTM gibt es nun doppelt, beziehungsweise sogar viermal so häufig wie sonst. Statt eine Folge pro Woche strahlt ProSieben in der 20. Staffel zwei Folgen aus; eine mittwochs, in der sich angehende männliche Models beweisen können und eine donnerstags für die weiblichen Kandidatinnen. Erst am 27. März (Folge 13) treffen alle Models dann zum ersten Mal aufeinander. Sie habe so viele tolle „Boys“ gefunden, die einfach mehr Sendezeit benötigten, begründet Heidi Klum in der Sendung die Entscheidung. Seit der vergangenen Staffel sind auch Männer in der Castingsendung zugelassen. Wem das jedoch noch nicht genügt, kann sich beim Streamingdienst Joyn noch „Germany’s Next Topmodel Stories“ zu Gemüte führen. In dem Spin Off sollen Blicke hinter die Kulissen gewährt werden.

In der ersten Folge blickt Heidi Klum zurück auf 20 Jahre GNTM, auf ihre Erfolge und auf ihre „Mädels“, die sie in all den Jahren vielleicht nicht zu Topmodels, aber doch zumindest teilweise zu erfolgreichen Influencerinnen gemacht hat. Wegbegleiter, wie beispielsweise ihr Schwager Bill Kaulitz, sprechen davon, wie außergewöhnlich es sei, dass eine Sendung über so eine lange Zeit erfolgreich ist. Dagegen lässt sich wirklich nichts sagen und weil GNTM so erfolgreich ist, verlängerte ProSieben auch erst kürzlich Heidi Klums Vertrag um mehrere Jahre. Im Vorspann der ersten Folge präsentiert die 51-Jährige dann auch gleich die zahlreichen Gast-Juroren, auf die sich das Publikum im Laufe der Staffel freuen kann: neben Familienmitgliedern wie ihrer Tochter Leni oder ihrem Ehemann Tom Kaulitz samt Zwilling Bill sind darunter auch andere äußerst prominente Gesichter wie Naomi Campbell oder Catherine Deneuve.

Dass sich die erste Runde, in der sowohl hundert Frauen als auch hundert Männer auf dem Laufsteg präsentieren und jeweils auf die Hälfte reduziert werden, nun über zwei Folgen zieht, ist zäh. Dass aber in den „Stories“ tatsächlich noch einmal genau das Gleiche präsentiert wird, ist wirklich ärgerlich und an Langeweile nicht zu überbieten. Auch hier werden die Kandidatinnen und Kandidaten im Backstage-Bereich nach ersten Modelerfahrungen und Einblicken in ihr Privatleben gefragt und auch hier sieht man sie bei ihren ersten Versuchen auf dem Laufsteg.

Kritik an „Germany’s Next Topmodel“

Dass es im Laufe der Jahre auch viel Kritik an der Sendung gab, beispielsweise weil darin fragwürdige Schönheitsideale und Sexismus gefördert werden sollen, kommt natürlich weder im Original, noch in den „Stories“ zur Sprache, vielmehr wird all überall die „Diversity“ gelobt, die laut Heidi Klum in ihrer Show weit mehr und früher angekommen sei als in der Modebranche sonst. Tatsächlich dürfen mittlerweile nicht nur männliche Models teilnehmen, sondern auch Plussize, kleine, ältere oder auch sonst irgendwie ungewöhnliche. Auf „Ausstrahlung, Vielfalt und Authentizität“ komme es ihr an, betont Heidi Klum. Ob diese ungewöhnlichen Typen dann aber auch gewinnen, bleibt fraglich, sieht man sich die Gewinnerinnen und den ersten männlichen Gewinner der vergangenen Jahre an: Die meisten entsprechen durchaus gängigen Schönheitsidealen. Zur Vielfalt beigetragen haben das Transgender-Model Alex Mariah Peter oder das Curvy-Model Vivien Blotzki.

Als nun Kandidat Matthias auf dem Laufsteg zu Heidi Klum sagt, dass er mehr Plus-Size-Models in die Modebranche bringen will, antwortet diese begeistert: „Ich auch!“ Matthias kommt dennoch nicht in die nächste Runde.

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Erstellt:
20. Februar 2025, 14:22 Uhr
Aktualisiert:
20. Februar 2025, 14:34 Uhr

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