Hans Thoma-Preis umbenannt

Frei von Antisemitismus-Ballast

Der Maler Hans Thoma (1839-1924) vertrat völkische und antisemitische Positionen. Jetzt wird der nach ihm benannte Kunstpreis des Landes umbenannt.

Noch Museumsstolz: Thoma-Selbstporträt

© picture alliance/Toland Holschneider

Noch Museumsstolz: Thoma-Selbstporträt

Von Nikolai B. Forstbauer

Der „Hans-Thoma-Preis für Bildende Kunst“ heißt künftig „Landespreis für Bildende Kunst Baden-Württemberg“. Damit reagiert Kunstministerin Petra Olschowski (Grüne) auf Forschungen, die bei dem Namensgeber, dem Maler Hans Thoma (1839-1924), von 1899 bis 1919 Direktor der Kunsthalle Karlsruhe, völkische und antisemitische Positionen erkennen lassen.

Der Preis würdigt Künstlerinnen und Künstler, „deren Schaffen einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung der neueren Kunst darstellt“. Der mit 25000 Euro dotierte Kunstpreis wird alle zwei Jahre verliehen, das nächste Mal 2025. Ort der Verleihung bleibt Thomas Geburtsort Bernau im Schwarzwald. 2023 hatte sich Marcel van Eeden, Rektor der Kunstakademie Karlsruhe, als Thoma-Preisträger kritisch mit dem Namensgeber auseinandergesetzt und weitere Forschungen in Gang gebracht.

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Erstellt:
1. März 2024, 00:26 Uhr

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