Dokumentarfilmpreis geht ins Land
Ganz nah bei den Menschen
Die Stuttgarter Leserinnen und Leser kennen seine Bilder. Jetzt wird der Film „Schattenkind“ von Regisseur Jo Müller über den Fotografen Andy Reiner bei den Hofer Filmtagen 2022 als bester Dokumentarfilm ausgezeichnet.
![Ganz nah bei den Menschen Andy Reiner bei seinem Besuch auf den Hofer Filmtagen](/bilder/andy-reiner-bei-seinem-besuch-auf-den-hofer-filmtagen-348162.jpg)
© TeamWerk/Andreas Rau
Andy Reiner bei seinem Besuch auf den Hofer Filmtagen
Von ilo
Erst neulich ist er von Biberach nach Tiflis gereist, um das Leben von Russinnen und Russen im Exil in Georgien in einem Fotoprojekt zu dokumentieren. Die Stuttgarter Leserinnen und Leser kennen seine Bilder. Sie zeigen meist Menschen, die sonst nicht im Scheinwerferlicht stehen. Doch nun ist der Fotograf Andy Reiner selbst Objekt der Berichterstattung geworden. Der Regisseur Jo Müller hat den 90-minütigen Dokumentarfilm „Schattenkind“ über Andy Reiner und seine Arbeit gedreht – und hat damit einen Coup gelandet. Denn nun ist „Schattenkind“ bei den Hofer Filmtagen 2022 als bester Dokumentarfilm ausgezeichnet worden. Damit geht der renommierte Preis nach Baden-Württemberg. Sowohl Regisseur als auch sein Protagonist leben hier.
Jo Müller begleitete Reiner zwei Jahre
Jo Müller, der in Kirchheim/Teck wohnt, hat Andy Reiner über zwei Jahre lange bei seinen Projekten begleitet. Er war dabei, als Andy Reiner die verrückte Idee realisierte, für einen Kalender Menschen auf ihren Mofas und Mopeds in Batman-Kostümen abzulichten. Er hat festgehalten, welche Grabbeigaben Menschen ihren Verstorben in die Ewigkeit mitgeben. Oder wie Helmut, der in einer betreuten Wohngruppe lebt, im schwarzen Anzug in James Bond-Manier posiert. Müller zeigt in seinem Film einen Menschen, der sich den Menschen, die er fotografiert, verbunden fühlt, weil er sich für sie wirklich unprätentiös interessiert.
Ohne Fördergelder
In der Begründung der Jury heißt es: „Der Regie gelingt es, durch eine komplexe Dramaturgie und mit einer außergewöhnlichen Ästhetik dem Protagonisten immer so nahe zu stehen wie dieser den Menschen, mit denen der schafft.“ Das Außergewöhnliche dieser für deutschen Verhältnisse ungewöhnlichen Produktion sei, dass er ohne Fördergelder oder die Unterstützung einer Fernsehanstalt von der Stuttgarter Firma Team Werk realisiert wurde.
![Ganz nah bei den Menschen Regisseur Jo Müller bei der Preisverleihung in Hof](/bilder/regisseur-jo-mueller-bei-der-preisverleihung-in-hof-348163.jpg)
© TeamWerk/Andreas Rau
Regisseur Jo Müller bei der Preisverleihung in Hof
![Ganz nah bei den Menschen Emotionaler Moment für den Fotografen Andy Reiner: die Jury nennt den Preisträger „Schattenkind“](/bilder/emotionaler-moment-fuer-den-fotografen-andy-reiner-die-jury-348164.jpg)
© TeamWerk/Andreas Rau
Emotionaler Moment für den Fotografen Andy Reiner: die Jury nennt den Preisträger „Schattenkind“
![Ganz nah bei den Menschen Freude auf der Bühne](/bilder/freude-auf-der-buehne-348165.jpg)
© TeamWerk/Andreas Rau
Freude auf der Bühne