Architektur aus Stuttgart

Große Ehre! Stuttgarter Architekturbüro soll Museum für Migration bauen

Im europaweit ausgeschriebenen Wettbewerb um das Museum Selma überzeugt das Atelier Brückner aus Stuttgart: Was entsteht in der 10 000 Quadratmeter großen Industriehalle?

Geplanter Eingangsbereich des vom Stuttgarter Atelier Brückner entworfenen Museums Selma in Köln.

© Rendering Atelier Brückner

Geplanter Eingangsbereich des vom Stuttgarter Atelier Brückner entworfenen Museums Selma in Köln.

Von Nicole Golombek

Mit einem doppelten Bewegungskonzept hat das Stuttgarter Atelier Brückner einen europaweit ausgeschriebenen Architekturwettbewerb für sich entscheiden können. Das Büro wird die Architektur und die Ausstellungsgestaltung für das Museum Selma in Köln-Kalk gestalten. Das Museum wird, so der Plan, „die Geschichte der deutschen Migrationsbewegung, erzählen“. Zugleich ist das Gebäude selbst im Focus, denn aus der ehemaligen Fabrikhalle wird ein Kulturort.

Atelier Brückner aus Stuttgart gestaltet das Kölner Museum

Das Museum entsteht in der rund 10 000 Quadratmeter großen ehemaligen Werkshalle 70 der früheren KHD-Werke in Köln-Kalk, erbaut in den Jahren 1913 bis 1916. „Das Industriegebäude ist ein bewusst und gut gewählter Ort für das Thema Migration“, sagt Michel Casertano, Partner im Atelier Brückner und Leitender Architekt für den Wettbewerb. Schließlich seien industrielle Arbeit und Migration in Deutschland stark miteinander verknüpft. Mit dem Umbau von Industriebauten kennt sich Atelier Brückner aus, viel Anerkennung und Auszeichnungen gab es etwa für die Umgestaltung der Stuttgarter Wagenhallen.

Das Gebäude wird umgebaut und das möglichst ökologisch vorbildlich, zum Einsatz kommen sollen Materialien wie Holz oder Polycarbonat, die nach dem Cradle-to-Cradle-Prinzip ausgewählt sind und damit wieder verwendbar wären. Der Entwurf sieht modulare Holzeinbauten vor, es soll aber auch die historische Halle inszeniert werden – Kranbahnen, Türen und Türöffnungen, Schienen und Oberflächen bleiben erhalten und werden in die Gestaltung integriert. Bei dem Umbau arbeitet Atelier Brückner mit dem Büro von Werner Sobek aus Stuttgart (Tragwerksplanung, Technische Gebäudeausrüstung, Bauphysik und Nachhaltigkeit) und Hahn Helten Architektur aus Aachen zusammen.

Das Projekt ist eine Initiative von DOMiD, dem Dokumentationszentrum und Museum über die Migration in Deutschland, im Jahr 1990 von Migrantinnen und Migranten gegründet. Die DOMiD-Sammlung umfasst über 150 000 migrationsgeschichtliche Zeitzeugnisse von Objekten bis zu Fotos und Dokumenten. Die Ausstellungsgestaltung wird eine Auswahl dieser Sammlung in Szene setzen und die Migrationsgeschichte in Deutschland seit 1945 in den Blick nehmen.

Neben den Ausstellungsflächen sind auch Büros, Workshopräume, Depots, Veranstaltungsräume, Werkstätten, ein Café, ein Kino und eine Bibliothek geplant. Der Bau des Museums Selma wird zu gleichen Teilen vom Bund und dem Land Nordrhein-Westfalen finanziert, die Stadt Köln stellt das Grundstück und das Gebäude zur Verfügung. Die Eröffnung des Museums ist für 2029 geplant.

Geplante Außenansicht des Museums Selma in Köln.

© Rendering Atelier Brückner

Geplante Außenansicht des Museums Selma in Köln.

Eingangsbereich des Museums für Migrationsgeschichte, . . .

© Rendering Atelier Brückner

Eingangsbereich des Museums für Migrationsgeschichte, . . .

. . . das in einem ehemaligen Industriebau entstehen wird.

© Rendering Atelier Brückner

. . . das in einem ehemaligen Industriebau entstehen wird.

Noch ein Blick ins geplante Museum Selma in Köln.

© Rendering Atelier Brückner

Noch ein Blick ins geplante Museum Selma in Köln.

Auch eine Dauerausstellung ist vorgesehen im Museum.

© Rendering Atelier Brückner

Auch eine Dauerausstellung ist vorgesehen im Museum.

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Erstellt:
14. April 2025, 18:18 Uhr

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