„Tatort“ Köln Nachkritik
Jetzt leben, später dann bezahlen
Schulden, Schicksale und ein skrupelloses Inkasso-Unternehmen. Die Kölner Kommissare Ballauf und Schenk ermitteln zwischen Tragödien und Insolvenz. Was taugte „Restschuld“, der neue „Tatort“ aus Köln?
Von Michael Setzer
Was taugt „Restschuld “. Der neue „Tatort “ aus „Köln “ im Schnellcheck
Die Handlung in zwei Sätzen Live am Handy muss David Gross (Vladimir Korneev) mitansehen, wie sein Lebensgefährte Fabian Pavlou (Thomas Heuser) brutal überfallen wird, eine Leiche aber gibt es nicht. Fabian arbeitet als Schuldeintreiber für ein dubioses Inkasso-Unternehmen, verdächtig sind alle seine „Kunden“.
Zahl der Leichen 1
Ballauf schenkt ein Die Hoffnung, der Täter hätte das stark blutende Opfer vielleicht ins Krankenhaus gebracht, zerschlägt Ballauf im Nebensatz: „So jemanden rettest du doch nicht, so jemanden lässt du verrecken.“
Kompletter Zerfall der Bildungsbürger Jost Lehnen (Roman Knižka) preist Zwieback mit Marmelade mit den Worten „So was essen sie auch in Italien“. Seine Frau Monika (Tilla Kratochwil) hilft an der Kölner Tafel und versucht, heimlich Lebensmittel zu stehlen. Alles besser als die Realität.
Nette Werbetafel „Leben willst du jetzt, aber zahlen kannst Du später“ steht im Hintergrund auf einer Reklametafel für ein Kreditunternehmen. „Tatort“-Zuschauer wissen nun: Das ist nicht mal die halbe Wahrheit.
Unser Fazit Schön, dass die teils bewegenden Schicksale hinter den Schulden nicht als Kollateralschäden von konsumgeilen Idioten abgebildet wurden. „Sie können nichts dafür“, sagt Jütte. Die Frau antwortet: „Aber ich schaffe es nicht!“
Spannung Note 3; Logik Note 2