Preisgekrönte Häuser

Lob für großartige Einfamilienhäuser auch von Stuttgarter Architekten

Eine Architekturjury kürt mit dem „Häuser“-Award 2023 gelungene und zukunftsfähige „Häuser fürs Leben“. Unter dreißig Gewinnern aus Europa sind Architekten aus Stuttgart.

Das „Haus Blankensee“ von Architekt Thomas Kröger (TKA) in der Uckermark ist der  Gewinner des „Häuser“-Awards 2023 – zu finden ist das Projekt im Bildband „Häuser fürs Leben“, erschienen im Prestel-Verlag.

© Thomas Heimann/Prestel Verlag

Das „Haus Blankensee“ von Architekt Thomas Kröger (TKA) in der Uckermark ist der Gewinner des „Häuser“-Awards 2023 – zu finden ist das Projekt im Bildband „Häuser fürs Leben“, erschienen im Prestel-Verlag.

Von Nicole Golombek

Der Traum vom eigenen Haus wird wohl nie ausgeträumt sein, auch wenn Einfamilienhäuser bei Nachhaltigkeitsexperten nicht den allerbesten Ruf genießen, vor allem wenn sie in Neubausiedlungen entstehen und die Menschen zur Arbeit und zum Einkaufen lange Wege zurücklegen müssen und zudem die benachbarten Dörfer verwaisen.

Dass es durchaus Einfamilienhäuser mit Vorbildcharakter gibt, will der „Häuser“-Award 2023 bei der Jubiläumsausgabe des Preises zeigen. Es sollten zum 20. Jubiläum „die besten individuellen, nachhaltigen und zukunftsfähigen Häuser“ ausgezeichnet werden. Die Siegerobjekte stehen in der Uckermark, Belgien, Leipzig, Köln und in Südtirol.

Die dreißig Siegerprojekte wurden von der Expertenjury des Architektenbundes und des Architektur- und Designmagazins „HÄUSER“ ausgewählt. Die Jury hat architektonisch anspruchsvolle Wohnhäuser aus ganz Europa gekürt, darunter sind intelligenten, zukunftsfähigen sowie nachhaltigen Lösungen für Neubauten, Umbauten, Erweiterungen und Aufstockungen.

Siegreiche Umbauten im Bestand

Die drei ersten Preise gingen allesamt an Umbauten im Bestand, ein auch politisches Zeichen und deutlichen Hinweis darauf, dass es nicht immer ein Neubau sein muss, sondern dass viele Altbauten sich in Traumhäuser umwandeln lassen.

Die Architektin und Autorin Bettina Hintze präsentiert die ausgewählten Bauten in „Häuser fürs Leben“ – dem reich bebilderten Buch zum Architekturpreis. Die Gebäude seien auch eine Anregung für gute Baukultur, schreibt sie in ihrem einleitenden Essay, sie zeigten, dass ein Architektenhaus nicht zwangsläufig teuer sei und sich ein individueller Entwurf „sehr wohl an das vorgegebene Budget anpassen“ könne. Und dann auch „architektonisch und ästhetisch eine Bereicherung der gebauten Umwelt“ darstellen.

Anmut und Schönheit

So können sich nun beispielsweise die Menschen in der Uckermark über das Gebäude freuen, sofern sie einen weiteren Spaziergang machen oder ein Fernglas zur Hand nehmen, denn das Haus steht außerhalb des Dorfes Blankensee. Der renommierte Berliner Architekt Thomas Kröger hat den alten Hof für sich selbst umgebaut, manchmal vermietet er das Haus an Feriengäste.

Über sein mit 7000 Euro dotiertes Siegerprojekt urteilte die Jury: „Bis ins kleinste Detail hinein wirken Anmut und Schönheit. Der ‚goldenen Energie‘ des Bestands so überzeugend ein Gesicht zu geben, ist heute, da der Erhalt der in Häusern gebundenen sogenannten grauen Emissionen immer bedeutsamer wird, ein vielversprechender Weg auch zur Lösung unserer Klimaprobleme.“

Stuttgarter Architekten bauen im Allgäu

In dem reich bebilderten Buch (mit Texten zu jedem Haus und Grundrissen) ist auch ein Haus von den Stuttgarter Architekten Katja Knaus und Benedikt Bosch von Yonder Architektur und Design zu finden, das Holzhaus steht in einer gewachsenen Siedlung im Allgäu, es wurde um den Baumbestand herum geplant. Das Haus wurde auch als eines der schönsten Einfamilienhäuser bei „Häuser des Jahres 2022“ vom Deutschen Architekturmuseum ausgewählt.

Ebenfalls im Allgäu befindet sich ein ausgezeichnetes Projekt von SoHo Architektur. Architekt Alexander Nägele und sein Team haben ein Haus aus den 1970er um eine Etage aufgestockt, so blieb der Garten unangetastet, es konnte Wohnraum ohne zusätzliche Flächenversiegelung geschaffen werden – die nachhaltige Bauweise mit Holzkonstruktion, natürlichen Materialien und Oberflächen erfreute auch die Jury.

In Albstadt in Baden-Württemberg ist ein Haus von Dietrich / Untertrifaller Architekten aus Vorarlberg zu finden, mit Blick auf den Bodensee punktet das „Haus am Moos“ an einem extrem steilen Hang in Dornbirn, Berktold Weber Architekten haben das Haus mit der spektakulären Aussicht entworfen.

Info

BuchBettina Hintze: „Häuser fürs Leben. Die Sieger des HÄUSER-Awards 2023.“ Prestel-Verlag. 260 Seiten, 300 Farbabbildungen, 59 Euro.

Der PreisDer Preis „ Häuser“-AWARD wird vom Fachblatt „HÄUSER“ gemeinsam mit dem Bund Deutscher Architektinnen und Architekten BDA, dem Verband Privater Bauherren e.V. (VPB), JUNG und Parkett Dietrich ausgelobt. Die Jury vergab Preisgelder in Höhe von insgesamt 19 000 Euro. Zusätzlich zeichnete der VPB die Bauherren der preisgekrönten Objekte mit einer Prämie von je 1000 Euro aus.

Der mit 5000 Euro dotierte zweite Preis des „Häuser“-Award 2023 ging an dieses Projekt: das umgebaute „Haus PVO“ im belgischen Mechelen von David Driesen und Tom Verschueren (dmvA architecten).  „Diese Arbeit besticht durch ihren einfühlsamen Umgang mit einer Bestandsarchitektur aus den 1950er-Jahren. Es entsteht eine beispielhaft schöne Assemblage, spannend, wohlproportioniert und eigenständig“, sagt die Jury.

© © Johnny Umans/Prestel Verlag

Der mit 5000 Euro dotierte zweite Preis des „Häuser“-Award 2023 ging an dieses Projekt: das umgebaute „Haus PVO“ im belgischen Mechelen von David Driesen und Tom Verschueren (dmvA architecten). „Diese Arbeit besticht durch ihren einfühlsamen Umgang mit einer Bestandsarchitektur aus den 1950er-Jahren. Es entsteht eine beispielhaft schöne Assemblage, spannend, wohlproportioniert und eigenständig“, sagt die Jury.

Das Haus „Blechbüchse“, ein Anbau von Architekten Florian Voigt in Leipzig,  gewann den mit 3000 Euro dotierten dritten  Preis im „Häuser“-Award 2023.  Die Renovierung und Erweiterung eines Siedlungshauses aus den späten 1930er-Jahren ist laut Jury: „von beeindruckender Effektivität. Die kluge Planung und die bis ins kleinste Detail wunderbar umgesetzte Materialwahl schaffen bei relativ geringem Aufwand einen essenziellen Wohnwertgewinn.“

© Philip Heckhausen/Prestel Verlag

Das Haus „Blechbüchse“, ein Anbau von Architekten Florian Voigt in Leipzig, gewann den mit 3000 Euro dotierten dritten Preis im „Häuser“-Award 2023. Die Renovierung und Erweiterung eines Siedlungshauses aus den späten 1930er-Jahren ist laut Jury: „von beeindruckender Effektivität. Die kluge Planung und die bis ins kleinste Detail wunderbar umgesetzte Materialwahl schaffen bei relativ geringem Aufwand einen essenziellen Wohnwertgewinn.“

Einen Sonderpreis in Höhe von 2000 Euro beim „Häuser“-Award 2023 gab es  für das „Haus K 18“ in Köln,  von Architekt Till Robin. Ein kompaktes Haus, das auch wegen des ressourcensparenden Energiekonzeptes und  nachhaltiger Verwenden von Baumaterialien siegreich war.

© Tilly Robinson/Prestel Verlag

Einen Sonderpreis in Höhe von 2000 Euro beim „Häuser“-Award 2023 gab es für das „Haus K 18“ in Köln, von Architekt Till Robin. Ein kompaktes Haus, das auch wegen des ressourcensparenden Energiekonzeptes und nachhaltiger Verwenden von Baumaterialien siegreich war.

Den mit 2000 Euro dotierten Interior-Preis beim „Häuser“-Award 2023 erhielt das „Haus G - Steinernes Mandl“ von Pedevilla Architects in Gossensaß/ Südtirol, Italien , für die gelungene Innenarchitektur.

© Gustav Willeit/Prestel Verlag

Den mit 2000 Euro dotierten Interior-Preis beim „Häuser“-Award 2023 erhielt das „Haus G - Steinernes Mandl“ von Pedevilla Architects in Gossensaß/ Südtirol, Italien , für die gelungene Innenarchitektur.

Die Sieger des „Häuser“-Award 2023 sind in dem Buch „Häuser fürs Leben“ von Bettina Hintze, versammelt, erschienen ist das lesenswerte Buch im Prestel Verlag.

© (c) Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH, München/Prestel Verlag

Die Sieger des „Häuser“-Award 2023 sind in dem Buch „Häuser fürs Leben“ von Bettina Hintze, versammelt, erschienen ist das lesenswerte Buch im Prestel Verlag.

Das Haus im Allgäu wurde von  Benedikt Bosch und Katja Knaus Yonder Architektur und Design aus Stuttgart entworfen.

© Brigida González/Yonder

Das Haus im Allgäu wurde von Benedikt Bosch und Katja Knaus Yonder Architektur und Design aus Stuttgart entworfen.

Ansicht des Holzhauses von der Straße aus. Der Entwurf ist auch bei den „Häusern des Jahres 2022“ siegreich gewesen und schaffte es unter die von einer Architektenjury gewählten 50 gelungensten Einfamilienhäuser.

© Brigida González

Ansicht des Holzhauses von der Straße aus. Der Entwurf ist auch bei den „Häusern des Jahres 2022“ siegreich gewesen und schaffte es unter die von einer Architektenjury gewählten 50 gelungensten Einfamilienhäuser.

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Erstellt:
7. Juni 2023, 19:14 Uhr

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