Markus Stricker erhält Deutschen Rock-und-Pop-Preis

Der Wendrsonn-Sänger wird als bester Mundart-Interpret ausgezeichnet. Die Band selbst landet in der Kategorie Folkrockalbum auf Platz zwei.

Der Wendrsonn-Frontmann Markus Stricker kann sich derzeit über mangelnde Anerkennung nicht beklagen. Archivfoto: Alexander Becher

© Alexander Becher

Der Wendrsonn-Frontmann Markus Stricker kann sich derzeit über mangelnde Anerkennung nicht beklagen. Archivfoto: Alexander Becher

Von Kai Wieland

Sulzbach an der Murr/Siegen. Bereits Mitte Dezember hat Wendrsonn-Frontmann Markus Stricker den 42. Deutschen Rock-und-Pop-Preis 2024 in der Kategorie bester Mundart-Interpret abgeräumt – mitbekommen hat er das allerdings erst mit einigen Wochen Verspätung. „Ich bin nicht nach Siegen zur Preisverleihung in der Siegerlandhalle gefahren, weil ich gesundheitlich angeschlagen war und mir ehrlich gesagt ohnehin nicht viel ausgerechnet hatte“, gesteht der Bandmitbegründer aus Sulzbach an der Murr und lacht. „Als schwäbischer Mundart-Künstler hat man es da oben ja nicht so einfach.“ Beim Blick ins Internet am nächsten Tag schien sich zu bestätigen, dass es auf den erwarteten dritten Platz auf dem bereits angekündigten Podium hinausgelaufen war. Die postalisch zugeschickte Urkunde habe er daher zunächst gar nicht genau angeschaut. „Als es mir später aufgefallen ist, bin ich richtig erschrocken. Vor Freude natürlich.“

Es ist nach dem Jahr 2016, als Stricker in Siegen zum besten Folkrocksänger gekürt worden war, bereits die zweite Prämierung für den Sänger. Seine Band Wendrsonn, welche damals ebenfalls in mehreren Kategorien absahnte, konnte in diesem Jahr darüber hinaus für ihr Album „Älles oder Nix“ in der Kategorie bestes Folkrockalbum den zweiten Platz ergattern. Mit Michael Eb wurde außerdem ein Künstler in zwei Hauptkategorien (Deutscher Pop-Preis und Deutscher Singer-Songwriter-Preis) ausgezeichnet, der im Jahr 2011 am Nachwuchsfestival auf dem Backnanger Straßenfest teilnahm und sich damals auch den Eigenkompositionspreis sicherte.

Markus Stricker will sich weiterhin für den Dialekt starkmachen

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Der Deutsche Rock-und-Pop-Preis wird seit 1983 vergeben und vom Deutschen Rock&Pop Musikerverband, der Deutschen Popstiftung und den am Wettbewerb beteiligten Musikgruppen und Künstlern in Form von Anmelde- und Nominierungsgebühren finanziert. In acht Hauptkategorien und insgesamt 119 Sonderkategorien werden Musiker in den unterschiedlichsten Bereichen von Rock und Pop über Country, Hard’n’Heavy und Alternative bis hin zu Weltmusik, Reggae und Funk’n’Soul geehrt. Mit einem Geldpreis sind die Auszeichnungen zwar nicht verbunden, aber Markus Stricker geht es sowieso vielmehr um die Strahlkraft. „Es ist ein deutschlandweiter Preis, der von einer hochkarätig besetzten Jury vergeben wird. Das bringt schon ein gewisses Medienecho mit sich. Mit dem Preis kommt man etwas über den Tellerrand hinaus, und als schwäbischer Mundart-Künstler einen nationalen Preis zu gewinnen, ist einfach etwas Besonderes. Ich habe mich sehr gefreut.“

Überhaupt könnte es derzeit für Stricker und seine Band Wendrsonn eigentlich kaum besser laufen, erst im vergangenen Herbst wurde ihr Song „Geile Zeit“ mit dem Landespreis Dialekt ausgezeichnet. Dabei hatte der Sulzbacher bei einem Interview anlässlich des neuen Albums im selben Monat noch betont, mittlerweile nicht mehr um Erfolg und Anerkennung zu kämpfen, sondern sich einfach auf die Musik zu konzentrieren. „Es ist paradox, dass gerade dann zwei große Auszeichnungen folgen“, bestätigt Stricker und betrachtet es einfach als Würdigung für das vergangene Jahr. „Wir werden jetzt nicht anfangen, uns noch mehr um Preise zu bemühen.“ Stattdessen will er den derzeitigen Rückenwind nutzen, um sich weiterhin für den Dialekt starkzumachen. „Vielleicht bekommt er in der Wahrnehmung so peu à peu einen anderen Stellenwert.“

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Erstellt:
17. Januar 2025, 06:00 Uhr

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