Noch Leichen unterm Beton

TV-Vorschau „Tatort: Wo ist nur mein Schatz geblieben?“

Vorschau - Der letzte Fall der Bremer Kommissarin Lürsen hat echte Thriller-Qualitäten. Tim Schleider

Stuttgart Was soll man in der Vorschau auf den Abschieds-„Tatort“ für die Bremer Kommissarin Inga Lürsen (Sabine Postel) und ihren Kollegen Stedefreund (Oliver Mommsen) nur schreiben, ohne zu viel von der Spannung wegzuspoilern? Superspannend ist dieser 39. Fall. Und es gibt ein großes Finale.

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Hier nur das Nötigste: Weil in der Bremer Pampa eine frisch betonierte Straße nach Kanalbruch gleich wieder aufgebuddelt werden muss, kommt im Untergrund die Leiche einer Frau zum Vorschein: nackt, verpackt in einem Plastiksack. Dies in Kombination mit ein paar wirren Bildfetzen, die schon beim Vorspann zu sehen waren und in denen der Abzählreim „Wo ist nur mein Schatz geblieben?“ zu hören war, lassen den Zuschauer natürlich sofort an schlimmste Lustmordpartys denken. Was ihn womöglich übersehen lässt, mit welch seltsamer Reserve sich Kommissar Stedefreund dem Fall widmet. Irgendwie kann sich Lürsen diesmel gar nicht so recht auf ihn verlassen . . .

Es geht um Schwarzgeld, betrügerische Clans, Mädchenhandel, Agentenkriege, Einsatzkommandos, Maschinengewehre. Trotzdem ist es den Autoren Florian Baxmeyer und Michael Comtesse gelungen, schlüssig eine Geschichte zu erzählen, in der sich der Fokus noch mal ganz auf das Duo Lürsen/Stedefreund richtet und in der Momente größter Spannung neben zugespitzter Psychologie stehen. Also all das, was der Hamburger Konkurrent Til Schweiger als Tschiller einfach nicht kann. Großartig!

Großartig ist auch die weitere Besetzung dieses Films: Kostja Ullmann, Robert Hunger-Bühler, Philipp Hochmair und Violetta Schurwalow sind erste Darsteller-Sahne. Radio Bremen lässt es zum Ade seiner erfolgreichen Lürsen-„Tatort“-Ära noch mal ordentlich krachen.

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Erstellt:
23. April 2019, 10:18 Uhr

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