„Tatort“-Vorschau aus Wiesbaden

So wie immer, also ganz anders

Bereits zum 13. Mal ermittelt Ulrich Tukur in einem „Tatort“ – in „Murot und das 1000-jährige Reich“ mal wieder in einer Doppelrolle.

Gleicher Beruf, andere Zeit: Ulrich Tukur als Kriminalkommissar Rother.

Von Tom Hörner

Natürlich ist Ulrich Tukur als LKA-Ermittler Felix Murot der Gute. Aber welche Rolle spielt er als Sonderermittler im Dritten Reich? Mal wieder ein „Tatort“, der ganz anders sein will.

Die Handlung des heutigen Tatort

Das Außergewöhnliche ist das Normale in „Tatort“-Folgen mit Ulrich Tukur als LKA-Ermittler Felix Murot. Insofern ist auch „Murot und das 1000-jährige Reich“ (Regie: M. X. Oberg, der auch am Buch beteiligt war) ziemlich normal. Womöglich zu normal? Schon dass eingangs die Namen der Mitwirkenden in der einst beim NS-Regime beliebten Schriftart Tannenberg auf dem Bildschirm erscheinen, darf als Hinweis darauf verstanden werden, dass die folgenden anderthalb Stunden nicht im Hier und Jetzt spielen.

Ulrich Tukur ist – wieder mal, muss man sagen – in einer Doppelrolle zu sehen. Einerseits gibt er den Kommissar Murot, der am Frankfurter Flughafen auf die Auslieferung eines deutschen Kriegsverbrechers wartet. Aber in erster Linie ist er, wir befinden uns der Endphase des Dritten Reichs, in der Rolle des Kriminalkommissars Rother zu sehen. Dank eines Motorschadens ist der Sonderermittler der Wehrmacht mit seinen Mannen in der Nähe eines Dorfs gestrandet – just als über deren Köpfen eine brennende britische Spitfire zu Boden geht.

Der Flieger brennt, der Motor qualmt, doch Rother hat die Ruhe weg und raucht. Als er seinem jungen, strammen Nazi-Begleiter Hagen von Strewlow (Ludwig Simon) eine Zigarette anbietet und der ablehnt, entgegnet Rother nur lapidar: „Wollen Sie das 1000-jährige Reich überleben?“ Ein Satz, den man durchaus auch dem LKA-Fahnder Murot zugetraut hätte.

Der Aufenthalt in dem Dorf fernab des Kriegsgeschehens hätte entspannt werden können, wären in der Nähe nicht vier tote Soldaten eines Gefangenentransports gefunden worden. Auch Tukurs Schauspieler-Kollegin Barbara Philipp ist mit von der Partie, allerdings nicht als Assistentin. So wird der Krimi, der wieder alles auf den Kopf stellt, den Erwartungen gerecht.

Der Trailer zu „Titel des Tatorts“

Die Schauspieler des heutigen Tatorts

Felix Murot/Kommissar Rother (Ulrich Tukur)

Magda Wächter/Else Weiß (Barbara Philipp)

Hagen von Strelow (Ludwig Simon)

Bernhard Tabler (Cornelius Obonya)

Schmied Lobus (André Meyer)

Gerda Lobus (Melanie Straub)

Waltraud Lobus (Viola Hinz)

Clara Breuninger (Imogen Kogge)

Balthasar Herold (Marius Ahrendt)

Der Tatort in der Mediathek

In der ARD-Mediathek sind alle Tatort-Folgen sechs Monate lang als Stream verfügbar. Aus Jugendschutzgründen kann der Tatort nur zwischen 20 Uhr und 6 Uhr gestreamt werden.

Gleichzeitig zur TV-Ausstrahlung zeigt das Erste den aktuellen Tatort auch als Livestream: Hier geht es zur ARD-Mediathek

TV-Ausstrahlung: Sonntag, 20.15 Uhr, ARD