Mecklenburg-Vorpommern

Unesco zeichnet Residenzensemble Schwerin als Welterbe aus

Das Schweriner Schloss hat den begehrten Status Unesco-Welterbe erhalten. Damit gehört es zu einer erlesenen Riege – neben dem Taj Mahal in Indien, der Chinesischen Mauer und den Pyramiden von Gizeh.

Malerisch: Das Schloss auf einer Insel im Schweriner See war jahrhundertelang die Residenz der mecklenburgischen Herzöge und Großherzöge.

© dpa/Jens Büttner

Malerisch: Das Schloss auf einer Insel im Schweriner See war jahrhundertelang die Residenz der mecklenburgischen Herzöge und Großherzöge.

Von mbo/dpa

Die Unesco hat das Residenzensemble Schwerin als neues Welterbe ausgezeichnet. Das zuständige Komitee der UN-Organisation für Bildung, Wissenschaft, Kultur und Kommunikation (Unesco) gab die Entscheidung auf seiner 46. Sitzung im indischen Neu-Delhi bekannt.

Das Schweriner Schloss sowie weitere Teile der historischen Innenstadt bilden das Residenzensemble. Es erlitt während des Zweiten Weltkriegs keine Bombenschäden und reicht bis zum Hauptbahnhof mit seinem einst der Herrscherfamilie vorbehaltenen Fürstenzimmer. 

Das im Kern viel ältere Schloss erhielt erst Mitte des 19. Jahrhunderts sein heutiges romantisches Aussehen, das es zum Besuchermagneten und auch schon zur Kulisse internationaler Filmproduktionen machte. So war es Schauplatz in „Kingsman: The Golden Circle“. Heute beherbergt das zu DDR-Zeiten als Ausbildungsstätte für Kindergärtnerinnen genutzte Schloss ein Museum und ist Sitz des Landtags samt Verwaltung. Der Dom und die Schelfkirche dienten als Grablege der Herzöge. 

Die Idee, Schwerin auf die Welterbeliste zu bringen, ist schon mehr als 20 Jahre alt. In der Bundesrepublik gibt es mehr als 50 Welterbe-Stätten.

Weitere Auszeichnung für Kleinstadt in Deutschland

Bereits am Freitag hatte das Gremium in Neu-Delhi über einen Antrag mit deutscher Beteiligung entschieden: Die sächsische Kleinstadt Herrnhut hat den Titel als Teil der Siedlungen der Herrnhuter Brüdergemeine ebenfalls erhalten. Herrnhut ist der Ursprung für die Evangelische Brüdergemeine. Das fehlende „d“ ist der Sprache dieser Zeit geschuldet, als man noch von Gemeine sprach. 

Graf Nikolaus Ludwig von Zinzendorf (1700–1760) stellte den Glaubensflüchtlingen das Land für die Ansiedlung in der Oberlausitz zur Verfügung. Am 17. Juni 1722 fällte der Zimmermann Christian David den ersten Baum, um den neuen Ort unter des „Herrn Hut“ zu bauen. Als sich die Brüder-Unität weltweit ausbreitete, trugen Missionare aus der Oberlausitz einen Bauplan für neue Siedlungen in andere Länder. Mit Christiansfeld in Dänemark wurde eine davon schon 2015 Unesco-Welterbe.

Herrnhut selbst kam über einen transnationalen Erweiterungsantrag auf die Liste, zusammen mit Bethlehem in Pennsylvania (USA) und Gracehill in Nordirland. Die Entscheidung stieß in Sachsen auf große Freude.

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Erstellt:
27. Juli 2024, 17:32 Uhr

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