„Tatort“-Kritik
Wie war „Verblendung“, der neue „Tatort“ aus Stuttgart?
Eine Terroristin ist überzeugt, dass in Deutschland politisch unliebsame Personen vom Staat getötet werden. Ihre Antwort darauf in „Verblendung“ ist eine Geiselnahme mit Mord. Hat sich das Anschauen gelohnt?
Von Adrienne Braun
Was taugt „Verblendung“? Der neue „Tatort “ aus Stuttgart im Schnellcheck.
Die Handlung in zwei Sätzen
Zwei Terroristen nehmen bei einer Filmpremiere das prominent besetzte Kinopublikum als Geiseln, um zwei Häftlinge aus Stammheim freizupressen. Kommissar Bootz agiert als Mittelsmann zwischen Ermittlern und der Kidnapperin, die ohne Skrupel tötet.
Zahl der Leichen
3
Psyche
Auch wenn die Kidnapperin Karin Urbanski erkennen muss, dass ihre Gesinnungsgenossen einen Häftling selbst ermordet haben, klammert sie sich an die Idee, der Staat habe „Todeslisten“ geführt – überzeugend gespielt von Anna Schimrigk.
Staatsfeindin
„Kann das sein, dass Sie Kollegin sind?“ fragt Bootz (Felix Klare) die Geiselnehmerin. Sie brüstet sich, „genaue Kenntnisse über polizeiliche Strategien“ zu haben – und nutzt als Terroristin das Wissen, das sie bei der Bundeswehr erworben hat.
Ausgetrickst
Höhepunkt war der Schluss des Krimis mit der grandiosen Idee Lannerts (Richy Müller), der das Video mit dem falschen Geständnis des Innenministers verschickte – aber für die Terroristen unbrauchbar machte mit einer neuen Tonspur.
Unser Fazit
Die Geiselnahme wirkte viel kürzer, als die diversen Recherchen der Polizei und Lannerts Verhöre in Stammheim gewesen sein können. Das war die einzige Schwäche dieses ansonsten uneingeschränkt sehenswerten Krimis.
Spannung
Note 1
Logik
Note 2