10 Jahre nach Fukushima: Mappus verteidigt Energie-Strategie

dpa/lsw Pforzheim. Zehn Jahre nach der Atomkatastrophe von Fukushima hat Ex-Ministerpräsident Stefan Mappus (CDU) seinen damaligen energiepolitischen Kurs bekräftigt. „Wenn ich mir die Entwicklung der vergangenen Jahre anschaue, dann hat sich gezeigt, dass unsere Planung richtig war“, sagte Mappus der „Pforzheimer Zeitung“ (Donnerstag). „Nämlich mit einer Laufzeitverlängerung den Wandel der Energielandschaft zu beschleunigen, zu finanzieren und Strompreise bezahlbar zu halten.“ Für Politiker sei das Thema Energieversorgung ein schwieriges Feld. Atomkraft habe in Deutschland deutlich mehr Gegner als Befürworter. „Die Emotionen schlagen da immer hoch.“ Durch den Atomunfall in Fukushima vom 11. März 2011 sei ein hohes Maß an Emotionalität dazugekommen. Das sei politisch einfach „nicht mehr beherrschbar“ gewesen.

Stefan Mappus (CDU), ehemaliger Ministerpräsident von Baden-Württemberg. Foto: Marijan Murat/dpa/Archivbild

Stefan Mappus (CDU), ehemaliger Ministerpräsident von Baden-Württemberg. Foto: Marijan Murat/dpa/Archivbild

Knapp vier Monate vor der Landtagswahl 2011 war das Land auf Mappus' Betreiben hin beim Karlsruher Atomkonzern EnBW eingestiegen. Der 4,8 Milliarden Euro schwere Deal wurde auch Gegenstand eines Landtagsuntersuchungsausschusses. Gut zwei Wochen nach Fukushima wurde Mappus aus dem Amt des Ministerpräsidenten gewählt.

© dpa-infocom, dpa:210310-99-768856/2

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Erstellt:
10. März 2021, 18:56 Uhr

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