120 Meter pures Rutschvergnügen

Mit einer besonderen Veranstaltung geht die diesjährige Freibadsaison im Backnanger Wonnemar zu Ende

Riesengaudi auf der Riesenrutsche: Die Badegäste hatten sichtlich Spaß. Foto: J. Fiedler

© Jörg Fiedler

Riesengaudi auf der Riesenrutsche: Die Badegäste hatten sichtlich Spaß. Foto: J. Fiedler

Von Claudia Ackermann

BACKNANG. Eine 120 Meter lange Plane mit Wasser sorgt beim „Super Summer Slide Out“ für ein planschiges Vergnügen auf der Liegewiese des Freibads – Partyfeeling auf Liegestühlen mit Cocktails und Musik inklusive. Mit aufblasbaren Tieren, Luftmatratzen und Reifen geht es rasant den Berg hinunter. Von oben am Waldrand und an verschiedenen Stationen wird Wasser auf die Plane gepumpt, das neongrün eingefärbt ist.

Natürlich ist die Substanz biologisch abbaubar, weiß Carina Neumann, die beim Wonnemar für das Marketing zuständig ist. Sie und Claudia Fischer von meinbacknang.de sind auf die Idee gekommen, die Freibadsaison einmal ganz anders ausklingen zu lassen.

Vor der Musikbar „Das Wohnzimmer“ hatte bei einer Feier eine kleine Rutschpartie auf ebener Strecke stattgefunden. So etwas könnte doch auch in größerem Rahmen veranstaltet werden, dachten sie sich. „Wir haben die perfekte Wiese dafür und jede Menge Wasser“, so Carina Neumann. Doch so ein Event sei gar nicht so leicht umzusetzen. Das Technische Hilfswerk Backnang (THW) sei auf Anfrage sofort zur Unterstützung bereit gewesen. Lange Schläuche und Pumpen kommen zum Einsatz, um das Wasser die 120 Meter auf die Anhöhe zu pumpen. Die lange Bauplane, die als Rutschbahn dient, ist am unteren Ende so geformt, dass ein kleines Becken zum Abbremsen entsteht. Sandsäcke und Strohballen säumen den Rand zur Sicherheit. Den ganzen Samstag waren Helfer vom THW und dem Wonnemar-Team mit dem Aufbau beschäftigt, so Florian Klopp. „Wir haben uns alle schnell zusammengefunden“, sagt der Gruppenführer der 1. Bergungsgruppe des THW. Beim Testlauf gab es für die Helfer schon jede Menge Spaß. Eine Bar wurde errichtet, an der das Team von der Musikbar Wohnzimmer Cocktails und andere Getränke ausschenkt. Die Backnanger DJs Dualtech (Felsenkeller), Hannes Wolf (Wohnzimmer) und Tobi Rock (SoWasSounds) sorgen am Sonntagnachmittag für Musik und Partystimmung. Liegestühle und Sonnenschirme sind aufgebaut. Das strahlende Wetter tut ein Übriges, noch einmal den ausklingenden Sommer zu genießen. Mit Anlauf und auf dem Bauch rutscht Gunther (Schimmy) Schümann mit einer aufblasbaren Schildkröte die Bahn herunter. „Das war schneller, als gedacht“, sagt er. Etwas rumpelig sei die Fahrt gewesen. Die Unebenheiten der Wiese spüre man schon. Yvonne und Jochen Hersacher sind wegen der Veranstaltung aus Oberrot gekommen. Sie probieren verschiedene Gummigefährten aus. Manche werden vom Wonnemar zur Verfügung gestellt, andere haben Besucher selbst mitgebracht. Eine Luftstation zum Aufpumpen der Utensilien gibt es vor Ort. Recht gemütlich geht es auf einer großen Muschel die Bahn hinab. Schneller wird es mit der Luftmatratze, hat Jochen Hersacher festgestellt: „Da kann man wenigstens ein bisschen lenken.“ Das Einhorn auf einem Reifen dreht sich an den Stellen, an denen Wasser von der Seite auf die Bahn gepumpt wird. Auf dem Bauch liegend und mit den Füßen zuerst kommt Fabian Stubert am Ziel an. Seine kleine Luftmatratze hat im Strudel der Wasserzufuhr die Richtung geändert. Aber er findet die Rutschpartie „richtig gut“, und gleich geht es wieder den Berg hinauf zu einem weiteren Start. Carolin Kosch und Kevin Liedle sind Mitarbeiter im Wonnemar. Beide sind vom Rutschvergnügen schon patschnass. „So etwas gab’s hier noch nie. Das ist schon was Neues in Backnang“, sagt Carolin Kosch und Kevin Liedle fügt hinzu: „Runterrutschen lohnt sich auf jeden Fall.“ Das findet auch Melanie Sanwald: „Super – coole Idee.“ Auf aufblasbaren Pizzastücken, Pommestüten oder Brezeln kommen die Badegäste die Bahn heruntergerutscht und haben sichtlich Spaß dabei.

Andere chillen lieber an der Bar oder auf den Liegestühlen. Ein kleiner Sandstrand ist aufgeschüttet, wo eine Gruppe Platz genommen hat. Die jungen Männer tragen Trikots des Backnanger Vereins Wolverines für American Football. Sie haben sich zum Staffelrennen angemeldet, das am späteren Nachmittag stattfindet. In Fünfergruppen wird um Pokale, Essens- und Getränkepreise gekämpft. Jeweils ein Teilnehmer läuft den Berg hoch, rutscht hinunter und übergibt dort an den nächsten. „Das ist mal was anderes und bei dem Wetter optimal“, sagt Wolfram Lederer. „Cool aufgemacht“ sei die ganze Veranstaltung. Bis zum Start genießen sie ihre Getränke bei Musik auf dem kleinen Strand und Wolfram Lederer resümiert: „Sowas kann’s gerne öfter geben.“

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Erstellt:
17. September 2018, 06:00 Uhr

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