150 Jahre im Dienst der Sicherheit
Löschen, Bergen, Schützen, Retten: Freiwillige Feuerwehr Oppenweiler feiert Jubiläum – Neuer Gerätewagen übergeben

© Pressefotografie Alexander Beche
Bunter Festzug zum Jubiläum: Die Freiwillige Feuerwehr Oppenweiler (Foto rechts) präsentierte den Besuchern das Feuerwehrwesen in Vergangenheit und Gegenwart. Fotos: A. Becher
Von Carmen Warstat
OPPENWEILER. Den Auftakt des Festwochenendes bildete ein Jubiläumsumzug mit etwa 25 Fahrzeugen und 600 Menschen. An der Spitze der Parade fuhr selbstverständlich der Gastgeber und Jubilar – die Freiwillige Feuerwehr Oppenweiler. Es folgte das Feuerwehrmuseum Winnenden mit einem historischen Gefährt und gleich darauf der Bürgermeister Bernhard Bühler – mit festlichem Zylinder auf dem Kopf – in einem Sponsorenwagen. Er wurde begleitet von den Mitgliedern des Gemeinderats, die dekorative Schärpen in den deutschen Nationalfarben trugen. Mit von der Partie waren außerdem unter anderem der Fanfarenzug Welzheim, der Liederkranz Oppenweiler, die Feuerwehren Fellbach, Spiegelberg, Urbach, Schwaikheim (mit Spielmannszug), Backnang, Waiblingen (Abteilung Hegnach), Großerlach und Sulzbach an der Murr.
Bestaunen konnte man zahlreiche historische Wagen und Uniformen – so blitzten blank polierte Messinghelme in der Sonne. Kita- und Kindergartenkinder waren mit allerlei Wasserspielzeug gerüstet und hatten ebenso wie die Erwachsenen ihren Spaß. Die originell gekleideten „Reichenbacher Burghexen“ verteilten erfrischendes Eis, und unter anderem der Musikverein Reichenberg sorgte für die entsprechende Stimmung.
Natürlich ließen die Floriansjünger es sich nicht nehmen, die Zuschauer ab und zu mit Wasser aus der Spritze zu erquicken. Bei hochsommerlichen Temperaturen war dies ebenso eine Freude wie die kühlen Freigetränke, die am Ende des Wegs für die Umzugsteilnehmer bereitstanden. Bald nach der Ankunft am Feuerwehrgerätehaus folgte der festliche Fahneneinzug. Ein weiterer Grund zum Feiern war die Anschaffung eines neuen Feuerwehrfahrzeugs durch die Gemeinde. Es handelt sich dabei um einen gebrauchten „Gerätewagen Transport“ im Wert von etwa 30000 Euro, der von nun an den Funknamen „Florian Oppenweiler 1/74“ trägt. Bürgermeister Bühler übergab den Iveco Daily 65C17 TDI mit Doppelkabine und insgesamt sieben Sitzplätzen feierlich und erläuterte die Einsatzmöglichkeiten des Fahrzeugs. Mit einer abendlichen Party klang der erste Festtag aus.
Am Sonntag standen ein ökumenischer Gottesdienst und Weißwurstfrühstück sowie ein offizieller Teil mit Ansprachen und Grußworten auf dem Programm. Dazu wurden beispielsweise der Staatssekretär Wilfried Klenk, Feuerwehrkommandant Steffen Ellinger und Bürgermeister Bühler erwartet. Letzterer formulierte seine Hochachtung und richtete den Dank der Gemeinde an die Jubilare: „Dieses Engagement ist wahrlich nur schwer in Geld aufzuwiegen. Den Einsatz der Aktiven kann man nicht hoch genug honorieren. Sie engagieren sich für etwas, was gerade heutzutage in unserer Gesellschaft nicht mehr selbstverständlich ist.“
Bühler lobte Mut, Umsicht und Schnelligkeit, die gefragt sind bei der Lösung schwieriger Probleme. „Rund 60 aktive Mitglieder – Frauen wie Männer – sind es zurzeit, die in unserer Wehr rund um die Uhr für die Einwohnerinnen und Einwohner Oppenweilers da sind.“
Auch kritische Worte fand Bühler. So missbilligt er, dass immer noch Bußgeldbescheide an Feuerwehrleute ausgestellt werden, die mit überhöhter Geschwindigkeit zum Einsatz eilen, weil den Behörden der Ermessensspielraum fehlt.
An größere Firmen appellierte Bühler, mehr Verständnis für die Verpflichtungen von Floriansjüngern aufzubringen, und allen Bürgern gab er den Hinweis mit auf den Weg, dass Straßen nicht zugeparkt und Feuergassen nicht verstellt werden dürfen. Mit Friedrich Schiller machte es der Schultes feierlich: „Wohltätig ist des Feuers Macht, / wenn sie der Mensch bezähmt, bewacht. / Und was er bildet, was er schafft, / das dankt er dieser; / doch furchtbar wird die Himmelskraft, / wenn sie der Fessel sich entrafft.“

© Pressefotografie Alexander Beche