18 Standorte für E-Tankstellen
Elektromobilitätskonzept im Weissacher Tal: Jeweils sechs Standorte in drei Gemeinden gefunden – Anschaffungen schon beschlossen
Mit der E-Mobilität soll es im Weissacher Tal jetzt zügig vorangehen: Das gemeinsame Konzept der drei beteiligten Gemeinden ist so gut wie fertig. Seine Grundzüge wurden jetzt von Vertretern des Ingenieurbüros Steinbacher Consult aus Neusäß bei Augsburg in den drei Gemeinderäten vorgestellt.

Strom kommt für Autos bereits aus der Steckdose, wie hier aus der gemeindeeigenen Tankstelle im Allmersbacher Baugebiet Hartweg. Foto: Gemeinde
WEISSACH IM TAL/ALLMERSBACH IM TAL/AUENWALD (inf/sas/flo). Dem Gesamtpaket liegt die Erkenntnis zugrunde, dass es nicht ausreicht, wenn jeweils Insellösungen geschaffen werden. Vielmehr gehe es um „eine Art Flächennutzungsplan für die Elektrifizierung des Verkehrs“, wie es der Weissacher Haupt- und Ordnungsamtsleiter Maximilian Sczuka formulierte. Zu diesem Zweck wurden – mit entsprechender Förderung vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur – mögliche Standorte für Ladestationen analysiert. Ein weiteres Ziel ist es, unterschiedliche Nutzergruppen und Mobilitätsformen zusammenzubringen.
In die Untersuchung eingeflossen sind Faktoren wie viel befahrene Straßen und stark besuchte Einrichtungen wie Einkaufsmöglichkeiten und Anlaufstellen des öffentlichen Personennahverkehrs. Gesucht wurde auch, wo es Akteure mit Mobilitätsbedarf gibt – Firmen, Verwaltungseinrichtungen und Seniorenzentren. Ferner wurde geprüft, wo bereits Transformatoren oder andere Energieerzeugungsanlagen beziehungsweise Versorgungsnetze vorhanden sind, an die Ladestationen angedockt werden können.
Für die Gemeinde Weissach im Tal haben sich dabei sechs mögliche Standorte ergeben. Im Ortskern von Unterweissach gibt es mehrere Parkplätze zwischen Bäckerei Trefz und dem ehemaligen HL-Markt, diverse Einkaufsgelegenheiten und einen Trafo bei der Volksbank. Eine weitere Stelle bietet sich auf dem Rombold-Areal an, wo zurzeit noch gebaut wird und folglich noch was zu machen wäre. Beim Bildungszentrum, wo nach Aussagen der Experten eine „sehr schöne Konzentration vorliegt“, gibt es Strom aus Fotovoltaik und schließlich auch unterschiedliche Nutzer und Mobilitätsformen – vom Pkw über motorisierte Zweiräder bis hin zu Bussen. Interessant finden die Fachleute auch den Kreisverkehr am Ortseingang in der Stuttgarter Straße, den Bereich Seniorenwohnanlage mit Alexander-Stift und Diakonie sowie den Standort Talbau Haus GmbH in Oberweissach, wo vonseiten der Firma Interesse signalisiert wurde. Zwei Pilotprojekte könnten angestrebt werden: ein möglicherweise autonomer elektrischer Shuttlebus und ein Elektroroller-Sharing. Die Gemeinde hat bereits eine Förderzusage über 118400 Euro für Vorhaben aus dem Konzept, um Ladeinfrastruktur und E-Fahrzeuge zu beschaffen.
Auch in Allmersbach im Tal hat das Ingenieurbüro sechs Standorte festgemacht, die sich anbieten, um das Elektromobilitätskonzept flächendeckend voranzubringen. Schnell umzusetzen wäre sicherlich die Station beim Unternehmen Harro Höfliger. Die über 1000 Mitarbeiter sowie die Kunden haben hier während der Arbeitszeit die Möglichkeit, ihr E-Auto zu laden. Das Unternehmen zeigte sich hier begeistert von der Idee und äußerst kooperativ, was Sharing-Modelle angeht, wie E-Roller gerade für Auszubildende, die noch keine 18 Jahre alt sind. Auch im Gewerbegebiet Allmersbach-Nord, wo sich viele kleine Betriebe und der Netto befinden, könnte eine Ladestation entstehen.
Die bereits bestehenden Ladestationen im Ortskern, genauer am Parkplatz am Rathaus, können noch erweitert werden. Weitere Standorte wären beispielsweise der Parkplatz am Alexander-Stift, an der Sport- und Kulturhalle im Wacholder und am Hotel Löwen Arian.
Die Gemeinde Auenwald macht Nägel mit Köpfen und beschließt die Anschaffung eines E-Autos (Opel Ampera-e) sowie einer ersten DC-Schnellladestation noch in diesem Jahr. Wie Bürgermeister Karl Ostfalk in der jüngsten Gemeinderatssitzung mitteilte, wurde die Gemeinde Auenwald mit aktuellem Zuwendungsbescheid des Bundesverkehrsministeriums im laufenden Jahr mit etwas über 76000 Euro und im kommenden Jahr mit knapp 82000 Euro bedacht. Beantragt hatte die Gemeinde Fördermittel für zwei E-Autos und bis zu vier DC-Schnellladestationen.
Auch in Auenwald hat das Büro Steinbacher Consult sechs mögliche Standorte für Ladeinfrastruktur ausgemacht und diese auch nach Priorisierung eingestuft. Kurzfristig sei eine Ladeeinrichtung im Gewerbegebiet Mittelbrüden-West in die Tat umzusetzen, da die Firma Lorch Schweißtechnik GmbH starkes Interesse zeige. Nicht weit davon entfernt, im Gewerbegebiet Mittelbrüden-Ost, sei bei der Firma Heizungsbau Fuxx GmbH eine Stromtankstelle kurz- bis mittelfristig zu realisieren. Als mittelfristig bezeichnete das Büro folgende drei Standorte: Ortskern Unterbrüden (Parkplatz hinter der Volksbank), Lippoldsweiler (Edeka Bangemann) und Unterbrüden (Auenwaldhalle). Einen sechsten Standort sehen die Ingenieure eher mittel- bis langfristig, und zwar im Ortskern Hohnweiler auf dem Parkplatz vor dem Vereinsheim.