2025 kein SWR-Sommerfestival in Stuttgart
Als Reaktion auf „Kostenexplosionen“ findet das Festival nur noch alle zwei Jahre auf dem Schlossplatz statt.
Von Uwe Bogen
Stuttgart - Nein, an Oliver Pocher liegt es nicht, dass der SWR sein Sommerfestival im nächsten Jahr auf dem Schlossplatz streicht. Im vergangenen Mai verursachte der Comedian einen Eklat, als er eine Besucherin im Publikum bloßgestellt hatte. Am Ende distanzierte sich der Sender von diesen Entgleisungen. An Pfingsten 2025 kann sich ein solcher Missgriff nicht wiederholen – denn der SWR setzt das Feiern und seine Präsentationen vor dem Neuen Schloss komplett aus.
Da der Sender Millionen einsparen muss, überrascht es nicht, dass es nun auch seine beiden Sommerfestivals in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz trifft. Die gute Nachricht für die Fans ist, dass der SWR die Shows und Mitmachaktionen nicht generell streicht. Die schlechte Nachricht ist, dass die Open-Air-Programme nur noch alle zwei Jahre stattfinden. 2025 gibt’s das SWR-Festival nur in Speyer – Stuttgart ist erst 2026 wieder dran. Bisher hat der Sender jährlich in beiden Bundesländern gefeiert.
„Der Zwei-Jahres-Rhythmus, auf den sich SWR und das Land in Stuttgart verständigt haben, ermöglicht den Festivalmacherinnen und -machern größere Möglichkeiten und mehr Spielraum bei der Programmplanung und Gestaltung“, erklärt der SWR-Sprecher Jürgen Ruf. Der SWR reagiere damit „auf deutliche Kostensteigerungen, von denen alle Anbieter im Eventbereich betroffen sind“, sagt Ruf, sowie auf die „sich verändernde Rahmenbedingungen für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk“. Der Sender wolle auf diese Weise beweisen, wie man „mit den zur Verfügung stehenden Beitragsgeldern“ verantwortungsvoll umgehe.
Seit vielen Jahren unterstützt das Land das SWR-Sommerfestival, indem die Mietkosten für den Schlossplatz nachgelassen werden. Die Mitmachprogramme rund um die Jubiläumssäule können kostenlos besucht werden, für Konzerte oder die „Tatort“-Premieren wird Eintritt verlangt.
Für Pfingsten 2025 heißt das also: Das Publikum kann die „Tatort“-Kommissare Richy Müller und Felix Klare nicht mehr bei Vorabaufführungen ihrer Fälle feiern. Auch „Pop & Poesie“ verliert im nächsten Jahr seine Citybühne. Während der „Tatort“ und die Lyrikshow fast immer ausgebucht waren, tat sich der SWR schwer, junge Leute anzulocken. Auch die Comedyshow mit Oliver Pocher war nur schwach besucht.