2025 vergrößern sich die Jazz Open
Von Lionel Richie bis Kylie Minogue – die Jazz Open bringen im kommenden Jahr erneut Superstars nach Stuttgart. Erstmals wird der Schlossplatz an sieben Tagen (bisher waren es sechs) bespielt.
Von Uwe Bogen
Stuttgart - Von ihm stammen Hymnen wie „Hello“, „All Night Long“ oder „We Are The World“: Lionel Richie hat Klassiker geschaffen, die generationsübergreifend und gänsehautfördernd zünden. Mit sanfter Stimme, voller Energie und hoher Entertainerqualität bringt einer der weltweit besten Livekünstler sein Publikum zum Mittanzen und Mitsingen. Vor einer Woche gab sein Management bekannt, dass der US-Sänger 2025 nach mehrjähriger Pause auf Europatour gehen wird. In Deutschland seien fünf Konzerte geplant, war zu lesen.
Doch es werden sechs! Denn am 13. Juli spielt der 75-Jährige, was bisher verschwiegen wurde, weil das Line-up der Jazz Open für den Sommer 2025 noch nicht veröffentlicht war, auch auf dem Schlossplatz in Stuttgart. Jetzt hat der Vorverkauf begonnen.
Seine Arena-Tour durch Europa trägt den Titel „Say Hello To The Hits“. In Stuttgart sagt Lionel Richie „Hello“ im Freien vor traumhafter Schlosskulisse. Ist die Jazz-Open-Fläche für etwa 7500 Besucherinnen und Besucher nicht zu klein für den Hero of Soul? „Das muss reichen“, sagt Promoter Jürgen Schlensog, „aber es wird ein Kraftakt.“
Erstmals bespielt das Festival vom 7. bis 13. Juli an sieben Tagen Stuttgarts schönsten Platz – bisher waren es sechs Tage. „Wir wollen die Jazz Open weiterentwickeln“, erklärt Schlensog. Nicht nur aus wirtschaftlicher Sicht sei die Verlängerung von Vorteil. Dafür dankt er dem Land als Vermieter. „Das europaweite Festivalsterben“ nimmt der Promoter als Warnung und sagt: „Entweder du wächst, oder du bist weg vom Fenster.“
Die Jazz Open wachsen, um die Jungen wie die Älteren gleichermaßen anzulocken. „Programmatisch könnte das Line-up nicht farbiger sein“, sagt Schlensog und freut sich „auf drei Generationen auf den Bühnen und im Publikum“. Dass dies möglich ist, verdankt das Festival nicht zuletzt seinen finanzkräftigen Unterstützern. „Wir sind safe“, erklärt der Promoter, „alle Sponsoren sind an Bord.“
Der Schlossplatz-Auftakt am 7. Juli gehört den Jungen: Der 30-jährige Jacob Collier gilt als eines der größten Multitalente im Musikgeschäft und teilt sich den Eröffnungsabend mit der 27-jährigen Sängerin und Songwriterin Raye aus England. Entdeckt wurde der Grammy-Preisträger Collier von Quincy Jones, der ihn 2017 zu den Jazz Open brachte – der 2020 verstorbene Pianist Wolfgang Dauner war von dem jungen Briten völlig begeistert.
Die Bühnenpräsenz von Raye, deren Stimme an Amy Winehouse erinnert, begeisterte schon das Publikum in der Royal Albert Hall oder beim Montreux Jazz Festival. Musikjournalisten schreiben, Raye sei auf dem besten Weg zum Weltstar.
Der internationale Durchbruch der Australierin Kylie Minogue liegt fast 40 Jahre zurück. Die „Princess of Pop“hat sich während ihrer Karriere oft neu erfunden. Ihr neues Album „Tension II“ erinnert mit tanzbaren Titeln an die Disco-Hymnen der 80er. Damit geht die 56-Jährige im kommenden Jahr auf Welttournee – drei Konzerte sind in Deutschland geplant: Nach Berlin und Düsseldorf will das Energiebündel am 9. Juli die Fans auf dem Schlossplatz beglücken.
Wenn es um Gitarren geht, hört bei ihm der Spaß auf. Joe Bonamassa sammelt sie fanatisch, besonders alte Modelle von Fender und Gibson. Er besitzt mehr als 250 Gitarren. Seit Langem haben sich die Jazz Open um den herausragenden Bluesrocker bemüht. Für 2025 hat es geklappt: Am 10. Juli tritt der US-Amerikaner mit Kenny Wayne Shepherd auf. Jean-Michel Jarre, die französische Legende der elektronischen Musik, liebt die ganz große Show. Zuletzt trat er bei der Abschlussfeier der Paralympics in Paris auf. In den 80ern revolutionierte der 76-Jährige („Oxygène“) mit Synthesizern die Musikwelt. Den Abend mit dem Superstar der Experimente eröffnet am 11. Juli der deutsche Pianist Martin Kohlstedt.
Seine Hits wie „Senza una Donna“ oder „Baila Morena“ sind Ohrwürmer. Am 12. Juli preist Zucchero die italienischen Momente des Lebens. Der Vater des italienischen Blues spielte beim Freddy Mercury Tribute Concert, sang mit Luciano Pavarotti und spielt 2025 in drei italienischen Stadien – aber auch bei den Jazz Open. Mit dabei ist der Sizilianer Mario Biondi. Offen ist noch der 8. Juli vor dem Neuen Schloss. Die Veranstalter wollen das Programm dafür sowie für die drei jazzlastigen Bühnen im Alten Schloss, im Jazzclub Bix und im SpardaWelt-Eventcenter in den nächsten Wochen veröffentlichen (das Festival beginnt dort bereits am 2. Juli).
Vorverkauf Karten gibt es im Netz unter: https://jazzopen.online-ticket.de