400 Bäume für den Jubiläumswald

Anlässlich des 15-jährigen Bestehens der Stiftung des Lea-Mittelstandspreises haben die Verantwortlichen der Gemeinde Althütte 400 Traubeneichen und Hainbuchen übergeben, die nun im Bereich „Hofwiesen“ gepflanzt wurden.

Inmitten der neu gepflanzten Bäume (von links): Inci Wiedenhöfer, Geschäftsführerin des Lea-Mittelstandspreises, Revierförster Hubert Lechleitner, Forstamtsleiterin Dagmar Wulfes, Wolfgang Hinz-Rommel (Diakonisches Werk Württemberg) und Bürgermeister Reinhold Sczuka. Foto: J. Fiedler

© Jörg Fiedler

Inmitten der neu gepflanzten Bäume (von links): Inci Wiedenhöfer, Geschäftsführerin des Lea-Mittelstandspreises, Revierförster Hubert Lechleitner, Forstamtsleiterin Dagmar Wulfes, Wolfgang Hinz-Rommel (Diakonisches Werk Württemberg) und Bürgermeister Reinhold Sczuka. Foto: J. Fiedler

Von Wolfgang Gleich

ALTHÜTTE. Die 400 Baumsetzlinge stehen auf der Waldlichtung in Althütte, in Reih und Glied aufgereiht wie eine Kompanie Soldaten beim Morgenappell. Noch sind sie in Plastikfolie eingehüllt, um sie in den nächsten fünf Jahren vor Verbiss durch Waldbewohner zu schützen und zu verhindern, dass die sich an ihnen reiben. Doch in den kommenden 200 Jahren sollen 30 von ihnen zu geraden Stämmen himmelwärts wachsen, die dann geerntet werden und den Rohstoff für Möbel liefern. Nicht einfach nur Holz hat der „Lea-Mittelstandspreis für soziale Verantwortung in Baden-Württemberg“ in den Wald getragen. Anlässlich des 15-jährigen Bestehens der Stiftung dieses Preises wurden 400 Traubeneichen und Hainbuchen für einen Jubiläumswald übergeben, der im Gemeindewald von Althütte im Bereich „Hofwiesen“ seinen Standort haben wird.

Mit dem Lea-Mittelstandspreis – Lea steht für Leistung, Engagement und Anerkennung – zeichnen Caritas, Diakonie und das baden-württembergische Wirtschaftsministerium seit 2007 kleine und mittelgroße Unternehmen für ihr gesellschaftliches Engagement aus. Gemeinsames Ziel ist, das Konzept der verantwortungsvollen Unternehmensführung im Sinne der Corporate Social Responsibility zu befördern. „Das Engagement der Unternehmen ist eine Investition in die Zukunft“, erklärte Wolfgang Hinz-Rommel als Vertreter der Diakonie Württemberg. Dieses Engagement sei nachhaltig, in den Werten und in der Tradition tief verwurzelt, zeige direkte Wirkung, indem es wachse und treibe, und habe eine wachsende Bedeutung für die Gesellschaft. Genau dafür stehe auch der Baum. Deshalb habe man für jeden Bewerber und die vielen Unterstützer des Lea-Mittelstandspreises einen Baum gepflanzt. Dieser kleine Jubiläumswald zeige bildlich, was diese Unternehmen leisten und bewirken, ergänzte Inci Wiedenhöfer, die Geschäftsführerin des Preises.

Bei den gepflanzten Traubeneichen und Hainbuchen, erläuterte Dagmar Wulfes, die Leiterin des Forstamts im Rems-Murr-Kreis, handle es sich um Bäume, von denen man erwarte, dass sie mit dem Klimawandel, dem damit einhergehenden Temperaturanstieg und Wassermangel gut zurechtkommen. Diese Baumarten seien langlebig und in Deutschland bekannt. Sie stehen in einem vielfältigen Biotop, das zahlreichen Tieren von Käfern, Insekten und Reptilien bis hin zu Schwarzwild und Rehen eine Heimat gebe und als Kohlenstoffspeicher eine wichtige Funktion übernehme. Durch das Totholz, das den Boden der Anpflanzung bedecke und auch nicht entfernt werde, führe man dem Boden die Nährstoffe wieder zu, den ihm die Bäume durch ihr Wachsen entziehen.

Althüttes Bürgermeister Reinhold Sczuka nahm die Bäume symbolisch in Empfang. Er verwies darauf, dass es sich bei der Hälfte der etwa 900 Hektar Wald auf der Althütter Gemarkung um Gemeindewald handle. Er begrüßte die Initiative des Lea-Mittelstandspreises und zeigte sich erfreut, damit gemeinsam „ein positives Zeichen für den Wald setzen zu können. Schließlich ist sein Erhalt für die Artenvielfalt in der Region und erst recht für Klimaschutz und Grundwassersicherheit für uns alle von zentraler Bedeutung.“ Sczuka, Mitglied im Landesvorstand der „Schutzgemeinschaft Deutscher Wald“, erinnerte daran, dass diese als eine der ältesten deutschen Umweltschutzorganisationen in der Nachkriegszeit eine ihrer wichtigsten Aufgaben darin sah, die Versorgung der Bevölkerung mit Brennholz sicherzustellen. Heute bestehe das Hauptanliegen neben der Tätigkeit als Naturschutzverband und der Öffentlichkeitsarbeit darin, im Rahmen der Waldpädagogik die Lebensgemeinschaft Wald ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken. In den „Hofwiesen“ werde der Besucher miterleben können, wie Waldpflege betrieben werde, wie die Setzlinge in etwa fünf Jahren auf eine Höhe von drei Metern heranwachsen werden und wie in 50 Jahren das Brennholz aus ihren Reihen herausgeschlagen werde, bis am Ende 30 Bäume übrig bleiben. Sczuka verwies weiter auf die Initiative des baden-württembergischen Gemeindetags zu Erhalt und Pflege des Waldes „1000 Bäume für 1000 Kommunen“. In ihr hatte man sich vorgenommen, insgesamt eine Million Bäume zu pflanzen. Dass die 500 beteiligten Kommunen tatsächlich mehr als zwei Millionen Bäume zu pflanzen schafften, zeige sehr schön, wie das Bewusstsein für die Bedeutung des Waldes wachse.

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Erstellt:
22. Mai 2021, 06:00 Uhr

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