Abrutschgefährdete Straße gesperrt

Geologische Untersuchungen zeigen erhebliche Sicherheitsmängel nahe der Buch-Eich-Straße

Von Lorena Greppo

OPPENWEILER. Die beiden Straßen Staige und die Verbindungsstraße zwischen Schiffrain und Buch-Eich in Oppenweiler haben schon einige Jahre auf dem Buckel. In Aufzeichnungen aus dem Jahr 1831 seien sie schon erwähnt, erzählte Geologe Jürgen Mandel in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats. Seitdem wurden sie immer wieder ausgebessert. Beide befinden sich nicht mehr in einem optimalen Zustand, weswegen die Firma Geotechnik Stuttgart damit beauftragt wurde, geologische Untersuchungen zur Beurteilung der Standsicherheit beider Straßen anzustellen. Das Ergebnis: Bei der Staige sehen die Experten keinen akuten Handlungsbedarf. „Es besteht keine Gefahr, dass da etwas Größeres runterkommt“, erklärte Mandel gelassen. Eine Bewegung von fünf Millimetern im Jahr sei nicht weiter dramatisch. Nun müssten nur die Stellen ausgebessert werden, an denen zu Untersuchungszwecken gebaggert wurde.

In der Verbindungsstraße zwischen Schiffrain und Buch-Eich hingegen haben die Geologen eine extreme Abrutschgefährdung festgestellt. „Wir wollen sehr zügig an dieser Stelle tätig werden“, sagte daraufhin auch Bürgermeister Bernhard Bühler. Das Minimum sei, die erlaubte Geschwindigkeit und Tonnage zu verringern. Man wolle aber kein Risiko eingehen. Inzwischen wurde die Straße sogar schon komplett für den Verkehr gesperrt. Die Straße wird überwiegend land- und forstwirtschaftlich genutzt. Die Anlieger seien informiert, gab der Bürgermeister zu verstehen.

Neueste Risse sind bis zu

anderthalb Meter tief

Im September des vergangenen Jahres waren die Geologen erstmals dazugerufen worden, weil sich auf der Straße Risse aufgetan hatten. „Damals haben wir sie ausgemessen und an der tiefsten Stelle 60 Zentimeter ermittelt“, erzählte Mandel. Damals habe man die betroffenen Stellen gleich wieder zugemacht, damit nicht noch mehr Wasser eintreten konnte. Im Anschluss habe das Unternehmen Untersuchungen angestellt und im Mai dieses Jahres neue Risse entdeckt. „Wir haben insgesamt acht Sondierungen vorgenommen und haben bei den Rissen auf der Talseite eine Tiefe von einem bis anderthalb Metern ermittelt“, teilte Mandel dem Gemeinderat mit. An diesen Stellen beinhalte der Boden viel Nässe und weise bei Bohrungen deshalb kaum Widerstand auf. „Das Regenwasser schießt am Hang in eine Einmuldung und versickert dort.“ Die Vernässungszone ziehe sich auch verhältnismäßig weit den Hang hinunter. „Hier muss man zügig reagieren, um Gefahr abzuwenden“, machte der Experte unmissverständlich klar. „Diese Mulde muss hochgesetzt werden, sodass das Wasser flächig wegfließen kann.“

In der Finanzplanung für dieses Jahr seien straßenbauliche Maßnahmen berücksichtigt worden, merkte Bühler an, auch wenn es sich um eine Hauruckentscheidung handele, hier tätig zu werden. Im Investitionsprogramm für 2018 waren voraussichtliche Kosten 470000 Euro für die Erneuerung von Straßen aufgeführt worden. Holger Scheib (FWV) fragte nach dem Zeithorizont der Bauarbeiten und ob die Risse ohne die Verkehrsbelastung auch entstanden wären. Da sich die Straße hangabwärts neige, komme es auch ohne die Verkehrsbelastung durch schwere landwirtschaftliche Maschinen zu Abnutzungserscheinungen, erklärte der Bürgermeister. „Aber die Risse wären dann nicht so groß“, räumte Jürgen Mandel ein. „Die Gemeindeverwaltung ist mit entsprechenden Fachleuten in Verbindung“, hieß es in einer Mitteilung des Bauamts bezüglich des Zeithorizonts. Laut Bühler soll die Sanierung noch im September erfolgen.

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Erstellt:
6. Juli 2018, 06:00 Uhr

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