Bundestagswahl 2025

AfD fordert nach FPÖ-Erfolg Brandmauer-Ende

Für die AfD ist die Entwicklung in Österreich mit dem voraussichtlich ersten FPÖ-Kanzler eine Steilvorlage. AfD-Chefin Weidel sieht ein Ende der sogenannten Brandmauer gekommen.

AfD-Chefin Alice Weidel

© dpa/Bernd von Jutrczenka

AfD-Chefin Alice Weidel

Von red/dpa

Der Auftrag zur Regierungsbildung für die rechte FPÖ im Nachbarland Österreich weckt bei der AfD in Deutschland neue Hoffnungen. Parteichefin Alice Weidel rief in einer Mitteilung die Union dazu auf, ihre Abgrenzung von der AfD aufzugeben. Die von CDU-Chef Friedrich Merz errichtete Brandmauer werde keinen Bestand haben, sagte Weidel. Die Wähler wollten keine Koalitionen, „in denen wieder linke Parteien den Ton angeben, wenn es auch eine bürgerliche Mehrheit aus Union und AfD gibt“. 

„Das letzte Stündlein der „Brandmauer“ wird auch bei uns bald schlagen“, gab sich Weidel überzeugt. Unionskanzlerkandidat Merz hatte eine Zusammenarbeit mit der AfD kategorisch ausgeschlossen.

In Österreich hatte die FPÖ die Parlamentswahl im September mit knapp 29 Prozent der Stimmen gewonnen und kam zunächst nicht zum Zuge, da die Mitte-Parteien versuchten, an der FPÖ vorbei eine Regierung zu bilden, was scheiterte. Das solle Merz ein warnendes Beispiel sein, sagte Weidel. Bundespräsident Alexander Van der Bellen beauftragte nun die FPÖ mit der Regierungsbildung. Parteichef Herbert Kickl solle Gespräche mit der konservativen ÖVP aufnehmen. Damit könnte die FPÖ, die von der AfD auch als „Schwesterpartei“ bezeichnet wird, erstmals in Österreich das Kanzleramt übernehmen.

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Erstellt:
6. Januar 2025, 15:34 Uhr

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