100. Pflichtspieltor für Hoffenheim? Kramaric auf Rekordjagd
dpa/lsw Zuzenhausen. Um den Anschluss an die Europa-League-Plätze nicht gleich wieder zu verlieren, muss Hoffenheim in Bochum gewinnen. Bei einem Sieg gäbe es möglicherweise noch etwas anderes zu feiern.
Ein Auswärtssieg wäre mal wieder fällig - und ein weiterer Vereinsrekord von Topstürmer Andrej Kramaric ist es auch: Bei der TSG 1899 Hoffenheim schauen im Bundesliga-Spiel am Samstag (15.30 Uhr/Sky) beim VfL Bochum alle auf den 30 Jahre alten Kroaten, der sein 100. Pflichtspieltor für die Kraichgauer erzielen kann. „Er ist ein Rekordjäger, auch diesen Rekord wird er wieder jagen und ganz kurzfristig knacken“, sagte Hoffenheims Trainer Sebastian Hoeneß am Donnerstag.
Derzeit steht Kramaric bei 99 Treffern. Auf die Frage, ob der Angreifer nach dem 100. etwas ausgeben würde, sagte Hoeneß: „Es ist eine unglaubliche Zahl, und ich bin mir sicher: Andrej wird sich was einfallen lassen, wenn's dreistellig wird.“
Sejad Salihovic hat als zweitbester Schütze der TSG-Clubgeschichte 67 Pflichtspieltore aufzuweisen. In der Bundesliga ist Kramaric längst Rekordtorschütze des Vereins mit bislang 84 Treffern. In dieser Saison hat der Vize-Weltmeister von 2018 zwar erst zweimal getroffen, ist aber bester Vorbereiter mit sechs Assists nach zehn Spieltagen nach Thomas Müller vom FC Bayern München (7). In der vergangenen Saison stellte Kramaric mit 20 Toren einen persönlichen Rekord auf und übertraf Vedad Ibisevics Hoffenheimer Bestmarke von 2009 (18).
Für die zuletzt im heimischen Sinsheimer Stadion so erfolgreichen Hoffenheimer geht es bei Aufsteiger Bochum aber vor allem darum, erstmals nach dem 4:0 in Augsburg am ersten Spieltag wieder in der Ferne zu gewinnen. „Wir haben ein starkes Team, das müssen wir nun jede Woche zeigen“, forderte Kramaric zuletzt nach dem 2:0 gegen Hertha BSC. Zu wankelmütig war das Hoeneß-Team lange in dieser Saison. Immerhin ist beim Tabellenneunten der Anschluss an die Europa-League-Plätze geschafft.
Auswärts hat die TSG nur vier von fünfzehn möglichen Punkten geholt. Und nun treffen Kramaric und Co. auf einen Gegner, der in drei seiner vier Heimspiele ohne Gegentor blieb. „Hellwach sein!“, forderte Hoeneß deshalb von seinen Profis. „Bochum wird zuhause loslegen wie die Feuerwehr. Das ist eine unangenehme Mannschaft, insbesondere zu Hause mit den Fans im Rücken.“
Wieder einsetzen kann der TSG-Coach den zuletzt wegen einer Kapselverletzung fehlenden David Raum. Der Nationalspieler wurde allerdings gegen Hertha von Robert Skov sehr gut vertreten, der Däne bereitete beide Tore vor. Hoeneß ließ deshalb offen, wie er sich entscheidet. Neben den Langzeitverletzten Ermin Bicakcic, Marco John und Pavel Kaderabek steht auch Benjamin Hübner weiter nicht zur Verfügung. „Benni ist gesund und trainiert auch wieder voll“, sagte Hoeneß. Aufgrund des Trainingsrückstands nach über einem Jahr Ausfallzeit sei der Kapitän aber noch keine Option für den Kader.
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