Anerkennung für Ehrenamtliche

19. Aspacher Bürgerempfang mit zahlreichen Ehrungen – Einblick in kommunalpolitische Vorhaben und Zeit für Gespräche

Gleich zweimal wurde die Aspacher Bürgermedaille für ehrenamtliches Engagement am Donnerstagabend beim 19. Bürgerempfang der Gemeinde verliehen. Ausgezeichnet wurden Lea und Rolf Butsch für ihre Verdienste in Sachen Rietenauer Kultur sowie die Bürgerinitiative Awia für das Engagement um die Integration von Flüchtlingen.

Volles Haus in Aspach: Der Bürgerempfang in der Gemeindehalle war gut besucht und nach dem offiziellen Teil blieb noch viel Zeit für Gespräche und das ein oder andere Häppchen. Fotos: J. Fiedler

© Jörg Fiedler

Volles Haus in Aspach: Der Bürgerempfang in der Gemeindehalle war gut besucht und nach dem offiziellen Teil blieb noch viel Zeit für Gespräche und das ein oder andere Häppchen. Fotos: J. Fiedler

Von Silke Latzel

ASPACH. Hochkarätig und mit einer starken Sabine Welte-Hauff: Das war der Tenor der Aspacher, die den 19. Bürgerempfang beim gemütlichen Teil des Abends – dem Stehempfang nach den offiziellen Ehrungen – beschrieben.

Sieht man von ihrer Amtseinsetzung einmal ab, war es für Sabine Welte-Hauff die erste große Veranstaltung in der Gemeindehalle. „Wir haben alle ein aufregendes Jahr 2018 hinter uns“, sagte sie und gab sogleich einen kleinen persönlichen Einblick in „ihr“ 2018, das sie mit der Bürgermeisterwahl als „spannend, wegweisend und prägend“ empfand. „Ich bin jetzt seit 83 Tagen in Amt und Würden beziehungsweise in Ämtern, denn meine Nachfolgerin im Bauamt beginnt erst im März.“ Noch fungiere sie im Rathaus also in einer Doppelfunktion, habe aber trotz der vielen Arbeit großen Spaß. „Unsere Aufgabe ist es jetzt, vor allem die Spur zu halten und die Ziele nicht aus den Augen zu verlieren. Wir müssen Neues schaffen und Altes bewahren.“

Besonders wichtig war Welte-Hauff in ihrer Rede das Thema Investitionen der kommenden Jahre. Sie betonte, dass diese zwar sehr wichtig seien und die Zielsetzung und Weiterentwicklung der Gemeinde perspektivisch aufzeigen, man aber sicherlich nicht alles umsetzen werden könne, da vieles ohne Zuschüsse einfach zu teuer sei. Sie lobte zudem die wirtschaftliche Entwicklung in der Gemeinde und gab Ausblicke in die Zukunft bei den Themen Wohnen und bezahlbarer Wohnraum, Ausbau der digitalen Infrastruktur und Kinderbetreuung.

Auch um den Verkehrslärm und den Schleichverkehr in den Ortsteilen wolle man sich kümmern und habe bereits ein Planungskonzept in Auftrag gegeben, das bald im Gemeinderat besprochen werden soll. Zudem wolle man gemeinsam mit den Aspacher Jugendlichen an einer Interimslösung für den Jugendtreff arbeiten, der mit dem Abbruch des Gasthauses „Löwen“ ebenfalls weichen muss. „Wir brauchen euren Idealismus, eure Power und eure Bereitschaft, denn ihr seid die Bürger von morgen“, wandte sie sich in ihrer Rede direkt an die jungen Menschen.

„Unsere Gesellschaftbraucht Menschen wie Sie“

Dass das Ehrenamt einen großen Stellenwert in der Gemeinde Aspach habe und viele Angebote und Aufgaben ohne die Hilfe der Ehrenamtlichen nicht zu verwirklichen seien, betonte die Bürgermeisterin immer wieder. „Für ein aktives Gemeinwesen braucht man Bürger, die ihre Zeit, Energie und Leidenschaft einbringen, egal in welchem Bereich, ob Natur, Sport, Kultur oder Soziales. Und von diesem ehrenamtlichen Engagement profitieren wird alle.“ Sie fügte hinzu: „Unsere Gesellschaft braucht Menschen wie Sie. Bitte engagieren Sie sich weiter.“ Viele Gründe also, um nicht nur die Blutspender, Sportler und Musiker zu ehren (Berichte folgen), sondern um gleich zweimal die Bürgermedaille der Gemeinde zu verleihen.

Ausgezeichnet wurden Lea und Rolf Butsch für die ehrenamtliche Leitung des „Theaters Rietenau“, das eine eigene Abteilung des Rietenauer Heimat- und Kulturvereins ist. 2011 hatten sie mit ihrer Gruppe die erste Vorstellung. „Sie stellen das Thema ,Heimat‘ in all seinen Facetten bei den Theaterstücken in den Vordergrund, benutzen – in Ermangelung der passenden Räume – den ganzen Ort als Bühne und arbeiten mit vielen kulturoffenen und -begeisterten Rietenauer Bürgern zusammen“, so Welte-Hauff. „Im Raum Aspach und weit darüber hinaus haben Sie sich eine hohe Anerkennung erarbeitet und Rietenau ist dadurch auf dem Weg, ein echtes Kulturdorf zu werden.“ Auch die Zusammenarbeit des Theaters mit anderen örtlichen Einrichtungen und Institutionen wie etwa der Rietenauer Kantorei oder dem Musikverein Rietenau lobte die Bürgermeisterin ausdrücklich.

Ebenfalls geehrt wurde die Bürgerinitiative „Awia – Asylbewerber willkommen in Aspach“. Stellvertretend für ihre Mitstreiter nahm Natascha Hosseini die Medaille entgegen. Die Initiative formierte sich im Februar 2015 und „ging schnell und professionell ans Werk, hat ein Netzwerk aufgebaut und sich um bis zu 120 Flüchtlinge gekümmert“, so Welte-Hauff, und zählte weiter auf: Hilfe bei der Wohnungssuche, bei Behördengängen, Arztbesuchen und vieles mehr leisteten und leisten die Bürger in diesem Projekt. „Die Verwaltung hätte diese Arbeit alleine nicht stemmen können“, sagte sie. Natascha Hosseini ergänzte, dass es eine große Herausforderung gewesen sei, die noch nicht vorbei ist. „Wir haben zugehört und getröstet, zusammen gelacht und geweint. Mittlerweile sind viele Freundschaften entstanden. Und auch wir haben von den Flüchtlingen viel gelernt. Sie sind so gut und so schlecht, so dumm und so klug und vor allem genauso viel Mensch wie jeder Einzelne von uns. Uns unterscheiden nur die Chancen, die das Leben uns gibt.“ Sie wünschte sich, dass sich für ihre Bürgermedaille ein Platz im Rathaus finden könnte, „damit sie für jeden sichtbar ist“.

Lea und Rolf Butsch (links) haben die Aspacher Bürgermedaille für ihre Arbeit mit dem Theater Rietenau bekommen. Natascha Hosseini (rechts mit Blumenstrauß) nahm stellvertretend für ihre Mitstreiter der Bürgerinitiative „Awia“ die Ehrung entgegen.

© Jörg Fiedler

Lea und Rolf Butsch (links) haben die Aspacher Bürgermedaille für ihre Arbeit mit dem Theater Rietenau bekommen. Natascha Hosseini (rechts mit Blumenstrauß) nahm stellvertretend für ihre Mitstreiter der Bürgerinitiative „Awia“ die Ehrung entgegen.

Bürgermeisterin Sabine Welte-Hauff lobte das ehrenamtliche Engagement ihrer Bürger und bat sie, damit weiterzumachen.

© Jörg Fiedler

Bürgermeisterin Sabine Welte-Hauff lobte das ehrenamtliche Engagement ihrer Bürger und bat sie, damit weiterzumachen.

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Erstellt:
23. Februar 2019, 06:00 Uhr

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