Angebote für den Kulturpass in Backnang und der Region
Einige Geschäftsinhaber in Backnang und der Region haben noch nichts vom Kulturpass gehört. Andere sind bereits in der App zu finden.

© Alexander Becher
Das Bandhaus-Theater wird seine Stücke möglicherweise auch für den Kulturpass freischalten. Auf dem Foto ist der Gänsekrieg zu sehen, der im Sommer 2022 aufgeführt wurde. Archivfoto: Alexander Becher
Von Anja La Roche
Rems-Murr. Zwar funktioniert die Standortfunktion auf der Kulturpass-Website oder in der Kulturpass-App noch nicht, aber wenn man in der Suche „Backnang“ eingibt, lassen sich ein paar Angebote aus der Region finden. Darunter zahlreiche Bücher, die Osiander exemplarisch auf die Plattform gestellt hat. Ausgeben lassen sich die 200 Euro aber für alle Bücher im Sortiment, außer für Schulbücher, teilt Birgit Becker aus der Backnanger Filiale mit. Zudem sind das Kino Universum und das Traumpalast-Kino aus Backnang dabei. Die Jugendlichen des Jahrgangs 2005 können sich dort also Filme anschauen und mit der App bezahlen. Um was es beim Kulturpass geht und was einige der Jugendlichen davon halten, erfahren Sie übrigens hier.
Ebenfalls in der App aufgelistet sind das Bergfest der Sängerin Andrea Berg sowie das Musical „Der kleine Drache Kokosnuss“, das im November im Backnanger Bürgerhaus gespielt werden soll.
Die Stadt Backnang ist noch dabei, ihre Angebote anzumelden
Und was ist mit dem Rest? Immerhin können sich die Kulturschaffenden bereits seit 17. Mai bei der Plattform registrieren. Der Kultur- und Sportamtsleiter der Stadt Backnang sagt, es werde derzeit daran gearbeitet, die städtischen Angebote anzumelden. „Wir wollen Teil davon sein, weil das eine tolle Sache ist“, sagt Johannes Ellrott. Allerdings seien sie noch nicht dazu gekommen, die recht komplizierte Registrierung durchzuführen. Bei Veranstaltungen im Backnanger Bürgerhaus etwa verkaufe der Online-Händler Easy-Ticket die Karten. „Da muss erst eine Schnittstelle eingerichtet werden“, sagt Ellrott. Derzeit werde eine städtische Mitarbeiterin vom Bund geschult, um die Hürden meistern zu können.
Eine der beiden Leiterinnen des Bandhauses reagiert hingegen überrascht. „Ehrlich gesagt wusste ich gar nicht, dass man sich da anmelden muss“, sagt Juliane Putzmann. Ob sie da einen Brief übersehen habe, der sie informiert? Generell hält sie den Kulturpass aber für eine gute Idee und will schauen, ob sich der Aufwand für die Registrierung lohnt. Für diese müsste sie unter anderem ein Elster-Zertifikat vorlegen.
Der Betreiber des Kabirinetts in Spiegelberg hat sich ebenso noch nicht mit der Thematik beschäftigt. „Ich wurde von keiner Stelle darauf hingewiesen, mich da einzutragen“, sagt Thomas Weber. Nun, da er sich das Förderprojekt angeschaut hat, findet er es grundsätzlich zwar gut, lehnt aber eine Teilnahme ab. „Wir haben sehr wenige Gäste, die in der Altersgruppe freiwillig zu uns kommen“, sagt er. „Da ist mir der bürokratische Aufwand zu groß.“
Phil Wheeler, der einen Gitarrenladen in Burgstetten betreibt, wusste ebenfalls nicht, dass er seine Produkte auf der Kulturpass-Plattform anbieten kann. „Ich finde das gut. Man sollte so etwas fördern“, sagt er. Grundsätzlich könne er sich vorstellen, sich zu registrieren. „Ich muss mich aber erst noch einlesen.“
„Das Ganze ist im Moment noch am Anlaufen“, fasst Birgit Becker vom Osiander in Backnang die Situation treffend zusammen. Aber immerhin: Ein 18-Jähriger habe bereits ein Buch mit der App gekauft.