Anstieg von Rohrbrüchen

Auch Wasserleitungen leiden unter der Trockenheit

Von Philip Kearney

BACKNANG. Von einer besonderen Auswirkung der Hitzewelle ist manch ein Bürger im Raum Backnang überrascht worden: Wasserrohrbrüche. Die Hitzeperiode brachte nämlich nicht nur hohe Temperaturen, sondern auch fehlenden Niederschlag mit sich. Vor allem die Trockenheit hat nicht nur bei zahlreichen Gartenbesitzern für Unmut gesorgt. Die Dürre führte überwiegend in all jenen Gemeinden, bei denen noch vermehrt Graugussleitungen verlegt sind, zu einem Anstieg an Rohrbrüchen bei Wasserleitungen. Durch die Trockenheit schrumpft der Boden zusammen und es kommt selbst im Untergrund zu Bewegungen. Dabei wirken Kräfte, die die veralteten Leitungen stark beschädigen können. Bei den teilweise noch verlegten Graugussleitungen kann dies zu sogenannten Sprödbrüchen führen.

Momentan gibt es laut dem Geschäftsführer der Stadtwerke Backnang, Markus Höfer, drei aktuelle Rohrbrüche im Stadtgebiet. Doch der Stadtwerke-Chef entwarnt: „Es kommt zu keiner großen Häufung solcher Fälle.“ Rohrbrüche sind schließlich das gesamte Jahr über ein Thema. Die beschädigten Leitungen müssen dann durch neue ausgetauscht werden. Die neuen Polyethylenröhren halten deutlich mehr aus als die veralteten Graugussleitungen und verhindern daher erneute Rohrbrüche. Durch die fortlaufende Ersetzung der Graugussleitungen durch stabilere Leitungen wird die Zahl an Rohrbrüchen in der Zukunft voraussichtlich stetig sinken.

Von einer Leckage können sowohl Hauptleitungen als auch Hausanschlüsse betroffen sein. Je nach Allgemeinzustand der beschädigten Leitung kann die Röhre mit Dichtschellen geflickt werden oder muss durch eine neue Röhre ersetzt werden. Um eine Röhre reparieren oder austauschen zu können, muss aufgegraben werden. Daher sollten im Idealfall Wasserleitungen nicht überbaut werden.

1,95 Millionen Kubikmeter Trinkwasser Info Um eine reibungslose und verlustarme Wasserversorgung sicherzustellen, setzen die Stadtwerke elektronische Überwachungsgeräte ein und führen regelmäßig Kontrollen am Versorgungsnetz durch. Im vergangenen Jahr wurden 719000 Euro in die Trinkwasserversorgung Backnangs investiert. Durch das 200 Kilometer lange Backnanger Rohrnetz fließen fast zwei Millionen Kubikmeter Wasser. Seit 1875 fließt frisches Trinkwasser in die Häuser der Backnanger Bürger. Zuvor mussten die Bürger ihr Wasser aus einem der rund 60 Brunnen pumpen. Um den aufgrund der rasant wachsenden Bevölkerung steigenden Trinkwasserbedarf decken zu können, schloss sich die Stadt Backnang in den 60er-Jahren der Fernwasserversorgung des Zweckverbandes Nordostwürttemberg an. Von diesem bezieht die Stadt mittlerweile fast 90 Prozent des Wasserbedarfs. Aus der Eigenförderung stammen somit nur noch etwa zehn Prozent des Backnanger Wasserverbrauches. Der Wasserbedarf der Stadt Backnang beträgt zurzeit rund 1,95 Millionen Kubikmeter und ist trotz steigender Einwohnerzahl in den vergangenen Jahren auf einem gleichbleibenden Niveau geblieben. Der Bereitschaftsdienst der Stadtwerke ist nur für Schäden vor dem ersten Absperrorgan im Gebäude zuständig. Für Schäden danach, die beispielsweise Hausinstallationen betreffen, muss eigens ein Installationsunternehmen beauftragt werden. Unter der Störungsrufnummer 07191/176-17 sind die Stadtwerke Backnang 24 Stunden am Tag erreichbar.

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Erstellt:
31. August 2018, 06:00 Uhr

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