Anwalt des Angreifers: Islamistisches Motiv nicht erkennbar
dpa Würzburg. Nach der Messerattacke mit drei Toten in Würzburg ist Haftbefehl gegen den mutmaßlichen Täter erlassen worden. Dieser laute auf dreifachen Mord und sechsfachen versuchten Mord, sagte der Pflichtverteidiger des verdächtigen Somaliers, Hanjo Schrepfer, am Samstag in Würzburg. Sein Mandant solle noch am Samstag in ein Gefängnis in Untersuchungshaft überstellt werden. Er sei haftfähig trotz einer Beinschussverletzung.
Nach Gesprächen mit dem 24-Jährigen könne er bisher kein islamistisches Motiv erkennen. „Offiziell hat er sich noch nicht zur Sache eingelassen“, sagte Schrepfer.
Der Somalier soll am Freitagnachmittag in der Würzburger Innenstadt grundlos auf ihm unbekannten Menschen eingestochen haben. Drei starben, fünf wurden schwer verletzt. Zudem gab es mindestens zwei Leichtverletzte. Bislang ist unklar, ob der zuvor psychisch auffällige Mann aus islamistischen Motiven handelte oder während der Bluttat verwirrt war.
Aus Sicherheitskreisen hieß es am Samstag, der junge Mann habe bei seiner Vernehmung eine Äußerung gemacht, die auf religiösen Fanatismus schließen lasse. Hinweise auf Kontakte zu militanten Salafisten gibt es dem Vernehmen nach bisher jedoch nicht.
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