„Architektur schafft Lebensqualität“

Beispielhaftes Bauen im Rems-Murr-Kreis 2011 bis 2018: Architektenkammer zeichnet 19 besonders gelungene Projekte aus

Die Architektenkammer Baden-Württemberg zeichnet 19 besonders gelungene Bauprojekte im Kreis für ihre Beispielhaftigkeit aus. Zwei davon befinden sich im Raum Backnang: Der Firmensitz der Riva GmbH Engineering in den Lerchenäckern in Backnang und der Umbau eines Lagergebäudes zum Wohnhaus in Burgstetten.

Die Jury hebt die innovativen Industriebauten der Riva GmbH Engineering in Backnang hervor. Diese seien beispielhaft für die Gestaltung zeitgemäßer Arbeitsplätze. Foto: Lukas Antonio Brenner

© Lukas Brenner

Die Jury hebt die innovativen Industriebauten der Riva GmbH Engineering in Backnang hervor. Diese seien beispielhaft für die Gestaltung zeitgemäßer Arbeitsplätze. Foto: Lukas Antonio Brenner

Von Armin Fechter

WAIBLINGEN. Bei der Auszeichnung geht es, wie Carmen Mundorff von der Architektenkammer bei der Präsentation sagte, um die gesamte Bandbreite das Baugeschehens. Ausgenommen sind lediglich Ingenieursbauten wie beispielsweise Brücken. Im Blickpunkt stehe die Architektur des Alltags, wie der Juryvorsitzende Wolfgang Sanwald ergänzte. Ziel sei es gewesen, gut gestaltete Architektur aus allen Lebensbereichen aufzufinden und durch das gelungene Beispiel Impulse für die weitere Entwicklung der Baukultur zu geben. Denn, so Mundorff: „Architektur schafft Lebensqualität.“

Insgesamt 91 Arbeiten wurden für das Auszeichnungsverfahren eingereicht, das unter der Schirmherrschaft von Landrat Richard Sigel für den Zeitraum 2011 bis 2018 ausgeschrieben wurde. 31 wurden in die engere Wahl gezogen und vor Ort begutachtet. Begleitet wurde das Ganze von Kreiswirtschaftsförderer Dr. Timo John sowie von der neuen Kammergruppenvorsitzenden Helga Lambart und ihrem Vorgänger Christoph Fetzer.

Die siebenköpfige Jury mit vier Fachjuroren von außerhalb und drei Sachjuroren aus dem Kreis entschied nicht nur nach der äußere Gestaltung des Baukörpers, sondern achtete auf die Raumbildung im Inneren und die Angemessenheit der Mittel. Zudem sollten sich die Objekte in den städtebaulichen Kontext und die Umwelt einfügen.

Der Riva-Bau, so die Jury, „besticht durch sein klares, modular aufgebautes Grundkonzept“. Besonders heben die Juroren das einheitliche Konstruktionsraster der Glasfassade hervor. Am Haus in Burgstetten gefiel besonders, dass das wegen des Hochwasserschutzes angehobene Fußbodenniveau mit einem umlaufenden Cortenstahlband „selbstbewusst sichtbar gemacht“ wurde. Ansonsten respektiere die wohltuend schlichte Ausgestaltung die Vergangenheit des Gebäudes.

Ausgezeichnete Objekte Info Folgende Objekte werden von der Architektenkammer ausgezeichnet: Wohngruppenhaus der Diakonie Stetten für 24 Menschen mit Behinderung in Fellbach-Schmiden (mharchitekten Partnerschaftsgesellschaft, Stuttgart) Haus SG „gebaute Landschaft“ in Schorndorf (Finckh Architekten BDA, Stuttgart) Einhüfter mit Aussicht – Wohnhaus in Waiblingen-Beinstein (Marquardt Architekten BDA, Stuttgart) Alfred-Kärcher-Sporthalle der Stadt Winnenden (architekten keller daum, Stuttgart) Kindertagesstätte „Baumhaus“ der Diakonie Stetten in Waiblingen (Herrmann+Bosch Architekten, Stuttgart, und Glück Landschaftsarchitektur, Stuttgart) Gesundheitscampus im Grünen – Rems-Murr-Kliniken in Winnenden (Hascher Jehle Architektur, Berlin, in Arge mit Monnerjan Kast Walter Architekten, Düsseldorf, sowie hutterreimann Landschaftsarchitektur GmbH, Berlin) Bürgerhaus der Gemeinde Kernen (ama_architekturbüro, Burghausen, und lohrer.hochrein.landschaftsarchitekten und stadtplaner Gmbh, München) Feuerwehrhaus Zipfelbach der Stadt Winnenden (Drei Architekten, Stuttgart) Kinderhaus Zügernberg der Stadt Weinstadt in Großheppach (D’Inka Scheible Hoffmann Architekten BDA, Fellbach, und LUZ Landschaftsarchitektur, Stuttgart) Selco Computer&Networks in Urbach (Hammer Pfeiffer Architekten, Lindau) Firmensitz Riva GmbH in Backnang (Webler +Geissler Architekten BDA, Stuttgart) Degustationsraum Weingut Idler in Weinstadt-Strümpfelbach (W67 Architekten Gunter Schulz, Stuttgart) Kelter mit Barriquekeller, Weingut Jürgen Ellwanger in Winterbach (Bloss/Keinath Architekten, Winterbach) Luitenbächer Höheatelier der Stadt Weinstadt in Großheppach (atelier_wolfshof_architekten, Weinstadt) Umbau eines Lagergebäudes zum Wohnhaus in Burgstetten (Thomas Streitberg, Burgstetten) Minimalhaus, Leutenbach (Architekturbüro Stocker BDA, Remshalden) Galerie Schäfer in Waiblingen (Coast Architekten, Stuttgart) Umgehungsgerinne Häckerwehr und Remsuferpark der Stadt Waiblingen (Pfrommer+ Roeder Freie Landschaftsarchitekten, Stuttgart) Aussegnungshalle der Stadt Fellbach (Architektur 109, Stuttgart)
Der Degustationsraum des Weinguts Idler in Weinstadt-Strümpfelbach wirkt „schlicht wie eine Klosterklause“. Foto: Rolf Manz

Der Degustationsraum des Weinguts Idler in Weinstadt-Strümpfelbach wirkt „schlicht wie eine Klosterklause“. Foto: Rolf Manz

Ein Baukörper, den eine Hülle aus hölzernem Stabwerk umschließt: Kindertagesstätte „Baumhaus“ in Waiblingen. Foto: Ralf Dieter Bischoff

© RALF DIETER BISCHOFF

Ein Baukörper, den eine Hülle aus hölzernem Stabwerk umschließt: Kindertagesstätte „Baumhaus“ in Waiblingen. Foto: Ralf Dieter Bischoff

Der Umbau eines Lagergebäudes zum Wohnhaus in Burgstetten respektiert die Historie des Baus, urteilt die Jury. Foto: Thomas Streitberg

Der Umbau eines Lagergebäudes zum Wohnhaus in Burgstetten respektiert die Historie des Baus, urteilt die Jury. Foto: Thomas Streitberg

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Erstellt:
26. Juli 2018, 06:00 Uhr

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