Aspach bekommt seine 30er-Zonen

Seit Jahren kämpft die Gemeinde unter anderem mit einem Lärmaktionsplan um Tempo 30 in den Ortsdurchfahrten. Nun scheint das Ziel erreicht zu sein: Die Straßenverkehrsbehörde in Backnang hat die Anordnung erlassen; die Beschilderung soll im neuen Jahr angebracht werden.

Noch gilt in der Heilbronner Straße in Großaspach Tempo 50, aber das wird sich bald ändern. Foto: Tobias Sellmaier

© Tobias Sellmaier

Noch gilt in der Heilbronner Straße in Großaspach Tempo 50, aber das wird sich bald ändern. Foto: Tobias Sellmaier

Von Kai Wieland

Aspach. Zum Abschluss brandete in der letzten Aspacher Gemeinderatssitzung des laufenden Jahres spontaner Applaus auf. Anlass dafür war die frohe Botschaft, welche Carolin Scholz, Sachgebietsleiterin im Amt für öffentliche Ordnung, den Gemeinderätinnen und -räten verkünden konnte: In den Ortsdurchfahrten von Großaspach, Kleinaspach und Rietenau werden im kommenden Jahr zumindest über weite Strecken Tempo-30-Zonen ausgewiesen.

Was lange währte, wird also endlich gut. Der Weg dorthin war allerdings steinig. Seit Jahren bemüht man sich in Aspach darum, bei den je nach Straße zuständigen Stellen eine Temporeduzierung für die Ortsdurchfahrten zu erwirken. 30er-Zonen können von einer Gemeinde nämlich nicht einfach nach eigenem Ermessen festgelegt werden, sondern sind gemäß den gesetzlichen Gegebenheiten der Straßenverkehrsordnung nur unter genau definierten Voraussetzungen möglich – eine mögliche Begründung, um eine Tempo-30-Zone auszuweisen, ist eine hohe Lärmbelastung. An dieser Stelle kam in Aspach ein Lärmaktionsplan ins Spiel.

Der Lärmaktionsplan zeigt starke Lärmbelastung an mehreren Stellen

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Bereits im November 2022 ergab sich durch diesen ein klares Bild: Viele Aspacherinnen und Aspacher sind durch Verkehrslärm stark betroffen, vor allem in Großaspach, aber auch in Kleinaspach und Rietenau. Zu den Lärmschwerpunkten im Gemeindegebiet zählen etwa die Wohngebäude entlang der Kreisstraßen in Großaspach. An fast allen Gebäuden entlang dieser Strecken überschreiten die errechneten Werte die Beurteilungspegel von 65 Dezibel (A) tagsüber und 55 Dezibel (A) nachts. Auch in Kleinaspach und in Rietenau sind demnach mehrere Gebäude entlang der Ortsdurchfahrten betroffen.

Infolgedessen können im kommenden Jahr Tempo-30-Zonen ausgewiesen werden, um die Lärmbelastung zu senken. Die entsprechende Anordnung erfolgte durch die Straßenverkehrsbehörde in Backnang. Die Geschwindigkeitsreduzierung gelte mit dem Aufstellen der Schilder, so Carolin Scholz. „Einen konkreten Termin gibt es nicht, es müssen zum Teil Pfosten auf den Gehwegen installiert werden, wo keine Laternenmasten oder andere Verkehrszeichen stehen. Das nimmt natürlich etwas mehr Zeit in Anspruch. Unser Ziel ist es aber, die Geschwindigkeitsreduzierung schnellstmöglich umzusetzen.“

Konkret geht es um die Kirchberger Straße und die Oberstenfelder Straße in Kleinaspach, die Backnanger Straße, die Heilbronner Straße und die Strümpfelbacher Straße in Großaspach sowie die August-Lämmle-Straße und die Thaddäus-Troll-Straße in Rietenau. „Das sind die Straßen in Aspach mit einer hohen Lärmbetroffenheit“, bestätigt Carolin Scholz. Die Tempo-30-Zonen werden sich aber nicht über die gesamte Länge der betreffenden Straßen erstrecken. „Tempo 30 wird in den Bereichen umgesetzt, in denen die Lärmbetroffenheit besteht. Teilweise beginnt die Geschwindigkeitsreduzierung daher erst später im Streckenverlauf oder endet früher.“ Dieser Umstand ist ein kleiner Wermutstropfen in der ansonsten guten Nachricht: „Grundsätzlich wäre es wünschenswert, wenn wir als Gemeinde in allen Ortsdurchfahrten eine Geschwindigkeitsreduzierung bekämen, allein damit es einheitlich ist und wir keinen Flickenteppich verschiedener Geschwindigkeiten haben“, sagt Scholz.

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Erstellt:
21. Dezember 2023, 06:00 Uhr

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