Aspach wappnet sich für den Katastrophenfall
Der Gemeinderat beschließt zwei zusätzliche Sirenen zu jenen sieben Anlagen, die durch das Förderprogramm des Bundes bezuschusst werden.

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In Aspach werden zwei zusätzliche Sirenen benötigt, die von der Gemeinde zu bezahlen sind. Symbolfoto: Alexander Becher
Von Lorena Greppo
Aspach. Im Februar hat die Gemeinde Aspach einen Förderbescheid über 75950 Euro für sieben Sirenenanlagen in Dachmontage erhalten (wir berichteten). „Wir sind gesegnet mit diesen Zulagen“, sagte Sachgebietsleiterin Carolin Scholz in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats. In der Zwischenzeit hat das Landratsamt die Ausschreibung für deren Lieferung und Installation veröffentlicht, Ende des Monats wird der Gemeinde das beste Angebot zur Verfügung gestellt. Allerdings hat die Schallausbreitungsprognose des Kreises vom Mai dieses Jahres ergeben, dass in Aspach noch zwei zusätzliche Sirenen im Wüstenbachhof und im Bereich Stegmühle benötigt werden.
Alte Geräte können nicht wiederverwendet werden.
Diese sind nicht vom Förderprogramm abgedeckt, müssen also von der Gemeinde selbst finanziert werden. Der Gemeinderat hat hierfür bei einer Gegenstimme (Sonja Tränkle, FWA) grünes Licht gegeben. Scholz nahm im Gremium Stellung zu dem Vorhaben. Dadurch, dass die zwei zusätzlichen Standorte nicht vom Förderprogramm abgedeckt werden, sei man variabler, was den genauen Ort der Anbringung angeht. Größtenteils würden nämlich die ehemaligen Sirenenstandorte mit neuen Anlagen versehen (aus technischen Gründen können die alten Geräte nicht wiederverwendet werden). Im Falle des Wüstenbachhofs sei die alte Sirene allerdings auf dem Dach des Angelvereins. Scholz regte an, dass womöglich der Fürstenhof besser geeignet sei.
Abweichungen beim Standort möglich
Aus der Mitte des Gemeinderats kamen zum Thema einige Fragen auf. Markus Kaumeyer (FWA), hakte nach, ob denn eine Prüfung dahingehend stattgefunden habe, ob man durch eine Regelung der Lautstärke den einen oder anderen Standort überflüssig machen könne. Angesichts dessen, dass in manchen Fällen 1200-Watt-Anlagen installiert werden, anderswo 600-Watt-Anlagen, sei dieser Umstand wohl berücksichtigt worden, so Scholz. Kaumeyers zweite Frage, ob es unbedingt nötig sei, eine Sirene auf dem evangelischen Kindergarten in Großaspach zu installieren, nahm die Verwaltung als Anregung auf. Hier sei ein alternativer Standort wie etwa das Rathaus möglich. Eine Abweichung von bis zu 200 Metern in Luftlinie vom angegebenen Standort könne vorgenommen werden, ohne dass dadurch die Förderung fraglich wird. Allerdings müsse das dem Landratsamt mitgeteilt werden.
Früher gab es auch eine Sirene in Sinzenburg.
Wolfgang Schopf (SPD/Aspacher Demokraten) erkundigte sich nach dem Weiler Sinzenburg. Früher habe es auch dort eine Sirene gegeben, nun sei dort aber keine vorgesehen. Die Gegend werde durch die Sirene in Kleinaspach abgedeckt, versicherte Scholz. Bürgermeisterin Sabine Welte-Hauff nahm diesen Punkt jedoch noch einmal für die Prüfung mit auf. Daniel Jacobi (FWA) regte an, ob die abmontierten alten Anlagen noch als Zusatz sinnvoll wiederverwendet werden könnten.
Magere erste Fördertranche Nach den Flutkatastrophen im Ahrtal und in Nordrhein-Westfalen hat das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe ein Sirenenförderprogramm aufgelegt. In der ersten Fördertranche im Januar kam der Rems-Murr-Kreis jedoch nur mit 1000 Euro für eine Sirene in Burgstetten zum Zuge.
Weitere Kommunen werden bedacht Besser fiel die Bilanz im weiteren Verlauf des Programms aus. Backnang (141050 Euro), Großerlach (54250 Euro), Allmersbach im Tal (21700 Euro), Murrhardt (175750 Euro), Burgstetten (21700 Euro), Kaisersbach (71600), Aspach (75950 Euro), Althütte 10850 Euro) und Kirchberg an der Murr (84600 Euro) wurden bedacht. Weil dies aber noch immer nicht für den Aufbau eines flächendeckenden Sirenennetzes im Kreis ausreicht, hat der Kreistag im April eine Aufstockung der Mittel gefordert.