Attraktive Strecke mit abenteuerlichen Pfaden
Der neu eröffnete Feenspuren-Premium-Rundwanderweg „Sagenhafter Femelwald“ führt durch den Sulzbacher Gemeindewald zu sagenumwobenen Natur- und historischen Kleindenkmälern und bietet grandiose Ausblicke.

© Tobias Sellmaier
Manfred Krautter, Edelgard Löffler, Waldfee Leonie Treml, Walter Hieber und Landrat Richard Sigel (von links) weihten den neuen Premiumwanderweg „Sagenhafter Femelwald“ in Sulzbach ein. Foto: T. Sellmaier
Von Elisabeth Klaper
Sulzbach an der Murr. Der Naturpark Schwäbisch-Fränkischer Wald ist um eine Touristenattraktion reicher. „Sagenhafter Femelwald“ heißt der neue, 6,6 Kilometer lange Feenspuren-Premium-Rundwanderweg im nordöstlichen Bereich der Sulzbacher Gemarkung. Bei idealem Wanderwetter eröffneten ihn Schirmherr Landrat Richard Sigel, Edelgard Löffler, Stellvertreterin des erkrankten Bürgermeisters Dieter Zahn, und die Schwäbische Waldfee Leonie Treml mit einer kleinen Zeremonie und symbolischem Banddurchschneiden am Wanderparkplatz Seitenbachtal als Start- und Zielpunkt.
Ein Femelwald ist ein Laub- und Nadelholz-Mischwald, in dem nur die stärksten und die geringwertigen Stämme geschlagen werden und Naturverjüngung die Lücken füllt. „Wandern hat an Bedeutung hinzugewonnen“ als Ausgleich zum Alltag mit meist sitzenden Tätigkeiten, zudem fördere das gestiegene Gesundheitsbewusstsein das Naturerlebnis, so Löffler. Durch den attraktiven Premium-Rundwanderweg, der ausschließlich durch Sulzbacher Gemeindewald führt, erhoffe man eine Belebung von Tourismus und Gastronomie.
Zu den Sehenswürdigkeiten gehören die Gruhsteine und das Arboretum
Auf der etwa zweieinhalbstündigen, anspruchsvollen Tour von mittlerem Schwierigkeitsgrad durch den „sagenhaften Femelwald“ gibt es einige Sehenswürdigkeiten zu entdecken, die die Gemeinde mit neuer Möblierung, restaurierten Holz- und einigen neuen „Feenspuren“-Infotafeln ausgestattet hat. „Bei den Recherchen haben wir einige bisher unbekannte, interessante Geschichten entdeckt“, betonte Löffler. Startet die Wanderung im Seitenbachtal, kommt man zuerst zu den Gruhsteinen mit Informationen zur Geschichte dieses historischen Kleindenkmals. Es folgt die romantische Helenenruhe, deren Geschichte ebenfalls eine „Feenspuren“-Infotafel ziert, und das sogenannte Waldsofa mit schöner Aussicht ins Murrtal. Auf verschlungenem Pfad geht’s in die abenteuerliche Gronbachschlucht und ins Arboretum, den „Baumgarten“ mit großenteils fremdländischen Baumarten und Gehölzen, der einmalig im Rems-Murr-Kreis ist. Danach kommen die Wanderer zu einem weiteren Aussichtspunkt mit Waldsofa und zum historischen Kleindenkmal Salzlecke mit hölzerner Infotafel. Als Nächstes folgen der Sulzbacher Wegestein und ein Höhepunkt: Das Naturdenkmal Teufelstein mit hölzerner Infotafel zur spannenden Sage.
Weitere Stationen sind die Hohlwege mit der Installation „Rostmädchen“, einer Mädchenfigur mit Leiterwagen, und einer Infotafel zu deren Entstehung, sowie eine schöne Brunnenanlage. Von dort führt der Weg zurück in die Freizeitanlage Seitenbachtal mit „Feenspuren“-Infotafel zur Geschichte des ehemaligen Waldfreibads. Dort befindet sich eine touristische Einrichtung mit Grillhütten und Grillstellen, Kinderspielplatz und Spielgeräten. Der alternative Toureneinstieg oder das alternative Tourenende befindet sich am Wanderparkplatz „Kreuzackerstraße“ im Ortsteil „Hummelbühl“.
Der „tolle neue Feenspuren-Premiumwanderweg“ eigne sich mit seinen abenteuerlichen Pfaden ideal für Familien als Wochenendausflugsziel, freute sich Landrat Richard Sigel. „Wandern ist im Trend, Wälder sind attraktive Erholungsorte und ein Stück Lebensqualität“ für Touristen und Einheimische, somit auch ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Zu den bestehenden Wegen in Murrhardt, Welzheim und nun Sulzbach sollen in naher Zukunft möglichst in fast jeder Kommune des Schwäbischer-Wald Tourismus-Gebiets mindestens ein Premiumwander- oder -spazierweg hinzukommen.
Die Markierung wird als „hervorragend“ bewertet, der Weg als „gut gepflegt“
Solche Touren seien bereits in anderen Tourismusregionen des Landes „wie Pilze aus dem Boden geschossen“. „Viele haben an einem Strang gezogen“, betonte Sigel und dankte dem Team des Naturparks Schwäbisch-Fränkischer Wald und allen weiteren Beteiligten. Edelgard Löffler hob vor allem Projektbetreuerin Sigrun Konrad vom Gemeinde-Haupt- und Ordnungsamt, Revierförster Axel Kalmbach sowie die Naturparkführer und „Waldmeister“ Manfred Krautter und Walter Hieber hervor.
Sie haben den Weg konzipiert und übergaben der stellvertretenden Bürgermeisterin für die Gemeinde die Zertifizierungsurkunde mit dem deutschen Wandersiegel „Premiumweg“ des Deutschen Wanderinstituts. Dessen Leiter Klaus Erber beurteilte laut Hieber den Feenspuren-Premium-Rundwanderweg sehr positiv: „Der Weg ist gut komponiert und bietet ein schönes Wandererlebnis.“ Die Markierung „ist hervorragend“ und der Weg „gut gepflegt“, es gibt genügend Rastmöglichkeiten und „sehr schön gestaltete Informationsstationen“.
Wegen den zu überwindenden 333 Höhenmetern ist die Strecke ebenso wie die Premiumwanderwege in Murrhardt und Welzheim allerdings nicht barrierefrei, also nicht geeignet für Rollstuhlfahrer, Rollatorfahrer und Familien mit Kinderwagen.