Auch im Nieselregen macht der Rummel Stimmung
Zwar ist nicht ganz so viel los wie erhofft, aber einige Adrenalinjunkies hält der Regen nicht vom Kettenkarussell ab.
Von Anja La Roche
Backnang. Am frühen Nachmittag ist es noch nicht allzu voll auf dem Rummel – Partystimmung herrscht trotzdem. Obwohl sich die ersten Regenwolken nähern, schlendern einige Familien und Kinder über den Vergnügungspark. Etwa 35 Schausteller bieten hier die typischen Jahrmarktsattraktionen wie etwa Losbuden und gebrannte Mandeln an. Vier Fahrgeschäfte, ein Autoscooter, ein Spiegelirrgarten und erstmals auch das 80 Meter hohe Kettenkarussell „Flyer“ gewährleisten Fahrspaß für Klein und Groß. Es erklingt laute Musik aus allen Ecken und ab und zu hört man die Schreie derjenigen, die sich von einem Fahrbetrieb herumwirbeln lassen.
Auch der um 16 Uhr einsetzende Nieselregen hält so manche Backnanger nicht davon ab, mit dem Luftgewehr an der Losbude zu stehen oder sogar ins Kettenkarussell zu steigen. Tina Weeber ist allerdings noch nicht ganz zufrieden. Sie steht in ihrem Stand „La Bamba“ und verkauft mit Schokolade ummantelte Früchte. „Ich hoffe, dass das Wetter besser wird“, sagt sie. Aber bislang hat das Straßenfest ja noch gar nicht richtig angefangen.
Bei den vergangenen Festen erstreckte sich der Rummel lediglich über den Parkplatz Bleichwiese. Aber bis Anfang der 90er durften die Organisatoren des Vergnügungsparks, Familie Roschmann, auch die Brücke am Bleichwiesenkreisel mit den Rummelbuden bestücken; so auch dieses Jahr. Dort gibt es zum Beispiel ein 4-D-Kino für Kinder ab vier Jahren.
Zwei Jungs im Alter von zehn Jahren stehen unschlüssig vor einem Fahrgeschäft. Gefahren sind sie noch nichts, aber das haben sie auf jeden Fall noch vor, erklären sie; Boxauto steht auf ihrer Liste. Ob sie auch das hohe Kettenkarussell fahren wollen? „Das ist uns zu hoch“, antworten sie.
Für manche ist das Kettenkarussell zu hoch, andere sind begeistert
Zwei Mädels sind hingegen schon mit der neuen und höchsten Attraktion des Straßenfests mitgefahren. Glücklicherweise noch ohne Nieselregen. Den 14-Jährigen waren die 80 Meter nicht zu hoch. „Das gibt richtig Adrenalin“, sagt Franca begeistert. Sie ist mit ihrer französischen Austauschschülerin Manon auf dem Rummel unterwegs. Heute reicht das Taschengeld allerdings nicht mehr für weitere Tickets. „Aber ich komm am Sonntag und am Montag wieder hier her“, erklärt Franca.
Dass für das symbolträchtige Riesenrad dieses Jahr kein Platz mehr auf der Bleichwiese war, finden einige Leute schade. „Da hat man einen so tollen Blick über die Stadt“, sagt eine Frau. Ihre zwei Töchter sind noch zu klein, um mit dem Kettenkarussell mitzufahren. Denn dafür muss man mindestens acht Jahre alt und 1,30 Meter groß sein. „Ach, das Riesenrad gibt es gar nicht?“, fragt eine andere Frau erstaunt. „Wie schade!“ Auf Instagram haben wir zu dem Thema eine Umfrage gemacht: Von über 500 Teilnehmern vermissen 64 Prozent das Riesenrad. Es liegt somit vielen Leuten am Herzen – andererseits freuen sich einige auch über die Abwechslung.