Bundeswehr
Aufholjagd mit zusammengeknoteten Stiefeln
Kommentar: Bürokratie darf kein Sicherheitsrisiko sein Der Jahresbericht der Wehrbeauftragten zeigt erneut, dass die Personallage das größte Problem der Bundeswehr ist. Ein beträchtlicher Teil davon ist durch Bürokratie selbstverschuldet, meint Hauptstadtkorrespondent Tobias Heimbach.

© dpa/Sebastian Gollnow
Soldaten der Bundeswehr bei einer Übung: Besonders die Personalsituation macht der Truppe zu schaffen. Soldaten der Bundeswehr bei einer Übung: Besonders die Personalsituation macht der Truppe zu schaffen.
Von Tobias Heimbach
Berlin - Deutschland hat sich vorgenommen, wieder verteidigungsfähig zu werden. Im Rennen mit der aggressiven Politik Russlands müssen die deutschen Streitkräfte nun einen Sprint hinlegen, denn die Bundeswehr startet mit Rückstand. Besonders groß ist dieser Rückstand beim Personal. Die Truppe soll in den nächsten sechs Jahren um 20 000 Männer und Frauen wachsen, verliert derzeit aber Soldaten. „Die Bundeswehr schrumpft und wird älter.“ Das ist die ernüchternde Erkenntnis der Wehrbeauftragten Eva Högl.
Das Problem ist erkannt. Doch beim Lauf bis zur Verteidigungsfähigkeit knotet sich die Bundeswehr mit ihren eigenen Vorschriften selbst die Schnürsenkel zusammen.
Denn es gibt tatsächlich ein gesteigertes Interesse an der Bundeswehr. Im Wehrbericht wird etwa der Fall eines Seiteneinsteigers im Cyberbereich genannt. Obwohl der Personalbedarf für solche speziellen Verwendungen besonders hoch ist, konnte man ihn nicht in die Truppe aufnehmen. Es fehlte eine Planstelle. Im Klartext: Es scheiterte an einer Mischung aus fehlendem Geld und einer starren bürokratischen Logik. Nicht nur anhand dieses Falles wird deutlich: Die Bundeswehr braucht mehr Geld für Personal. Vor allem aber muss das System schnell so reformiert werden, damit man Menschen flexibel einstellen und auch halten kann.
Deutschland sieht sich vielen Gefahren gegenüber. Die Bürokratie darf nicht zusätzlich zum Sicherheitsrisiko werden.
Berlin - Deutschland will verteidigungsfähig werden. Im Rennen mit Russland müssen die deutschen Streitkräfte nun einen Sprint hinlegen, denn sie starten mit Rückstand. Groß ist der beim Personal. Die Truppe soll in den nächsten sechs Jahren um 20 000 Männer und Frauen wachsen, verliert derzeit aber Soldaten. „Die Bundeswehr schrumpft und wird älter“, bilanziert die Wehrbeauftragte Eva Högl.
Das Problem ist erkannt. Doch im Wettrennen knotet sich die Bundeswehr mit ihren Vorschriften selbst die Schnürsenkel zusammen. Denn eigentlich ist das Interesse an der Bundeswehr gestiegen. Im Wehrbericht wird der Fall eines Seiteneinsteigers im Cyberbereich genannt. Obwohl der Bedarf für solche speziellen Verwendungen besonders hoch ist, konnte man ihn nicht in die Truppe aufnehmen. Es fehlte eine Planstelle. Im Klartext: Es scheiterte an einer Mischung aus fehlendem Geld und starrer bürokratischer Logik. Nicht nur hier wird deutlich: Es braucht Personal, vor allem aber muss das System der Bundeswehr so reformiert werden, dass man Menschen flexibel einstellen und halten kann. Die Bürokratie darf nicht zusätzlich zum Sicherheitsrisiko werden.