Ausbau des Defibrillatornetzes in Backnang geplant
Ein Kooperationsprojekt der Bürgerstiftung, des DRK und der Stadt Backnang soll die Abdeckung der lebensrettenden Geräte verbessern.

© Bürgerstiftung Backnang
Ein externer Defibrillator (AED) hängt am Hospiz in Backnang. Foto: Bürgerstiftung Backnang
Backnang. In den vergangenen Jahren ist das Defibrillatornetz in Backnang durch die Stadt, das Deutsche Rote Kreuz (DRK), den Kardioverein Rems-Murr und durch private Unternehmer ganz wesentlich ausgebaut worden, aber es gibt nach wie vor Lücken, die die Kooperationspartner nun gemeinsam schließen möchten.
Ein dichtes Netz an automatischen externen Defibrillatoren (AED) ermöglicht eine schnelle Hilfe bei einem akuten Herzstillstand. Wenn das Gehirn nur wenige Minuten nicht durchblutet wird, entstehen irreversible Spätschäden. Die besten Chancen bei einer Reanimation werden ermöglicht durch ein rasches Handeln, eine effektive Herzdruckmassage und die frühzeitige Anwendung eines Defibrillators, um plötzlich aufgetretene schwerste Herzrhythmusstörungen zu beheben.
Oft bleiben nur wenige Minuten Zeit. Je schneller ein Defibrillator zur Hand ist, umso höher sind die Überlebenschancen und umso mehr können neurologische Spätschäden vermieden werden.
Ziel ist es, dass AED flächendeckend vorhanden sind. Idealerweise wird ein AED an einem Ort mit hoher Fußgängerfrequenz angebracht, da dort zum einen mehr Notfälle mit einem akuten Herzstillstand zu erwarten sind, andererseits aber auch die Wahrscheinlichkeit größer ist, dass ein zufällig vorbeikommender Passant ein geübter Ersthelfer ist, der sich zutraut, einen AED anzuwenden.
Für die Anwendung sind keinefachlichen Vorkenntnisse erforderlich
Der Projektleiter Bernhard Weber von der Bürgerstiftung weist darauf hin, dass für die Anwendung eines Defibrillators keine fachlichen Vorkenntnisse erforderlich sind. Das Gerät gibt Anweisungen für die Anwendung und arbeitet weitgehend selbstständig. Somit muss auch ein Laie keine Vorbehalte oder Ängste beim Einsatz eines Defibrillators haben. Weber ist in der Bevölkerung als sehr erfahrener Internist bekannt.
Die Bürgerstiftung, das DRK und die Stadt werden deshalb in den kommenden Wochen und Monaten das Defibrillatornetz in Backnang weiter ausbauen.
Bisher sieben finanzierte Standorte
Bisher sind sieben zusätzliche Standorte finanziert und werden in den kommenden Monaten in Betrieb genommen. Einige sind im Außenbereich rund um die Uhr für jeden Laienersthelfer erreichbar. Um das Defibrillatornetz in Backnang zu komplettieren, werden aber weitere vier bis fünf Geräte benötigt. Daher freut sich die Bürgerstiftung Backnang stets über Spenden.
Die Bürgerstiftung wird in den kommenden Jahren in Zusammenarbeit mit dem DRK mindestens einmal jährlich eine Reanimationsveranstaltung mit praktischen Übungen der Herzdruckmassage anbieten, bei der auch gezeigt wird, wie genau die Anwendung eines Defibrillators aussieht. Eine Veranstaltung der TSG Backnang zum Thema „Herz und Sport“ findet darüber hinaus am 9. September von 10 Uhr an in der Sporthalle auf dem Hagenbach statt. Neben Vorträgen sind Reanimationsübungen vorgesehen. Alle Bürgerinnen und Bürger sind dazu eingeladen. pm