Syrien
Auswärtiges Amt: Keine Rückholung inhaftierter IS-Männer geplant
Nach dem Sturz von Assad sitzen im kurdisch kontrollierten Nordteil Syriens auch deutsche Mitglieder der Terrormiliz Islamischer Staat in Gefängnissen oder Lagern. Wie geht es für sie weiter?
Von red/dpa
Die Bundesregierung plant nicht, in Syrien inhaftierte Mitglieder der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) mit deutscher Staatsbürgerschaft in die Bundesrepublik zu holen. „Eine Rückholung von inhaftierten deutschen Männern aus Nordostsyrien ist nicht geplant“, sagte eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes in Berlin.
Nach dem Sturz von Langzeit-Machthaber Baschar al-Assad habe die aktuelle syrische „Selbstverwaltung“ wiederholt gegenüber Deutschland deutlich gemacht, „dass eigene Strafverfolgungsinteressen vor Ort bestehen und die auch ausländische IS-Kämpfer beinhalten“, sagte die Sprecherin.
Im kurdisch verwalteten Nordosten Syriens wird ein Wiedererstarken des IS befürchtet – auch vor dem Hintergrund, dass dort Zehntausende IS-Mitglieder und deren Familienangehörige in Gefängnissen und Lagern sitzen.
Bislang sieben Rückholungen von Frauen und Kindern
Bei insgesamt sieben Rückholungen sind bislang 27 Frauen, 80 Kinder und ein Heranwachsender, der als Kind nach Syrien gebracht worden war, aus Lagern in Nordost-Syrien nach Deutschland zurückgeholt worden. Solche Aktionen kommen allerdings nur in Betracht, wenn dies von den Betroffenen gewünscht ist.
Die Bundesregierung hat Kenntnis von einer niedrigen zweistelligen Zahl weiterer Frauen mit ihren Kindern, die einen Deutschlandbezug haben und sich in Lagern in Nordostsyrien aufhalten.