Backnang: Brandruine in der Sulzbacher Straße wird saniert
Im Februar 2020 ist das Haus Sulzbacher Straße 13 abgebrannt. Der Bauherr reißt das Haus nun bis zum Erdgeschoss ab und baut es wieder auf.
Von Matthias Nothstein
Backnang. Durch ein Feuer ist das Gebäude Sulzbacher Straße 13 vor bald vier Jahren zerstört worden. Drei Jahre lang hat sich nicht viel getan an der Brandruine, vor allem deshalb, weil nicht klar war, in welcher Form es weitergehen sollte. Die Stadtverwaltung hat eigenen Angaben zufolge bis Anfang 2022 das Ziel verfolgt, eine gemeinschaftliche städtebauliche Lösung und damit Aufwertung für diesen Stadteingangsbereich zu realisieren. Der Bauherr ist davon abgerückt, da es zu keiner gemeinsamen Verständigung mit angrenzenden Eigentümern kam. Das bestätigt Zeeshan Javid, dem das Haus gehört.
Inzwischen hat Javid mit dem Wiederaufbau begonnen. Laut Stadtverwaltung handelt es sich bei der Lösung, die der Bauherr nun verfolgt, im Wesentlichen um eine Sanierung des Bestands. Dabei sei es zunächst zu Problemen mit dem Abbruchunternehmer gekommen, der keine ausreichende Qualifikation für das komplexe Bauwerk gehabt habe. Der Bauherr musste laut Stadtverwaltung mehrmals nachbessern, bis sein Antrag auf Sanierung genehmigt werden konnte. Die städtische Pressestelle teilt mit: „Das Problem war die Statik der Bauruine, weshalb nun mehr als ursprünglich geplant abgerissen werden musste. Das Erdgeschoss muss aber in jeden Fall stehen bleiben, da sonst der Bestandschutz erlöschen würde.“
Die Nachbarn spielen bei einer größeren Lösung nicht mit
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Zeeshan Javid ist indes zuversichtlich, dass es nach dem komplizierten Rückbau jetzt mit dem Wiederaufbau zügig weitergeht. Das neue Gebäude soll auf allen vier Seiten Brandschutzwände erhalten. Die Heizung übernimmt künftig eine Wärmepumpe, die im optimalen Fall von einer Fotovoltaikanlage auf dem Dach gespeist wird. Im Erdgeschoss wird wieder ein Ladengeschäft entstehen, darüber entstehen zwei Wohnungen mit jeweils 85 Quadratmetern Wohnfläche. Der Bauherr ist optimistisch, dass das Gebäude in der ersten Hälfte des nächsten Jahres bezogen werden kann.
Stadtplaner Tobias Großmann hatte ursprünglich andere Ideen. Er hätte es als sinnvoller erachtet, eines oder mehrere Nachbargebäude mit abzureißen und auf der frei werdenden Fläche etwas Neues zu entwickeln, statt das ausgebrannte Haus an derselben Stelle wiederaufzubauen. Das hätte aus Großmanns Sicht auch den Vorteil, dass man dann im Erdgeschoss größere Ladenflächen schaffen könnte, die für Einzelhandel oder Gastronomie attraktiver wären. „Im Moment haben wir dort wahnsinnig enge Grundstücksverhältnisse. Da ist es schwierig, dauerhaft eine gute Nutzung hinzubekommen“, sagte der Amtsleiter zu einem Zeitpunkt, als er noch Hoffnung auf die große Lösung hatte.