Backnang setzt ein Zeichen für Starkregenprävention

Bürger erhalten bei der jüngsten Informationsveranstaltung zum Thema Risikomanagement wertvolle Hinweise zur effektiven Eigenvorsorge.

Bei Starkregen kommt es schnell zu Überschwemmungen und voll gelaufenen Kellern. Die Aufnahme zeigt die Feuerwehr in Backnang im Jahr 2021 bei einem entsprechenden Einsatz in der Dilleniusstrasse. Foto: Alexander Becher

© Alexander Becher

Bei Starkregen kommt es schnell zu Überschwemmungen und voll gelaufenen Kellern. Die Aufnahme zeigt die Feuerwehr in Backnang im Jahr 2021 bei einem entsprechenden Einsatz in der Dilleniusstrasse. Foto: Alexander Becher

Backnang. Starkregenbedingte Überflutungen standen im Mittelpunkt der Informationsveranstaltung zum Thema Starkregenrisikomanagement, die jetzt im Technikforum Backnang vom Tiefbauamt der Stadt organisiert wurde. Die Veranstaltung hatte das Ziel, die Öffentlichkeit über die zunehmenden Überflutungsrisiken durch Starkregen zu informieren und konkrete Handlungsempfehlungen zu erarbeiten. Rund 80 Bürger sind der Einladung gefolgt.

Starkregen stellt eine besondere Gefährdungslage dar, mit der Städte und Gemeinden zunehmend konfrontiert werden. Bei Unwettern können innerhalb kurzer Zeit große Regenmengen auf begrenzten Gebieten niedergehen. Die Niederschlagsintensität ist außergewöhnlich hoch und kann innerhalb weniger Minuten oder Stunden zu Überflutungen führen. Das Wasser kann dann nicht schnell genug versickern oder von der Kanalisation aufgenommen werden und fließt an der Oberfläche ab. Dabei werden oft größere Mengen an Schlamm, Treibgut und Geröll mitgerissen, was zu gefährlichen Rückstauungen führen und erhebliche Schäden verursachen kann.

Ein weiteres charakteristisches Merkmal von Starkregen ist, dass Ort, Zeitpunkt und Dauer nur schwer vorhergesagt werden können, was im Vergleich zum bekannten Hochwasser an der Murr ein anderes Risikomanagement erfordert. „Wir haben bei einem Starkregenereignis nur sehr wenig Zeit, zu reagieren. Alles, was an Schutzmaßnahmen bis dato nicht vorbereitet war, wirkt dann kaum noch“, betonte Stefan Setzer, Erster Bürgermeister der Stadt Backnang, in seinem Einführungsvortrag. Deshalb sei die Eigenvorsorge der Bürger das noch fehlende und entscheidende Puzzleteil, damit das Starkregenrisikomanagement seine volle Wirkung entfalten kann.

Die Veranstaltung bot folgerichtig eine umfassende Aufklärung über die neuen Gefahren und Betroffenheiten, die im Rahmen des Projekts „Starkregenrisikomanagement in Backnang“ ermittelt wurden. Besonders hervorgehoben wurden die für Backnang erstellten Starkregengefahrenkarten, Risikosteckbriefe und das Handlungskonzept. Die Teilnehmer hatten außerdem die Möglichkeit, an interaktiven Stadtteilworkshops teilzunehmen und sich umfassend über die konkreten Gefahren für ihr Zuhause zu informieren. Starkregenexperten gaben Tipps zu technischen Möglichkeiten, um Gebäude vor eindringendem Wasser zu schützen, zur Rückstausicherung gegen Wasser aus dem Kanalnetz sowie zum Versicherungsschutz. Ebenso wurden Empfehlungen zum richtigen Verhalten während und nach einer Überflutung gegeben.

Besonders wertvolle Hinweise zu vergangenen Starkregenereignissen kamen von den Bürgern. Sie werden nun geprüft und in die Starkregengefahrenkarten sowie das städtische Vorsorgekonzept integriert.

Die Veranstaltung endete mit einem inspirierenden Austausch zwischen den Teilnehmern sowie den Experten. Insgesamt wurde sie als ein wichtiger Schritt in Richtung einer verbesserten Vorbereitung und Prävention im Umgang mit den Herausforderungen des Starkregens gewertet.

Die Präsentation mit allen wesentlichen Informationen zum Risikomanagement in Backnang sowie den Möglichkeiten der privaten Eigenvorsorge kann auf der Website www.backnang.de eingesehen werden. pm

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Erstellt:
31. Juli 2023, 06:00 Uhr

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