Backnang soll auch in diesem Jahr blühen
Unter dem Motto „Backnang blüht auf“ vereinen sich die beiden beliebten Gartenwettbewerbe der Stadt. Bürger sind eingeladen, sich mit Blumenschmuck oder naturnahen Gärten zu beteiligen.

Strukturreichtum, Giftfreiheit sowie ein großes Nahrungsangebot für heimische Tierarten zeichnen naturnahe Gärten aus. Foto: privat
Von Carmen Warstat
BACKNANG. Da ist zum einen der attraktive Blumenschmuckwettbewerb, über den es seit 1993 Aufzeichnungen gibt, der aber schon viele Jahre länger durchgeführt worden sein dürfte und seinen Ursprung in den Vereinen (Obst- und Gartenbauverein Backnang sowie Siedlerverein Sachsenweiler) hat. Seit Langem tragen die teilnehmenden Bürger zur Verschönerung des Stadtbilds bei und schaffen farbenfrohe Oasen in der Stadt. Bekanntermaßen waren 2020 Präsenzveranstaltungen nicht möglich, dennoch machten viele mit und sandten Fotos ihrer Schmuckstücke ein, die online ausgestellt wurden.
Auch in diesem Jahr sind die Bedingungen pandemiebedingt noch andere als üblich. Noch einmal muss der Blumenschmuckwettbewerb digital aufgestellt werden. Die Anmeldung erfolgt online oder per Post an das Tiefbauamt Backnang und muss bis zum 31. Mai vorliegen. Wer schon einmal teilgenommen hat, bleibt registriert und braucht sich nicht wieder anmelden. Bis 18. Juli können dann jeweils bis zu drei Fotos eingesandt werden, diese werden in einer virtuellen Ausstellung online präsentiert. Die Aufnahmen sollten möglichst eine Totalansicht zeigen und auf Detaildarstellungen sowie Fahrzeuge mit Nummernschild, Personen und Nachbarfenster oder -gärten verzichten. Die Backnanger sind eingeladen, den hübschen Blumenschmuck an ihren Balkonen oder in ihren (möglichst von der Straße her einsehbaren) Vorgärten zu zeigen und werden im Herbst mit einer kleinen Belohnung bedacht, wie Tiefbauamtsleiter Lars Kaltenleitner mitteilt. Neu in diesem Jahr ist, dass es Workshops und Vorträge mit Tipps und Know-how geben wird, die Termine werden auf der städtischen Webseite bekannt gegeben.
Kein Garten oder Balkonist zu klein für die Teilnahme.
Zum anderen wird es wieder den ebenfalls sehr populären Naturnaher-Garten- Wettbewerb geben, der gemeinsam mit dem Blumenschmuckwettbewerb an den Start geht. Anmeldeschluss ist ebenfalls der 31. Mai, online beziehungsweise über das Stadtplanungsamt als Ansprechpartner. Dessen Leiter Tobias Großmann hofft, dass wieder die Vielfalt der Gärten und Arten sichtbar gemacht werden kann und dass möglichst viele Backnanger Hobbygärtner, Firmen, Einrichtungen und Institutionen sich beteiligen. Strukturreichtum, Giftfreiheit sowie ein großes Nahrungsangebot für heimische Tierarten zeichnen naturnahe Gärten aus. Selbst Balkone können hier Beachtliches bewirken, beispielsweise für den Insektenschutz. Großmann wünscht sich eine rege Beteiligung, denn er weiß, dass es viele schöne Gärten in Backnang gibt, Er möchte sie der Öffentlichkeit vorstellen und damit einen Ansporn zur Nachahmung geben. Zur Bewertung herangezogen werden die Pflanzen- und Gehölzauswahl sowie das Vorhandensein von Blumenwiesen, Kletterpflanzen, Nutzgarten oder Dachbegrünungen. „Jeder Quadratmeter zählt“, heißt es, will sagen: Kein Garten oder Balkon ist zu klein. Was wichtig ist, sind die Impulse, die von der Aktion ausgehen, die beweisen soll, dass man auch ohne großen Aufwand natürliche Inseln schaffen kann, die zu Entspannung und Erholung einladen und den Siedlungsbereich begrünen. Als Gegenentwurf zu Versiegelungstendenzen in Gärten soll diese Aktion sich positiv auf das Lokalklima auswirken. Im Juni und Juli werden Bewertungsrundgänge stattfinden, die anhand solcher Kriterien die Balkone und Gärten beurteilen.
Im Herbst erfolgt die Preisübergabe an die Gewinner beider Wettbewerbe. Es warten Gutscheine einer Staudengärtnerei in unterschiedlicher Höhe, ein Spezialpreis in Form eines Blumenarrangements, aber auch eine kleine Belohnung für alle anderen Teilnehmer. Vorträge und Workshops runden auch den Naturnaher-Garten-Wettbewerb ab. In diesem Jahr wird es (ebenfalls digital) um das Thema Rosen gehen, sicher ein Magnet für viele gärtnernde Damen und Herren. – Lars Kaltenleitner und Tobias Großmann hoffen es zumindest. Und schließlich werden – unabhängig von jedem Wettbewerbsgedanken – auch wieder weitere Grünpaten gesucht. Sie sorgen für ansprechende und gepflegte Grünflächen und verschönern das Stadtbild. Eine Grünpatenschaft kann man für ein Baumbeet, eine Hecke oder eine andere Anpflanzung im öffentlichen Raum übernehmen. Unkraut jäten, Gießen oder Pflanzen – der Arbeiten gibt es viele, und Unterstützung auch: Das städtische Tiefbauamt steht Interessierten gern beratend zur Seite oder liefert auch Pflanzen.
Die Anmeldung zu den Wettbewerben sowie Infos und Kontaktdaten gibt es unter www.backnang.de/stadt-gestalten/ backnang-blueht-auf. Anmeldeschluss ist der 31. Mai. Der Vortrag zum Thema Rosen findet am 7. Juli statt – in Präsenz im Bürgerhaus oder online. Referent ist Andreas Barlage, Journalist, Buchautor und Gartenplaner.