Backnanger Straßenfest: Auf der Zielgeraden zum Fassanstich

Heute Abend beginnt das 51. Backnanger Straßenfest. Am Vortag laufen die Vorbereitungen in der Innenstadt auf Hochtouren. Die Gäste dürfen sich auf viel Bewährtes freuen, doch auch einige Neuerungen haben die Organisatoren für das diesjährige Fest parat.

Am Donnerstagvormittag ist der Aufbau des Vergnügungsparks schon zum großen Teil abgeschlossen. Foto: Alexander Becher

© Alexander Becher

Am Donnerstagvormittag ist der Aufbau des Vergnügungsparks schon zum großen Teil abgeschlossen. Foto: Alexander Becher

Von Melanie Maier

Backnang. Am Donnerstagnachmittag ist der Aufbau des 51. Straßenfests schon weit vorangeschritten. Die Bierbänke auf dem Marktplatz sind für die offizielle Eröffnung schon seit dem Mittag aufgestellt, Stände säumen die Straße. Und auch der Rummel auf der Bleichwiese ist zum Großteil bereit für Besucherinnen und Besucher. „Bis fünf oder halb sechs sind wir mit allem fertig“, kündigt Mark Roschmann an. Er und seine Familie sind für den Aufbau und den Betrieb des Vergnügungsparks zuständig. Mit dem Aufbau, sagt er, liegen die Schausteller im Zeitplan.

Viele sind dabei, die schon oft auf dem Straßenfest waren. Sie wissen ganz genau, wie und wo sie ihre Fahrgeschäfte aufbauen müssen. Das entspannt die Lage für Roschmann deutlich. „Die sagen dann: An dem Baum fange ich immer an, an der Laterne höre ich auf“, erzählt er. Sechs Großfahrgeschäfte musste er dieses Jahr auf dem Parkplatz an der Murr unterbringen, „es war eng wie immer, ganz klar“. Obwohl es schon nach 15 Uhr ist und schwülheiß, wirkt Roschmann tiefenentspannt. „Das ist der gesunde Straßenfest-Stress“, sagt er. „Jetzt kommt nur noch der Feinschliff.“

Seit Montag läuft der Aufbau

Um den Feinschliff geht es auch auf dem Marktplatz. An der großen Bühne ist Klaus Autenrieth vom TL-Veranstaltungsservice Torsten Lang am Donnerstagnachmittag mit der Installation der Tontechnik beschäftigt. „Seit Montag sind wir quasi durchgängig am Aufbauen“, sagt er. Auch Autenrieth und seine Kollegen liegen gut in der Zeit, am Freitagvormittag müssen sie nur noch die Bühnentechnik aufbauen. Stress? Ach wo. „Es wird schon werden“, sagt der Techniker. „Es ist ja nicht das erste Mal, dass wir beim Straßenfest mitwirken.“

Auf dem Marktplatz werden am Donnerstagmittag die Bierbänke für die Eröffnungsfeier am Freitagabend aufgestellt. Foto: privat

Auf dem Marktplatz werden am Donnerstagmittag die Bierbänke für die Eröffnungsfeier am Freitagabend aufgestellt. Foto: privat

Wenige Schritte weiter stapeln sich die Bierkrüge unter Schildern, die für Pommes frites und Bratwurst werben. Für die große Eröffnung und den Fassanstich ist fast alles bereit am Stand der Gastronomie Putler. „Bei der Eröffnung dürfen wir mitbewirten, darauf freuen wir uns schon“, sagt Wirtin Romy Putler. „Wir müssen die Sachen dann nur noch aufwärmen, dann läuft das.“ Der Aufbau an sich sei kein Problem gewesen. „Die Stadt hat Wasser und Strom frühzeitig bereitgestellt und wir haben sehr motivierte Aufbauhelfer, das ist das A und O.“

Das Orgateam ist größtenteils gleich geblieben

Gefühlt könne es losgehen, heißt es auch vom Festivalbüro. Das Organisationsteam ist zum großen Teil dasselbe wie im vergangen Jahr, neu dabei sind Marcel Österle und die FSJlerin Emma Ferrari. Kulturamtsleiter Johannes Ellrott, Festivalbüroleiter Sanoj Abraham, Bürgerhausleiterin Laura Reich, Violeta Zobel (nun in Mutterschutz) und Lilli Büchele komplettieren das Team. 2022 musste das neu geschaffene Festivalbüro die Strukturen und organisatorischen Abläufe des Straßenfests neu kreieren. „Dieses Jahr konnten wir auf Erfahrungswerte zurückgreifen“, sagt Johannes Ellrott.

In diesem Jahr sei das Programmheft um eine Doppelseite gewachsen, erklärt Sanoj Abraham. Sie enthält zusätzliche Infos zum Rahmenprogramm. Dazu gehören etwa der ökumenische Gottesdienst am Sonntag und der Kunsthandwerkermarkt, der ebenfalls sonntags stattfindet und drei neue Stände umfasst. Insgesamt sei die Standzahl von 125 (2022) auf 130 angewachsen, berichtet Abraham. „Mehr haben aufgrund der hügeligen Lage Backnangs wohl auch nicht in der Innenstadt Platz.“

Mittlerweile, sagt er, würden sich Standbetreiber aus ganz Deutschland bewerben. Bei der Auswahl kommen ganz bestimmte Kriterien zum Tragen. „Backnanger Vereine und Gastronomen haben natürlich Vorzug. Je näher man an Backnang ist, desto höher ist die Chance, berücksichtigt zu werden“, erklärt Abraham. Auch die Hersteller regionaler Produkte hätten einen Vorteil.

Einige Programmpunkte sind verlegt worden: So ist der Kindertreff dieses Jahr nicht auf dem Müller-Parkplatz, sondern auf dem Stiftshof, wo es mehr Schatten gibt. Das Areal hinter dem Müller ist dafür mit der Electro-Bühne belegt, die nun mit vier statt nur zwei Ständen bestückt ist. „Die hat wirklich eingeschlagen letztes Jahr“, sagt Abraham. „Alle haben sich darum gerissen, dort einen Standplatz zu bekommen.“

Fahrzeugsperren bieten mehr Sicherheit

Zum ersten Mal sind übrigens Fahrzeugsperren im Einsatz. Sie sollen zusätzliche Sicherheit im Festbereich bieten. Nun muss nur noch das Wetter mitspielen. Auch Oberbürgermeister Maximilian Friedrich öffnet seit Tagen immer wieder gespannt seine Wetter-App. „Die Prognose stimmt relativ zuversichtlich. Spannend könnte der Freitag werden. Mal sehen, ob er so regenreich wird wie in den vergangenen Jahren.“ Regenschirme, sagt Friedrich, seien nicht umsonst der beliebteste Merchandise-Artikel des Straßenfests. „Ich kann mich nur an ein einziges ohne Regen erinnern“, sagt er.

Neben den Schirmen kann man an verschiedenen Verkaufsstellen in der Innenstadt Straßenfest-Socken, -Einkaufstaschen und -Kordelzugbeutel erwerben. Die beiden letztgenannten Produkte sind dieses Jahr neu im Angebot. „Für mich als Zugezogene schien es am Anfang ein bisschen absurd, dass es für ein Straßenfest überhaupt Merchandise-Artikel gibt“, sagt Violeta Zobel. „Aber jede Backnangerin und jeder Backnanger fühlt sich als Teil dieses Fests und das ist unfassbar schön und besonders.“

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Erstellt:
23. Juni 2023, 06:00 Uhr

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