Fazit zum Backnanger Straßenfest: Viel Licht und wenig Schatten

Die Stadt Backnang und das Organisationsteam um Sanoj Abraham zeigen sich mit dem Ablauf des 51. Straßenfests hochzufrieden. Auch die Vereine, Schausteller und Besucher schließen sich dem guten Fazit überwiegend an, es gibt jedoch auch Kritikpunkte.

Am Freitagabend wurde es nicht nur vor der Bühne am Obstmarkt rappelvoll. Foto: Alexander Becher

© Alexander Becher

Am Freitagabend wurde es nicht nur vor der Bühne am Obstmarkt rappelvoll. Foto: Alexander Becher

Von Kai Wieland

Backnang. Von „O’zapft is“ bis Zapfenstreich: Das 51. Backnanger Straßenfest ist zu Ende. Unter dem Strich verzeichnet das Organisationsteam ein enorm besucherstarkes Jahr. „Im Schnitt kommen über das ganze Wochenende hinweg rund 200000 Gäste auf das Straßenfest, diese Zahl werden wir dieses Jahr deutlich überschreiten“, sagte Johannes Ellrott am Montagmittag. Das Wetter habe dabei zweifellos mitgeholfen, ein derart sonniges und vor allem regenfreies Straßenfest habe man seit Jahren nicht erlebt.

Am Samstag drängten sich Hochrechnungen zufolge 60000 bis 70000 Besucher in der Stadt. Auch der Freitagabend wurde sowohl von den Vereinen als auch vonseiten der Stadt als enorm gut besucht wahrgenommen. Der Sonntag hingegen erschien vielen Standdiensten, etwa den vier Helfern bei Hopfen & Schall in der Grabenstraße, vergleichsweise ruhig. Am gestrigen Montag, der traditionell vor allem für die Backnanger selbst eine große Bedeutung hat, waren die Straßen und Stände spätestens ab dem frühen Abend wieder gut besucht.

Erfreut zeigte man sich insbesondere über das weitgehende Ausbleiben unerfreulicher Vorfälle am Wochenende. „Der Freitag war vielleicht etwas turbulenter, aber auch da sprechen wir nur von einigen Jugendlichen, die etwas zu viel getrunken haben, oder von Schwächeanfällen wegen der Hitze“, berichtete Ellrott. Die Polizei habe ein ungewöhnlich ruhiges Wochenende verlebt, das sich laut Polizeistatistik kaum von einem normalen Wochenende unterschieden habe. „Das ist schon eine Aussage“, betonte Oberbürgermeister Maximilian Friedrich zufrieden. Sanoj Abraham, Leiter des Festivalbüros, lobte in diesem Kontext die Arbeit des Sicherheitsdiensts, der stets präsent gewesen sei und in heiklen Momenten gut deeskaliert habe.

Nur gefühlt weniger Stände

Die Rückmeldungen aus der Bevölkerung seien überwiegend positiv, vereinzelte Beschwerden gebe es aber natürlich immer, sagte Johannes Ellrott. So wurde über die sozialen Netzwerke mehrfach die Aussage an die Verantwortlichen herangetragen, dass die Anzahl der Stände reduziert worden sei. „Das trifft aber schlicht nicht zu“, widersprach Sanoj Abraham. „Wir hatten in diesem Jahr 135 Stände , gegenüber 130 Ständen im Vorjahr.“ Den subjektiven Eindruck einiger Gäste kann er dennoch erklären: „Wir haben diesmal einige Bereiche als Rettungsgassen freigelassen, die früher oft besetzt waren. Stattdessen haben wir enger gestellt.“

51. Backnanger Straßenfest Montag

Am Montag war nochmal einiges los beim Backnanger Straßenfest. Nicht nur an den Bühnen und Ständen, sondern auch beim Lob- und Bruddeleck mit OB Maximilian Friedrich, beim Seniorennachmittag im Biegel und natürlich beim Zapfenstreich, mit dem das Fest verabschiedet wurde.

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Voller Marktplatz für den Zapfenstreich.
Voller Marktplatz für den Zapfenstreich.

© Alexander Becher

Impressionen vom Straßenfest-Montag.
Impressionen vom Straßenfest-Montag.

© Alexander Becher

Das Blasorchester sorgt für Stimmung am Marktplatz.
Das Blasorchester sorgt für Stimmung am Marktplatz.

© Alexander Becher

Impressionen vom Straßenfest-Montag.
Impressionen vom Straßenfest-Montag.

© Alexander Becher

Das Blasorchester sorgt für Stimmung am Marktplatz.
Das Blasorchester sorgt für Stimmung am Marktplatz.

© Alexander Becher

Impressionen vom Straßenfest-Montag.
Impressionen vom Straßenfest-Montag.

© Alexander Becher

Impressionen vom Straßenfest-Montag.
Impressionen vom Straßenfest-Montag.

© Alexander Becher

Impressionen vom Straßenfest-Montag.
Impressionen vom Straßenfest-Montag.

© Alexander Becher

Impressionen vom Straßenfest-Montag.
Impressionen vom Straßenfest-Montag.

© Alexander Becher

Impressionen vom Straßenfest-Montag.
Impressionen vom Straßenfest-Montag.

© Alexander Becher

Impressionen vom Straßenfest-Montag.
Impressionen vom Straßenfest-Montag.

© Alexander Becher

Impressionen vom Straßenfest-Montag.
Impressionen vom Straßenfest-Montag.

© Alexander Becher

Lob-, Schwätz und Bruddel-Eck mit Maximilian Friedrich
Lob-, Schwätz und Bruddel-Eck mit Maximilian Friedrich

© Alexander Becher

Lob-, Schwätz und Bruddel-Eck mit Maximilian Friedrich.
Lob-, Schwätz und Bruddel-Eck mit Maximilian Friedrich.

© Alexander Becher

Gut besucht war auch am Montag das Programm auf den verschiedenen Bühnen...
Gut besucht war auch am Montag das Programm auf den verschiedenen Bühnen...

© Alexander Becher

....und Ständen.
....und Ständen.

© Alexander Becher

Impressionen vom Straßenfest-Montag.
Impressionen vom Straßenfest-Montag.

© Alexander Becher

Impressionen vom Straßenfest-Montag.
Impressionen vom Straßenfest-Montag.

© Alexander Becher

Impressionen vom Straßenfest-Montag.
Impressionen vom Straßenfest-Montag.

© Alexander Becher

Volle Tische beim Seniorennachmittag im Biegel.
Volle Tische beim Seniorennachmittag im Biegel.

© Alexander Becher

Unterhaltung gab es von Sänger Clou Simon.
Unterhaltung gab es von Sänger Clou Simon.

© Alexander Becher

Volle Tische beim Seniorennachmittag im Biegel.
Volle Tische beim Seniorennachmittag im Biegel.

© Alexander Becher

Impressionen vom Straßenfest-Montag.
Impressionen vom Straßenfest-Montag.

© Alexander Becher

Impressionen vom Straßenfest-Montag.
Impressionen vom Straßenfest-Montag.

© Alexander Becher

Den Abschluss macht natürlich der Turmbläser.
Den Abschluss macht natürlich der Turmbläser.

© Alexander Becher

Auch die Zahl der Vereine sei von 25 im vergangenen Jahr auf 27 geklettert. Ausverkaufte Stände bereits am Sonntag habe man anders als im vergangenen Jahr diesmal nicht zu verzeichnen. „Nur die Produktpalette musste hier und da mal eingeschränkt werden“, ergänzte Johannes Ellrott schmunzelnd.

Die wichtigste Neuerung betraf in diesem Jahr einen interaktiven Geländeplan, mit dem die Besucherinnen und Besucher online ihren Besuch vorab planen oder sich orientieren konnten. Klickzahlen dazu, wie gut das Angebot angenommen worden sei, gebe es noch nicht, sagte Sanoj Abraham. „Wir haben Gäste, die mit Fragen zu uns ins Festivalbüro kamen, aber regelmäßig auf die Karte hingewiesen und dazu dann gute Rückmeldungen erhalten.“

Kritische Stimmen zu Sound und ÖPNV

Ein positives Fazit können auch die Schausteller ziehen, die vom Sommerwetter ebenfalls profitierten und deren Fahrgeschäfte sich bis in die Nacht hinein großer Beliebtheit erfreuten. „Die Besucherinnen und Besucher honorieren den aufwendigen Aufbau, bedingt durch die beengten Platzverhältnisse, und kommen auch bei Hitze gerne. Wir sind zufrieden mit dem Verlauf und dem Ergebnis“, sagte Rummelbetreiber Mark Roschmann. Außerdem gab es in diesem Jahr, anders als 2022, keine Ausfälle bei den Fahrgeschäften.

Sichtlich der Verzweiflung nahe war am Samstagabend hingegen der Backnanger Musiker Tobi Rock, dessen Auftritt auf der Electro-Bühne in der Talstraße von ständigen Störgeräuschen begleitet wurde, die an Wackelkontakte erinnerten. Es war nicht das einzige Mal, dass der Sound vor den Bühnen bemängelt wurde. Insbesondere die Eröffnungsrede von Maximilian Friedrich auf der Bühne am Marktplatz konnte von vielen Anwesenden im hinteren Bereich schlecht bis gar nicht verstanden werden.

Viele Besucherinnen und Besucher hätten sich zudem vor den Bühnen mehr Schattenplätze gewünscht, denn hier meinte es die Sonne bisweilen zu gut. „Eventuell könnten die Veranstalter zukünftig für mehr Beschattung auf dem Marktplatz sorgen“, schlug ein Festbesucher auf Facebook vor. „Die paar Schirme haben bei der prallen Sonne ungenügend Schatten gespendet.“

Wenige Zuschauer beim Nachwuchsfestival

Ähnliches dürften sich die Künstlerinnen und Künstler beim Nachwuchsfestival gedacht haben. Der Platz vor der Bühne blieb weitgehend leer, die durchaus zahlreich erschienenen Interessierten hielten sich lieber auf Abstand und vor allem im Schatten der Gebäude. „Wir können dort leider keine Schirme stellen, weil es eine Rettungsgasse ist, die frei bleiben muss“, begründete Sanoj Abraham die Situation. Andere Varianten, etwa ein Sonnensegel, gestalteten sich hingegen wesentlich aufwendiger und schlössen auch Arbeiten an den umstehenden Privatgebäuden ein. „Da steht der Nutzen in keinem Verhältnis mehr zum Aufwand, zumal es ja auch hätte regnen können.“

Den meisten Unmut zogen einmal mehr die öffentlichen Verkehrsmittel und insbesondere die Nachtbusse auf sich, die häufig überfüllt waren und infolgedessen Besuchern zufolge gar Haltestellen ausließen. „Wir hatten die gleiche Zahl an Zusatzfahrten wie im vergangenen Jahr und diesmal auch Gelenkbusse im Einsatz, aber die schiere Masse der Menschen hat unser Konzept erschlagen“, räumte Sanoj Abraham ein und versicherte, im nächsten Jahr nachbessern zu wollen. „Das geht allerdings nur, wenn auch Busse verfügbar sind“, fügte Maximilian Friedrich mit Blick auf den derzeitigen umfangreichen Schienenersatzverkehr im ÖPNV-Netz hinzu. „Wir nehmen alle Anregungen gerne auf und versuchen sie bestmöglich umzusetzen“, sagte Abraham. Das nächste Fest kann also kommen.

Podcast In Folge vier unseres Straßenfest-Podcasts „Koi Zeit“, die seit heute unter www.bkz.de/podcast abrufbar ist, blickt auch das Moderationsduo Carolin Aichholz und Kai Wieland noch einmal auf das Wochenende zurück.

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Erstellt:
27. Juni 2023, 06:00 Uhr

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