Menschen aus der Region zeigen Gesicht gegen Rechtsextremismus Die Berichte über ein Geheimtreffen von Rechtsextremisten, darunter mehrere AfD-Politiker, bei dem über die Massenvertreibung von Menschen mit Migrationshintergrund gesprochen wurde, hat bundesweit für Empörung gesorgt. Wir haben bekannte Persönlichkeiten aus der Region Backnang um eine Stellungnahme gebeten.
Biggi Binder (Musikerin): "Mit einer inzwischen 100-jährigen Omi und ihren Kriegserinnerungen, die sie in letzter Zeit vermehrt mit mir teilt, beschäftigt man sich unweigerlich mit diesem dunklen Kapitel unserer Geschichte. Und man denkt sich: Eigentlich kann so etwas nicht mehr passieren. Dass aktuell Zehntausende auf die Straße gehen, um für ein fried- und respektvolles Miteinander, für eine Welt ohne Rassismus einzustehen, macht mir Hoffnung."© Wolfgang Irg
Charley Graf (Vorsitzender der Kleinkunstbühne Gruschtelkammer): "Meine größte Sorge gilt momentan der Tatsache, dass sich immer mehr Menschen aus der bürgerlichen Mitte von der Demokratie distanzieren. Der Rechtspopulismus befeuert diesen Trend in erschreckender Weise. Aber warum ist das so? Die Menschen sind unzufrieden, unsicher und haben keinerlei Vertrauen mehr in die Regierung und in die Politik. Hier muss gehandelt und nicht nur politische Inkompetenz an den Tag gelegt werden. Wir befinden uns in höchster Gefahr und jeder muss aufstehen, Zivilcourage zeigen und dagegen angehen."© Alexander Becher
Hussein Al Bakri (Migrantenvertreter): "Als ich von den Plänen gehört habe, hatte ich Angst. Ich habe mich gefühlt, als wäre ich immer noch fremd. Obwohl ich seit 2021 eingebürgert bin, gewählt habe, die Sprache gelernt, studiert und gearbeitet habe. Ich habe schon überlegt, in ein anderes Land zu gehen. Aber ich liebe Deutschland. Die Demonstrationen haben mich bestärkt, dass das meine Heimat ist. Dass die Menschen hier gleich viel wert sind."© Alexander Becher
Jasmin Meindl (Leiterin des Backnanger Bandhaus-Theaters): "Es gäbe viel dazu zu sagen, wie Rechtsextremismus unsere Freiheit bedroht. Ein Beispiel dafür sind die Frauenrechte. Es genügt ein Blick nach Polen. Dort wurde das Abtreibungsgesetz massiv eingeschränkt und damit das Recht der Frauen auf ein selbstbestimmtes Leben. Die Polinnen haben sich gegen diese Bevormundung gewehrt. PiS wurde im Oktober abgewählt. Dennoch ist es ein Schock, dass rechte Politik Frauenrechte wieder verhandelbar macht."© Alexander Becher
Ralf Rangnick (Fußballnationaltrainer Österreich): "Hass und Hetze gegen Minderheiten dürfen in unserer Gesellschaft keinen Platz haben. Wenn nun aber rechtsextreme Kräfte offen davon sprechen, Menschen aufgrund ihrer Herkunft aus Deutschland deportieren zu wollen, zeigt das, wie stark unsere freiheitliche Grundordnung gefährdet ist. Es ist wirklich allerhöchste Zeit, dass wir alle ein Zeichen setzen: für die Demokratie, gegen jede Form von Rassismus und Ausgrenzung."© ÖFB/Kelemen
Rainer Köpf (Dekan im evangelischen Kirchenbezirk Backnang): "Weil Gott die Menschen erschaffen hat, ist die Würde des Menschen unantastbar. Rassismus und Fremdenhass sind gegen den Geist Jesu, der jedem Menschen Gottes Liebe zuspricht. Ich glaube, es gibt keine völlig „christliche“ Politik. Wir leben in einer unvollkommenen Welt. Aber ich denke, unsere demokratische Grundordnung ist die beste und „christlichste“, die wir je hatten. Dafür setze ich mich ein."© privat
Maximilian Reule (Oberliga-Fußballer der SG Sonnenhof Großaspach): "Alle Menschen sind gleich. Hautfarbe, Haarfarbe und Herkunft dürfen keine Rolle spielen. Ich habe selbst schon unschöne Erfahrungen gemacht – weil ich rote Haare habe. Da war der Pumuckl nicht weit weg. Doch Sport steht für Toleranz, er ist bunt und es wird niemand ausgeschlossen. Egal, wo sie oder er herkommt. Wichtig ist nur, dass der Teamgeist passt und das Herz am richtigen und nicht am rechten Fleck sitzt."© Alexander Becher
Karin Moll (Schulleiterin der Mörike-Gemeinschaftsschule): "Deutschland ist ein multikulturelles Land. Die meisten Mitbürger mit Migrationshintergrund sind integriert. Sie arbeiten hier, zahlen Steuern, engagieren sich ehrenamtlich, sind Nachbarn und Freunde. Mein Leben und meine Arbeit wären ohne sie weniger bunt und ärmer an guten Begegnungen. Die Bilder von den Demonstrationen sind ermutigend. Gemeinsam und geschlossen gegen Rechtsextremismus Gesicht zu zeigen, ist jetzt das Gebot der Stunde, damit aus dem Schneeball auch wirklich keine Lawine wird."© Alexander Becher
Markus Höfliger (Aufsichtsratsvorsitzender bei Harro Höfliger): "Dass wir seit 80 Jahren in Frieden und Freiheit leben, ist nicht selbstverständlich, sondern resultiert aus unserer Demokratie. Weltoffenheit hat unserem Land wirtschaftlichen Erfolg und Wohlstand auf breiter Basis ermöglicht. Das dürfen wir nicht aufs Spiel setzen! Herausforderungen müssen angepackt werden – rechts ist keine Alternative für Deutschland."© Tom Philippi Stuttgart
Rainer Mögle (Vorsitzender der TSG Backnang 1846): "Wir müssen uns jetzt aktiv gegen rechtspopulistische und rechtsextreme Ideen stellen und zusammenstehen. Die Akteure dieser politischen Bewegung leugnen und verharmlosen oft ihre völkischen Ziele, die Deutschland schon einmal ins Elend gestürzt haben. Aus gutem Grund garantiert das Grundgesetz allen Menschen gleiche Rechte. Ohne Zuwanderung und Migration wären wir wirtschaftlich und sportlich ein armes Land."© Alexander Becher
Wolfgang Sartorius (Vorstand der Erlacher Höhe): "Die Überlegungen des Geheimtreffens in Potsdam sind menschenverachtend und stehen quer zu den Werten unserer Verfassung. Für mich als Christ sind sie unerträglich. Deshalb teile ich die Auffassung unseres Landesbischofs, dass die AfD für Christinnen und Christen nicht wählbar ist. Unsere Gesellschaft würde nicht funktionieren ohne Menschen mit Migrationshintergrund. Das ist auch bei der Erlacher Höhe so."© Alexander Becher
Martin Körner (Obstbauer aus Backnang-Strümpfelbach): "Äpfel stammen ursprünglich aus dem Kaukasus, Kartoffeln aus Südamerika, der Weizen aus dem Vorderen Orient. Deshalb ist für mich klar: Landwirtschaft ist weltoffen und bunt, nicht fremdenfeindlich und braun. Rechtsextremismus, auch in der blauen Ausprägung, kann nie eine Alternative sein, löst keine Probleme und macht unser Land enger, kälter und ärmer."© privat
Martin Windmüller (Vorstandsmitglied des Stadtmarketingvereins Backnang): "Ich mache mir Sorgen. Ein sich beschleunigender Klimawandel und Kriege, die näher kommen, lösen Flüchtlingswellen aus und lassen zunehmend Populisten unser demokratisches System infrage stellen, in dem sie Ängste schüren. Wir müssen zusammenstehen und unsere Demokratie als bestmögliche Staatsform vor verfassungsfeindlichen Bedrohungen schützen."© Alexander Becher
Tatjana Geßler (TV-Moderatorin und Autorin): "Seit über 50 Jahren lebe ich in einer Demokratie. Das ist ein Geschenk. Dafür bin ich unendlich dankbar. Kein selbstverständliches Geschenk, eines, das man bewahren muss. Das sehr zerbrechlich ist. Deswegen sehe ich es als unsere Pflicht an, für dieses kostbare Gut auf die Straße zu gehen. Unsere Werte zu verteidigen. Für eine bunte Gesellschaft einzustehen, in der jeder seine Meinung frei äußern kann – egal woher er kommt, egal welche Hautfarbe er hat. Demokratie muss verteidigt werden."© Maks Richter
Thomas Weber (Schauspieler und Kabarettist): "Jede Form von Extremismus ist nicht akzeptabel! Egal aus welcher Richtung er kommt, egal welche Grundlage er hat, ob politisch, religiös, wirtschaftlich oder sozial. Unsere aufgeklärte, verantwortungsvolle Gesellschaft hat ein friedliches und vor allem demokratisches Miteinander entwickelt. Es geht um Nächstenliebe! Jeder Mensch ist wertvoll und hat das Recht auf ein Leben in Frieden und Freiheit."© privat
Bernhard Trefz (Historiker): "Eine funktionierende Demokratie benötigt Menschen, die dauerhaft und öffentlich für sie eintreten. Wie uns die Geschichte des Nationalsozialismus schmerzlich gelehrt hat, ist der Erhalt unserer Demokratie keine Selbstverständlichkeit. Rechtsextremismus bedroht auch jetzt wieder unsere freiheitliche Grundordnung und muss deshalb entschieden bekämpft werden. Nie wieder dürfen wir in Deutschland eine menschenverachtende und auf Fremdenhass basierende Ideologie zulassen."© Alexander Becher
Marielena Winges (Schülerin am Heinrich-von-Zügel-Gymnasium): "Für mich sind die aktuellen Proteste gegen rechts wichtig, um eine Wiederholung des NS-Regimes zu verhindern. Wir müssen uns als breite, vielfältige Masse der Gesellschaft gegen Judenhass und Demokratiefeindlichkeit stellen! Deshalb fand ich es gut, dass bei den Demonstrationen am Wochenende so viele verschiedene Menschen mit genau diesem Ziel auf die Straßen gegangen sind."© Privat
Susanne Maier (Mitglied des Deutschen Frauenrats): "In Krisenzeiten versprechen Rechtsextreme einfache Lösungen für komplexe Probleme. Dabei nehmen sie nicht etwa unsere Sorgen ernst, sondern wollen uns mit unseren Ängsten manipulieren. Gerade jetzt ist es wichtig, dass wir uns für demokratische Werte und eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Aufstehen gegen rechts bedeutet aufstehen für Vielfalt, Freiheit und Demokratie."© franzimolina
Ulrike Rückert (Partnerschaftskomitee Auenwald/Beaurepaire): "Ich bin gegen Rechtsextremismus, weil ich mein Land liebe, weil ich glaube, dass Gott alle Menschen mit gleicher Würde geschaffen hat, weil ich davon überzeugt bin, dass die Achtung der Menschenrechte, guter Wille, Realitätssinn und Vernunft das Zusammenleben aller Menschen in Frieden ermöglichen, weil ich die Folgen der Nazidiktatur selbst erlebt habe und weil ich dankbar bin, in der Friedensordnung eines geeinten, demokratischen Europas zu leben."© Florian Muhl
Robert Antretter (ehemaliger MdB, Ehrenvorsitzender der Lebenshilfe): "Die Situation ist brandgefährlich. Seit Jahren breitet sich das schleichende Gift des Rechtsextremismus in unserer Gesellschaft aus. Wer die Meinung vertritt, dass es „wertvolles“ und „unwertes Leben“ gebe, ruft den Ungeist derer zurück, die von 1939 bis 1945 kranke und behinderte Menschen ermordet haben. Auch Absichten, Menschen wegen ihrer Hautfarbe, Religion oder Herkunft zu deportieren, dürfen in einem Land nicht geduldet werden, in dessen Grundgesetz die Menschenwürde unverrückbar an oberster Stelle steht."© Alexander Becher
Walter Hieber (Naturparkführer): "Nicht die Herkunft macht einen Menschen wertvoll, sondern: – Verstand. Deshalb: Gehirn einschalten, statt simple Parolen nachzubrüllen! – Menschlichkeit. Deshalb: Mitgefühl für alle ungerecht behandelten Menschenbrüder (und -schwestern) zeigen, statt draufzuhauen! – Aufrechter Gang. Deshalb: Höchste Zeit, Zeichen gegen Unmenschlichkeit zu setzen!"© privat
Steffen Hoffmann (Ortsbeauftragter des THW Backnang): "Wir bekennen uns zur Demokratie und dulden keine Diskriminierung. Wir setzen uns für die Vielfalt unserer Gesellschaft auch im THW ein. Dies sind zwei der Leitsätze des Technischen Hilfswerkes. Sie definieren unser Handeln und unsere Haltung. Rechtsextremismus hat im THW und in unserer Gesellschaft keinen Platz!"© privat
Elisabeth Jetter (Schülerin des Heinrich-von-Zügel-Gymnasiums Murrhardt): "Es ist meiner Meinung nach immer wichtig, für unsere freiheitlich demokratische Grundordnung einzustehen und sich gegen menschenfeindliche Ideologien auszusprechen. Insbesondere, wenn diese bereits soweit gehen, dass wieder von "Remigration" und "Deportationen" gesprochen wird. Die nationalsozialistische Geschicht darf sich nicht wiederholen! Deswegen müssen wir die Vielfalt unserer Demokratie beschützen und unsere Menschenrechte verteidigen."© privat
Zusendung von Michael Keller (Schiedsrichter): "Als Schiedsrichter habe ich mit Menschen jeder Herkunft zu tun, sei es auf dem Feld oder bei uns in der eigenen Schiedsrichtergruppe. Jede Begegnung ist interessant und spannend und am Ende wollen wir alle das selbe: Ein schönes Spiel. Der Sport in Deutschland ist nur mit Menschen aller Herkunftsländer, Hautfarben, Religionen und auch Meinungen denkbar. Wir müssen offen und vielfältig sein!"© privat
Zusendnung von Timo Keil aus Backnang: "Unser Leben in Frieden, Gemeinschaft und Wohlstand gründet auf den Werten unserer freiheitlich demokratischen Grundordnung. Davon bin ich überzeugt. Dafür zeige ich „Gesicht gegen Rechtsextremismus“."© privat
Zusendung von Sven Rauert aus Backnang (Country-Musiker): "Rassismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen! Nie wieder ist JETZT."© privat
Zusendung von Karl Wacker (Rentener aus Kleinaspach): „'Der Klügere gibt nach'. Diese Redensart hat ihre Berechtigung. Aber sie kann auch zu einer traurigen Wahrheit werden: dann, wenn sie eine Herrschaft der Dummheit begründet. Gerade erleben wir, wie ihr in Form von Hass auf Migranten, Minderheiten und Menschenrechte Tür und Tor geöffnet wird. Rechte Akteure halten das Tor weit offen und versprechen: wenn ihr hindurch geht, wird alles gut. Aber es wird nichts gut. Wir haben es im eigenen Lande in schlimmster Form erlebt. Wehren wir den Anfängen, geben wir als Klügere dieses Mal nicht nach."© privat
Zusendung von Klaus Herberts (Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen (ACK) Backnang): "Vor Gott sind alle Menschen gleich. Das sagt gleich das erste Kapitel der Bibel in der Schöpfungserzählung. In der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte und im deutschen Grundgesetz ist das übernommen. Leider lebten und leben auch die verschiedenen Kirchen das nicht immer. Dennoch gilt: Alle Menschen haben die gleiche Würde und Rechte, so unterschiedlich sie sein mögen."© Thomas Zörlein
Albert Dietz (Vorsitzender des SAV Backnang), zeigt auch Gesicht gegen Rechtsextremismus.© privat
Zusendung von Andreas Konstantin aus Oppenweiler (Geschäftsführer ATG Lift GmbH): "Frieden, Freiheit und Wohlstand sind keine Selbstverständlichkeit, sondern beruhen auf Demokratie und Weltoffenheit. Demokratie lebt von Mitgestaltung, Mitreden, Respekt und Verständnis für andere. Nicht von Ausgrenzung, Hass und Hetze! Extremismus in jedweder Form sind keine Alternative für Deutschland! Höchste Zeit Zeichen zu setzen. Gegen Rassismus, für die Demokratie!"© privat
Zusendung von Martina Kugler, Pfarrerin i.R., Backnang: "Als Christin prägt mich die Bibel dahin, wo ich mich auch als Bürgerin dieses Landes durch das Grundgesetz unverbrüchlich verorte: Die Würde eines jeden Menschen ist unantastbar. Dies muss immer Grundlage des Handelns und auch der Politik sein und bleiben. Dafür gilt es einzustehen – besonders in diesen Tagen, in denen Stimmen laut werden, die dies in Frage stellen. Ja, NIE WIEDER ist JETZT!" Martina Kugler, Pfarrerin i.R., Backnang© privat
Zusendung von Axel Fritz, 1. Vorstand Triathlon Club Backnang: "Ich habe das Glück von Geburt an in einem friedlichen Deutschland zu leben. Dies ist nicht selbstverständlich, wie ich aus den Erzählungen meiner Eltern und Großeltern weiß. Und das verdanken wir der Demokratie und unserer Verfassung. Demokratie ist nicht immer einfach, aber sie ist die beste und einzige Staatsform die es geben darf. Populismus und Rechtsextremismus ist das Problem, nicht die Lösung."© privat
Zusendung von Hans-Uwe Schilling, Oberstudienrat a:D.: "Überall in den westlichen Demokratien bedrohen Rechtspopulismus und Rechtsextremismus unsere Grundwerte. Sie sind nationalistisch, antieuropäisch und hetzen gegen Minderheiten, sie stellen sich gegen die Pressefreiheit und gegen die Unabhängigkeit der Justiz. Gerade wir Deutschen sollten eigentlich wissen, wohin rechte Ideologie führt: Nie wieder ist jetzt!"
Zusendung von Vasiliki Papadopoulou, Backnang: "Zur Entwicklung unserer Stadt Backnang, haben auch meine Eltern beigetragen. Sie haben ihre Heimat als Gastarbeiter verlassen und hier, durch das respektvolle und offene Miteinander aller Einwohner, ein neues Zuhause gefunden, wie viele andere auch. Jede Art von Extremismus und negative Einstellung verhindert die Weiterentwicklung unseres Landes, und das müssen wir alle gemeinsam verhindern!"© privat
Zusendung von Stadtrat Mustafa Gül, Backnang: "Rechtsextremismus ist eine Ideologie, die auf Intoleranz und Hass basiert. Es ist beunruhigend zu sehen, wie diese Ideen auch in und um Backnang in unserer Gesellschaft wieder an Boden gewinnen. Wir dürfen nicht zulassen, dass diese ideologischen Ansichten die Oberhand gewinnen. Stattdessen sollten wir uns für Vielfalt, Toleranz und ein respektvolles Miteinander einsetzen. Die Demokratie ist ein wertvolles und schützenswertes Gut."© Alexander Becher
Zusenung von Sabine Hagenmüller-Gehring, Leiterin des Staatlichen Schulamts Backnang: „Es ist eine wichtige Aufgabe der Schulen, unseren Kindern und Jugendlichen Einblicke in die furchtbare Zeit des Nationalsozialismus zu vermitteln, damit die Geschichte auch in den nachfolgenden Generationen lebendig bleibt und uns allen immer wieder bewusst wird, wie wertvoll unsere Demokratie ist. Es ist ermutigend, wie viele Menschen zur Zeit auf die Straße gehen und Haltung zeigen gegen Rassismus und Rechtsextremismus.“© privat
Zusendung von Heinz Franke (Fraktionsvorsitzender der SPD im Gemeinderat Backnang): "Ich bin so alt wie unser Grundgesetz und dankbar, daß ich seither unter seinem Schutz leben darf. Sein wichtigster Satz in Art. 1, ‚Die Würde des Menschen ist unantastbar‘, braucht uns heute mehr denn je. Eine demokratische, humane und gerechte Gesellschaft ist kein Selbstläufer. Sie überlebt nur, wenn wir um sie kämpfen und ihren Feinden gemeinsam die Stirn bieten. Der Ungeist hat schon einmal klein angefangen."© privat
Zusendung von Simone Otterbach (Rektorin der Schillerschule Backnang): „Nie wieder ist jetzt! Im Gedenken an alle schrecklichen und menschenverachtenden Ereignisse ist es Zeit, JETZT für unsere Demokratie Gesicht zu zeigen, damit NIE WIEDER in unserem Land Menschen aufgrund ihrer Hautfarbe, ihres Glaubens oder ihrer Herkunft ausgegrenzt werden. Täglich darf ich wunderbare Menschen aus vielen Ländern in meinem Beruf erleben. Ich bin dankbar dafür, mit diesen tollen Kindern und Eltern zusammenarbeiten zu dürfen. Lasst uns gemeinsam gegen den Rechtsextremismus und für die Demokratie aufstehen!© privat
Zusendung von Dr. Johannes Muck, Arzt: "Seit fast 80 Jahren leben wir in friedlicher Koexistenz mit unseren europäischen Nachbarn. Demokratische und vor allem vernünftige Politiker haben dies erkämpft und ermöglicht. Leider wissen heute viele dieses wertvolle Gut nicht mehr zu schätzen. Es erscheint zu selbstverständlich. Ich will nicht, dass meine Kinder und Enkelinnen von Populisten und Nationalisten regiert werden, die das bisher Erreichte gefährden."© privat
Zusendung von Reinhold Sczuka (Sportkreispräsident und Bürgermeister von Althütte): "Wir im Sport stehen für soziales Lernen und Miteinander, für Solidarität und Toleranz, für Teamgeist und Zusammenhalt, für Offenheit und Vielfalt. Diese Werte sind für uns im Sport unverzichtbar. Wer wie Rechtsextremisten diese Werte mit Füßen tritt und Menschen aus unserer Gesellschaft vertreiben will, muss den Widerstand von uns allen im Sport zu spüren bekommen." Daher sage ich gemeinsam mit den Sportkreispräsidenten Jörg Schaal und Simone Schneider- Seebeck: Höchste Zeit, dass wir gegen Rassismus und Rechtsextremismus in jeder Form aufstehen.© privat
Zusendung von Heinz Harter, Realschulrektor i.R. aus Weissach im Tal: „Die sich des Vergangenen nicht erinnern, sind dazu verurteilt, es noch einmal zu erleben.“ (G. Santayana) Die Erfahrungen meiner Eltern mit Umsiedlung, Flucht, Vertreibung und Kriegsgefangenschaft mündeten in der Forderung: Nie wieder! Jetzt ist es an unserer Generation! Demokratie braucht Menschen, die für sie und ihre Werte einstehen, gegen Rassismus, gegen Rechtsextremismus. 40 Jahre habe ich Geschichtsunterricht erteilt, jetzt gilt es, diese existenziellen Erkenntnisse umzusetzen." © Heinz.Harter
Zusendung von Albrecht van Ofen (Elternbeiratsvorsitzender an der Schillerschule): "Die Menschen auf der ganzen Welt sind gleich. Sie haben die gleichen Ängste, Wünsche, Träume, Sehnsüchte und Bedürfnisse. Sie lieben wie wir, freuen sich wie du und ich. Sie sehnen sich nach Gemeinschaft und Verbundenheit wie jeder Mensch und auf dieser Basis kann sich jeder begegnen." Ich wünsche mir, dass diese Erkenntnis den Weg in die Herzen der Menschen findet und dem Rassismus keinen Platz lässt! © Edgar Layher
Zusendung von Franz K. Matyas aus Auenwald: "In der letzten freien Wahl in der Weimarer Republik am 6. November 1932 bekam die NSAP 33,1 % der Stimmen. Am 30. Januar 1933 wurde Adolf Hitler zum Reichskanzler ernannt. Man meinte, dass ein von einer konservativen Kabinettsmehrheit "eingerahmter" und neutralisierter NSDAP-Führer als Träger der Regierungsgewalt eine nur geringe Gefahr bedeute. So sollte das Kabinett hauptsächlich aus Politikern bestehen, die nicht der NSDAP angehörten. So kann man sich täuschen. 1933 konnte man noch sagen, das haben wir nicht gewusst. Doch heute ist jegliche Information jedem zugänglich. Es gibt auch keine Hemmnisse alles öffentlich zu sagen und zu veröffentlichen. Wehre den Anfängen! Zu spät wird die Medizin bereitet, wenn die Übel durch langes Zögern erstarkt sind."© privat
Zusendung von Torsten Früh, Rechtsanwalt und Gesamtelternbeiratsvorsitzender der Backnanger Schulen: "Keine Herkunft, keine Hautfarbe und keine Religion ist besser oder schlechter als die andere. Menschen danach zu beurteilen oder gar auszugrenzen ist menschenverachtend und verstößt gegen unsere Verfassung. Vor solchem Extremismus schützen wir unser Land, wenn wir nicht nur unsere Stimme erheben, sondern uns auch in den Schulen, Religionsgemeinschaften und Vereinen einbringen und beweisen, dass Zusammenhalt über Grenzen hinweg möglich ist."© privat
Zusendung von Michael Jungerth, Religionslehrer und Schulseelsorger am Beruflichen Schulzentrum Backnang: "Grundlage des Religionsunterrichts ist das biblisch-christliche Menschenbild: jeder Mensch ist als Ebenbild Gottes einzigartig und besitzt eine unantastbare Würde. Daher darf niemand aufgrund von Herkunft, Hautfarbe, Religionszugehörigkeit, sexueller Orientierung seiner Würde beraubt oder willkürlich benachteiligt werden. Deshalb bin ich gegen Hass und Rassismus und für ein friedliches und respektvolles Miteinander."© privat
Zusendung von Michael Clauss, Bürgermeister der Gemeinde Kaisersbach: "Wir müssen uns gegen Rassismus und Extremismus stellen. Die Demokratie und das Grundgesetz sind mit allen Menschenrechten die Säulen unseres Staates und unserer Gesellschaft – diese müssen wir leben und verteidigen. Es ist auch wichtig, dass Politiker/Innen in Bund, Land und Kommunen die Zukunft unserer Gesellschaft verantwortungsvoll gestalten sowie die Sorgen und Nöte der Menschen ernst nehmen."© privat
Zusendung von Sabine Nicke, Künstlerin aus Backnang: "Demokratie braucht es wie Luft zum Leben, wie bunte Farben für Bilder. Rechts nimmt den Atem und die Vielfältigkeit. Das darf nicht sein. "© privat
Zusendung von Sabine Kutter, Backnang: "Wie schwer es ist, die Demokratie dem Volk zurückzubringen, können wir aktuell in Polen studieren. Deshalb wehret den Anfängen. Wählt nicht die AfD! Seit 75 Jahren lebe ich in einer Gesellschaft, die mit sich und ihren Nachbarn einigermaßen in Frieden lebt, wo Widerspruch erlaubt, der Ausgleich Programm ist. Das Grundgesetz, die Grundlage unseres Zusammenlebens, das diese positive Entwicklung ermöglicht hat, muss geschützt werden! Gegen Feinde von rechts und auch von links, wobei diese zur Zeit kaum Bedeutung haben. Die Verfassungsorgane müssen schnell in einer konzertierten Aktion „wasserdicht“ gemacht werden gegen die Übernahme von rechts."© privat
Zusendung von Dieter Raum, Inhaber von Raum Seniorenpflege24, Auenwald: "Jegliche Form von Rassismus, Ausgrenzung und Haß ist zu verurteilen. Jeder Mensch, egal wo er herkommt oder wie er aussieht, hat das Recht auf ein menschenwürdiges Leben." © privat
Zeigen auch Sie Gesicht! Wollen auch Sie ein Zeichen gegen Rechtsextremismus setzen? Dann schicken Sie Ihr Statement (maximal 400 Zeichen) zusammen mit einem Porträtfoto (jpeg-Format) an redaktion@bkz.de mit dem Betreff „Gesicht gegen rechts“. Wir werden diese dann in der Online-Bildergalerie ergänzen.