Südwest-IG-Metall: Regierung muss in Industrie investieren
dpa/lsw Stuttgart. Die IG Metall im Südwesten hat die künftige Bundesregierung aufgefordert, kräftig in eine klimafreundliche Industrie zu investieren. Der nachhaltige Umbau der Industrie und der Kampf gegen den Klimawandel müssten zusammen gedacht werden, sagte der IG-Metall-Chef für Baden-Württemberg, Roman Zitzelsberger, am Mittwoch in Stuttgart.
Es dürfe keine Entlassungen in der Industrie geben, erklärte er weiter. Die Gewerkschaft forderte für den Ausbau von Zukunftstechnologien und Infrastruktur bis 2030 Investitionen von zusammen 500 Milliarden Euro vom Bund.
Im Südwesten sind besonders Autoteilehersteller und Fahrzeugbauer wichtige Arbeitgeber. Mehr als 221 000 Beschäftigte arbeiten nach Angaben des Statistischen Bundesamts in der Branche. Wegen des nachlassenden Geschäfts mit Diesel- und Benzinfahrzeugen befürchtet die IG Metall Jobverluste in der Branche.
Mit Sorge blickt die Gewerkschaft auf Verlagerungen von Produktionsstätten nach Osteuropa. Zitzelsberger warnte die Arbeitgeberseite, „sonst irgendwo“ zu produzieren und nur auf Entwicklungszentren in Deutschland zu setzen. Das sei schon immer schiefgegangen.
Um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen, plant die Gewerkschaft am 29. Oktober an einem bundesweiten Aktionstag eine Kundgebung mit 10 000 Teilnehmern in Stuttgart.
Nach der Bundestagswahl am 26. September hat sich noch keine neue Regierung gebildet. SPD, Grüne und FDP wollen über ein mögliches Ampel-Bündnis auf Bundesebene verhandeln.
© dpa-infocom, dpa:211019-99-655653/3