Bergabenteuer auf der Leinwand im Kino Universum
Weil mit Joachim Stark einer der Organisatoren aus Backnang kommt, zeigt das Bayerische Outdoor-Filmfestival morgen fünf Filme im Backnanger Kino Universum.
Von Kristin Doberer
Backnang. Beeindruckende Bergkulissen, actiongeladene Sportszenen und vor allem auch bewegende Geschichten über Menschen, die ihre Leidenschaft für den Sport ausleben – das alles soll es am morgigen Mittwoch, 6. Dezember, um 19.30 Uhr im Kino Universum in Backnang und einen Tag später in Waiblingen geben. Denn das Bayerische Outdoor-Filmfestival (Boff) präsentiert fünf Filme über ganz unterschiedliche Outdoorabenteuer und die Menschen, die diese erlebt haben. Diese werden im Kino live anmoderiert, nach den Filmen gibt es die Möglichkeit zu Fragen und Diskussionen. Das Boff gibt es seit 2017, es ist eine Veranstaltungsreihe mit über 50 Filmvorführungen in Deutschland, Österreich, Südtirol und der Schweiz. Das Programm wechselt jährlich und widmet sich allen Facetten des Outdoor- und Bergsports.
Nicht nur sportliche Leistungen, sondern auch die Mensch dahinter werden gezeigt
Das Bayerische Outdoor-Filmfestival ausgerechnet in Backnang? Wie kommt es denn dazu? Dass sich die Macher des Filmfestivals bei der Vergrößerung ihres Festivals ausgerechnet in die schwäbische Kleinstadt wagen, liegt daran, dass einer der Organisatoren, Joachim Stark, aus Backnang stammt. „Wenn wir uns schon vergrößern, dann liegt es nahe, das dort zu tun, wo wir uns auskennen“, sagt er. Übers Studium sei er in Bayern gelandet, über seine eigene Leidenschaft fürs Bergsteigen und Mountainbiken beim Filmfestival.
Nach Backnang kommt das Filmfestival aber nicht nur, weil Joachim Stark so einen Heimatbesuch damit verknüpfen kann. „Ich bin selbst Bergsteiger und Mountainbiker und kenne die Szene in der Region“, sagt er. Diese Szene sei in der Gegend um Backnang sehr aktiv. Aber man müsse nicht unbedingt selbst Mountainbiker oder Kletterer sein, um sich für die Filme begeistern zu können. „Jeder, der generell am Outdoorsport interessiert ist, wird einen Zugang finden“, so der Backnanger. Grund sei auch, dass eben nicht nur die sportlichen Leistungen, Rekordversuche oder mit der Kamera festgehaltene Aktionen voller Adrenalin gezeigt werden – „so etwas gibt es ja massenhaft auf Youtube zu finden“ –, sondern eben auch die Menschen, die dahinter stehen. „Es geht um die Frage, was treibt sie dazu, das zu tun. Was treibt sie an, die oft extremen Strapazen auf sich zu nehmen?“
Besonders sei zum Beispiel der Film über Thomas und Alexander Huber, zwei Brüder, die in der Kletterszene sehr bekannt sind. „Hier geht es nicht nur um ihre Karriere, sondern auch um ihr Verhältnis als Brüder“, sagt Joachim Stark.
Die Drehorte sind mittlerweile auf der ganzen Welt verteilt
Aber auch der Bezug zu Land und Leuten stehe immer wieder mit im Vordergrund der verschiedenen Filme. Denn auch wenn die Wurzeln des Festivals in Bayern liegen und meist bayerische Protagonisten zeigen, sind die Drehorte mittlerweile weltweit: Marokko, Kanada, Georgien und mehr.
Fünf Filme werden gezeigt, sie sind zwischen fünf und etwa 30 Minuten lang und werden immer anmoderiert von den Festivalorganisatoren. „Durch den Liveaspekt ist das ein einzigartiges Erlebnis im Kino. Das Publikum wird dadurch ganz anders in den Film reingezogen“, sagt Joachim Stark, der auch bei der Moderation dabei sein wird. Am Schluss können die Zuschauerinnen und Zuschauer abstimmen, welcher Film ihnen am besten gefallen hat. Dieser werde dann am Ende der Boff-Saison als Zuschauerliebling ausgezeichnet.
„Huberbuam – die Seilschaft“ Die Huberbuam – Thomas und Alexander Huber – etablierten sich in der Kletterszene als Bergsteiger der Extraklasse und gelten bis heute als weltbestes Kletterbrüderpaar. Der Film beleuchtet die Höhen und Tiefen ihrer Karriere.
„Walking the Good Path“ Der Film zeigt, wie die Liebe zum Sport Menschen auch nach größten Lebenskrisen wieder in ein erfülltes Leben führen kann. Die Athleten Roman Rohrmoser, Ski-Freeride-Profi, und Gerald Rosenkranz, Mountainbike- und Einradexperte, treffen Jay, einen kanadischen Ureinwohner. Seine Leidenschaft fürs Mountainbiken half ihm, traumatische Erfahrungen zu verarbeiten.
„Exploring Morocco“ Auf der Suche nach Märchentrails entdeckt Andi Prielmaier mehr als nur Downhillabfahrten in einer besonderen Landschaft. Orientalisch, wild und geheimnisvoll – Marokko ist ein Land wie aus Tausendundeiner Nacht.
„Mountain of Greatness“ Eine Mountainbikehochtour in Afrika war der Plan der Bikeakrobaten Hans Rey, Danny MacAskill und Gerhard Czerner. Sie waren unterwegs auf dem Mount Kenya und dem Kilimandscharo.
„Kastanistan“ Profiskifahrer Fabian Lentsch nimmt in „Kastanistan“ Zuschauer mit in fremde Länder. Im Jahr 2022 kam er gemeinsam mit dem georgischen Bergführer Nick Phaliani in ein bisher unbefahrenes Gebiet Georgiens.