Biozertifizierung fürs Essen in den Rems-Murr-Kliniken

Bio ist seit Februar fest in der Speisenversorgung verankert. Vorbild für andere Kliniken und Teil der Biomusterregion Rems-Murr/Ostalb

Marleen Rimkus (zweite von rechts), eine von sieben Diät-Assistentinnen in den Rems-Murr-Kliniken, bespricht mit dem Team das Anrichten der Mahlzeiten. Foto: RMK

Marleen Rimkus (zweite von rechts), eine von sieben Diät-Assistentinnen in den Rems-Murr-Kliniken, bespricht mit dem Team das Anrichten der Mahlzeiten. Foto: RMK

Winnenden/Schorndorf. Bio ist jetzt besiegelt: Die Rems-Murr-Kliniken haben mit der Biozertifizierung ihrer Speisenversorgung an den Standorten Winnenden und Schorndorf einen weiteren Meilenstein auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit erreicht. Das wurde den Kliniken jetzt nach erfolgreich absolvierter Prüfung gemäß der neuen Bio-AHVV (Bio-Außer-Haus-Verpflegung-Verordnung) bescheinigt. Eingeführt wurde die Verordnung im Herbst 2023 vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, staatlich zugelassene Ökokontrollstellen prüfen die kandidierenden Betriebe und stellen die Biozertifikate aus.

Mit der Biozertifizierung setzen die Rems-Murr-Kliniken neue Qualitätsmaßstäbe in der Krankenhauslandschaft. Erreicht werden konnte dieses wichtige Ziel durch eine Neuausschreibung der Speisenversorgung 2023. Darin wurde neben dem Einsatz von Bioprodukten auch das Ziel formuliert, rund die Hälfte der Speisen von regionalen Anbietern zu beziehen, wie die Kliniken bereits im November 2023 mitteilten – auch diese regionale Ausrichtung ist zusammen mit dem Bioaspekt ein weiteres Bekenntnis zu Qualität und Nachhaltigkeit.

Mit der Bio-Musterregion viel erreicht

Dem Rems-Murr-Kreis als Klinikträger und Landrat Richard Sigel, Aufsichtsratsvorsitzender der Rems-Murr-Kliniken, ist eine gute Speisenversorgung mit Fokus auf Bio und Regionalität viel wert. „Wir arbeiten mit vereinten Kräften daran, ‚Green Hospital‘ zu werden, also ein ‚Grünes Krankenhaus‘. Denn das passt genau ins Nachhaltigkeitskonzept des Rems-Murr-Kreises“, so Landrat Sigel. „Deshalb freuen wir uns sehr über die neue Biozertifizierung unserer Kliniken; erst recht, weil das Land Baden-Württemberg jüngst die Förderung unserer 2020 ins Leben gerufenen Biomusterregion Rems-Murr/Ostalb bis 2027 verlängert hat. Solche Erfolge zeigen, dass unsere Arbeit zur Unterstützung des regionalen Ökolandbaus fruchtet und Anerkennung findet. Seit 2020 haben wir innerhalb der Biomusterregion unter anderem beim Thema Bio in der Außer-Haus-Verpflegung viel erreicht und werden uns auch weiterhin darauf konzentrieren, solche Einrichtungen dabei zu unterstützen, regionale und biologische Lebensmittel in ihr Verpflegungskonzept aufzunehmen. Geplant ist, dass wir uns im März 2024 mit Einrichtungen und Betrieben für das Projekt ‚Bio in der Gemeinschaftsverpflegung in Bio-Musterregionen‘ des Ministeriums für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz bewerben.“

Bekenntnis zu mehr Nachhaltigkeit gibt es nicht zum Nulltarif

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André Mertel, Geschäftsführer der Rems-Murr-Kliniken, freut sich gemeinsam mit Landrat Sigel über die Auszeichnung. „Wir sind stolz darauf, dass wir mit der Biozertifizierung und dem Fokus auf Regionales so hohe Qualitätsstandards wie kaum ein anderes deutsches Krankenhaus erreichen.“ Und ebenso wie dem Aufsichtsratsvorsitzenden ist dem Geschäftsführer bewusst, dass dieses Bekenntnis zu mehr Nachhaltigkeit nicht zum Nulltarif zu haben ist. „Die geplanten Mehrkosten von rund 200000 Euro gegenüber einer konventionellen Speisenversorgung im Krankenhaus sind auch in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten eine Investition, die sich lohnt – für die Umwelt, die regionalen Betriebe, unsere Patientinnen und Patienten sowie für unser Klinikpersonal. Es sind am Ende des Jahres immerhin 940000 Mahlzeiten, die in unseren Rems-Murr-Kliniken auf die Teller kommen“, sagt Mertel – und bedankt sich beim Team um den Bereichsleiter Wirtschaft und Versorgung, Marc Schumacher, welches die neue Biozertifizierung über viele Monate erarbeitet hat.

Kurzer Blick zurück: Wie kam es zur ausgezeichneten Speisenversorgung? Ein regional ansässiges Beratungsunternehmen hatte 2023 die Angebote für die Neuausrichtung der Speisenversorgung verschiedener Dienstleister geprüft. Dabei flossen etwa der Bioanteil ein sowie Nachhaltigkeitsaspekte wie Gesundheit, Umwelt, Klima, Soziales, Transportwege oder Tierwohl. Die Vielfalt der Speisepläne, Versorgungssicherheit und Hygiene spielten für die Rems-Murr-Kliniken weitere wichtige Rollen. Den Zuschlag erhielt die Firma Sander Catering GmbH für zunächst drei Jahre, beginnend mit dem 1. Februar 2024.

„Die Biozertifizierung war für uns das i-Tüpfelchen, das noch gefehlt hat“, sagt Bereichsleiter Schumacher, der die neuen Speisepläne nun zunächst in der Patientenversorgung einführen wird und danach auch in den Kantinen für die Mitarbeiter an beiden Klinikstandorten. Die Biomahlzeiten werden im Speiseplan dann natürlich für jeden sichtbar gekennzeichnet – auf gut Schwäbisch zum Beispiel als „Bio-Linsen-Eintopf“ oder als „Bio-Spätzle“. pm

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Erstellt:
6. März 2024, 06:00 Uhr

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